entgänzen,
V.
›etw. Ganzes beschädigen, zerreißen, zerstören‹; ütr. auch: ›etw. (z. B. einen Vorgang) beeinträchtigen; etw. (z. B. eine Unternehmung) unterbrechen‹; vereinzelt: ›etw. zerschneiden‹;
zu
ent-
1c, ganz
2.Bedeutungsverwandte:
zerbrechen
zerhauen
zerkrüppeln
zerreissen
zerschneiden
zerstücken
zerzerren
Belegblock:
Luther, WA
11, 382, 32
(1523
): das die kutten [...] entgentzet und zurissen ist, bedeut, das [...].
Reissenberger, Väterb.
30829
(md.
, Hs. 14. Jh.
): Swer mir gutes gunne, | Der bite vor mich Gotes gunst, | Daz ich mit im an der begunst
[›Unternehmung‹]
| Die ich durch in entgentzet han, | Untz an daz ende muge bestan. Ermisch u. a., Haush. Vorw.
124, 26
(osächs.
, 1570
/7
): reisset mit dem messer nicht hinein, entgenzt nur das schwarze ganze heutlein an der rinden.
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 87, 3
(Hs. ˹nobd.
, 3. V. 15. Jh.
)˺: Swer tummen liuten hohe amte werden lat, | [...] der hat | der amte wirde engenzet.
Chron. Augsb.
9, 182, 1
(schwäb.
, 1544
/5
): noch will ich, domit diser handel nicht entgentzt werde, disen des rats brieff [...] auch hieher setzen.
Primisser, Suchenwirt
18, 149
(oobd.
, 2. H. 14. Jh.
): Man sach in vil der hewͮte | Enkentzen, daz si wurden rot.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
164, 11
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): die, dy erschlagen wurden, peliben ein zeit unbegraben, das sy die wolff entgentzten.
Fastnachtsp.
1087, 17
; Schöpper
111b
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
139
; Rwb
2, 1555
; Schwäb. Wb.
2, 729
.