ent-,
Präfix;
das Morphem dient ausschließlich zur Bildung untrennbarer Ableitungen, vorwiegend von Verben; zugrunde liegt
– Aufgrund des reihenbildenden Potentials des Präfixes werden hier nur weniger frequente, vorrangig monoseme Wortbildungen in Auswahl dokumentiert. Zu frequenteren bzw. polysemen Bildungen mit germ.
*and(a)
›entgegen, von etw. weg‹
, das in betonter Position bei Nominalkomposita als ant-
vorliegt (vgl. antliz
, antwort
), unbetont dagegen in der Form ent-
; daneben bestehen vor allem im Wmd. und Wobd. die Varianten int-
, ont-
und unt-
; Dentalausfall bzw. -erhalt stehen unter Einfluss des Folgelautes; insbesondere vor Verschlusslauten schwindet der Dental häufig; vor f
erfolgt teilweise Assimilation zu emp-
(z. B. 1
empfangen
, V., empfinden
, V.); für Inchoativa wie z. B. entbrennen
, entzünden
sind wohl ursprüngliche in-
Verben anzunehmen, der Dental erscheint analog (Dwb, Neub.
ff.; 8, 1339
Pfeifer
; 2000, 286
Duden
).7, 2014, 252
ent-
vgl. jeweils die entsprechenden Artikel; die Ableitungen werden überwiegend deverbal gebildet, teilweise kann ein Basissubstantiv sowie seltener ein Basisadjektiv angenommen werden (vgl. die Subkategorisierung im Folgenden; in vielen Fällen ist Mehrfachzuordnung möglich, z. B. kann entguten
sowohl auf 1
gut
, das
, 1 als auch auf guten
1 bezogen werden); die folgenden Funktionsklassen spiegeln die semantischen Wechselwirkungen zwischen Präfix und Basislexem wider: Vorherrschend ist die privative Funktion des Präfixes (1); insbesondere bei Bewegungsverben markiert ent-
einen Zustandswechsel (2); perfektiv-resultative Bildungen sind in 3 erfasst; eine kleinere und relativ geschlossene Gruppe bilden die Inchoativa (4) sowie Kommunikations- und Wahrnehmungsverben (5); (6) dokumentiert Bildungen ohne bzw. mit geringer (intensivierender) Modifikation des Basislexems.1.
in privativer Funktion Ausdruck der Entfernung einer grammatisch in Objektposition stehenden Bezugsgegebenheit, häufig im Gegensatz zu ornativ gebrauchten Präfixen wie be-
, ein-
oder er-
.a) Deverbale Bildungen; sie kennzeichnen die Rückgängigmachung der Basisverbhandlung bzw. eine Handlung, die im Gegensatz zu dieser steht.
Wortbildungen:
entbauen
entbödmen
entdenken
denken
2), enteignen
entfalten
ausstrecken
entgästen
entgerben
gerben
entglauben
entgönnen
entgürten
enthausen
hausen
entheften
enthellen
1
hellen
entkeren
1
keren
entkoppeln
kuppeln
1), entkümmern
entlauchen
lûchen
›schließen‹; Lexer
), 1, 1974
entläutern
entlernen
entlöten
entmachen
entmeilen
meilen
entmeren
3
meren
entordnen
entreien
reien
›den Reigen tanzen‹), entreihen
entrîhen
›lösen‹, Basisverb zu rîhen
›verbinden‹; Mwb
; 1, 1689
Lexer
; dazu bdv.: 2, 431
entledigen
entruchen
entschaden
entschädigen
entschaffen
entschämen
entschlingen
entschnüren
entschwellen
entsehen
entspannen
ablassen
entsprössen
sprossen
›wachsen‹; Dwb
), 10, 2, 1, 156
entstärken
stärken
enttriegen
enttrossen
trossen
enttrösten
enttümen
tümen
Dwb
), 11, 1, 2, 1717
enttun
entäussern
entwafnen
entwapnen
entwegen
entsetzen
entweisen
entwerben
entwesen
entwinden
entzaubern
entzwicken
b) Desubstantivische Bildungen; sie kennzeichnen die Entfernung der mit dem Basissubstantiv bezeichneten Bezugsgröße, in einigen Fällen einer Eigenschaft, die für die mit dem Basissubstantiv bezeichnete Größe konstitutiv ist (z. B.
