entschicken,
V.
1.
›etw. in Unordnung bringen, verwirren; jn. entsetzen, beunruhigen‹; refl.: ›sich selbst schaden; Fehler in der Entwicklung aufweisen‹; im Part. Prät. in resultativer Funktion mit Tendenz zum Adjektiv entschickt
; zu ent-
1a.Bedeutungsverwandte:
schädigen
entrichten
Belegblock:
Neubauer, Kriegsb. Seldeneck
113, 30
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): ob sie die glider bey dem banner mochten entschickenn vnd das banner fellen.
Ebd.
120, 31
: das jst den feinden erschrockenlich vnd macht sie domit gancz entschickt vnd verjrrt.
Fischer, Folz. Reimp.
39, 187
(Nürnb.
1479
): mich wundert seytemmal, | Das in der wellt auf und gen tal | Sich alle die so gar entschicken, | Die in die sunnen sollten plicken.
Menge, Laufenb. Reg.
5080
(Hs. ˹nalem.
, um 1470
˺): Wenn sich die zite entschikent ye | Dike vnd vil wider natur.
Warnock, Pred. Paulis
22, 102
(önalem.
, 1490
/4
): Won er sach, daz sy under irem antlút gantz entschikt und ellend waz worden, waz gantz blaich.
Österley, Steinhöwels Äsop
39, 30
(Ulm
1474
/82
): Aber als der mag von der werme des waßers wart entschicket, da schütet er die fygen mit dem waßer uß im.
Rwb
2, 1595
; Schweiz. Id.
8, 520
; Schwäb. Wb.
2, 737
.2.
›etw. zuwege bringen‹; zu ent-
3a.Belegblock:
Opel, Spittendorf
495, 32
(osächs.
, um 1480
): man hat vor jharen zu Halle bischoff Gunthers greffen gebrant, ob er nicht mit gerichte [...] uberwonnen, wan dann [...] dis wirdet auch wol entschicket.
3.
›jn. / etw. entstellen, verunstalten‹; als Spezialisierung zu 1 auffassbar; zu ent-
2a.Bedeutungsverwandte:
vgl. beschnödigen
deformieren
gaulen
Gegensätze:
zieren
Belegblock:
Illing, Albert. Sup. miss.
1766
(els.
, n. 1380
): do sú [cristenheit] soͤlte geziert sin mit dem heilgen bluͦte cristi, do wurt sú entschicket mit aller wuͤstikeit der súnden vnd biwonunge vnd geselleschaft der boͤsen geiste.