entmägden
).Wortbildungen:
entädern
entäugen
entbästen
entrinden
schälen
schinden
entblümen
blume
entmägden
magd
entdachen
entfiguren
entformieren
entfrieden
entgenossen
genos
, der
, 1; vgl. Rwb
), 2, 1559
entglieden
entgräten
entguten
enterben
enthälsen
entknäufen
knauf
entköpfen
entharen
beraufen
enthäuten
entherzen
enthitzen
enthöhen
niedern
erhöhen
enthulden
enthürnen
entknappen
knappe
2), entknopfen
knopf
2), entlasten
entlästigen
last
entlauben
entleben
leben
das
, 1), entselen
ent|1leiben
entmannen
entmarken
mark
das
), entmenschen
entmönchen
entpfeiten
pfeit
), entrüchten
gerücht
entsaften
ent|
2
scheidenentblössen
entschuhen
entsiegeln
entblössen
enttreuen
entwestern
wester
›Taufkleid‹; Lexer
), 3, 803
entwurzen
c) Deadjektivische Bildungen; sie kennzeichnen die Herbeiführung eines Zustandes, der dem im Basisadjektiv bezeichneten entgegensteht, bzw. bei adjektivischen Wortbildungsprodukten den jeweiligen Zustand selbst.
Wortbildungen:
entedeln
entfreien
entfüglich
entgeilen
entgleichen
1
gleich
entgroben
grob
entgrobung
entheiligen
schänden
schmähen
verunreinigen
entheiligung
entheren
her
schänden
entkräftigen
kräftig
2); 2 ›etw. außer Kraft setzen‹ (zu kräftig
entnüchtern
entschönen
entschwängern
entwilden
Belegblock:
Zu a):
Zu entbauen 1:
Piirainen, Igl. Bergr.
34b, 27
(slow. inseldt.
, 16. Jh.
): Ainer mag den Andern entpaẅen, vnd abgewin(en) sein ärzt.
Zu entbödmen:
Jörg, Salat. Reformationschr.
260, 14
(halem.
, 1534
/5
): verliessend sj [Zürcher] [...] die Waltzhuͦter [...] und was jr zuͦsagen entboͤdmett.
Zu entdenken:
Buch Weinsb.
1, 229, 20
(rib.
, um 1560
): Wie aber diss hantschrift eigentlich laut, ist mir umb lankheit der zit untdacht.
Zu enteignen:
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
9, 4
(Hs. ˹omd.
, 1465
˺): Enteigent habt ir mich aller wünnen.
Zu entfalten:
Rot
310
(Augsb.
1571
): Explicirn [...] entfalten / von einander thuͦn [...] außstrecken / zerlegen.
Zu entgästen:
Kochendörffer, Tilo v. Kulm
1044
(preuß.
, 1331
): ein swarczer rabe | Uwer [keczer] engil wirt zu lest, | Wen der lichnam wirt engest | Hi der armen sele sin.
Fischer, Brun v. Schoneb.
675
(md.
, Hs. um 1400
): ich bin engist von mime rocke.
Zu entgerben:
Holtzmann, Gr. Wolfdietrich
1385, 3
(Hs. A. 15. Jh.
): daz sie mich solte engerwen und bringen uz der wat.
Zu entglauben:
Froning, Alsf. Passionssp.
1724
(ohess.
, 1501ff.
): ab ich [Salvator] uch die warheit vorkunde, | darumb entgleubet er mer nicht!
Zu entgönnen 1:
Österley, Steinhöwels Äsop
217, 29
(Ulm
1474
/82
): Vil sint der menschen, die den andern engundent, das inen nit werden mag.
Zu entgönnen 2:
Bachmann, Morgant
215, 1
(halem.
, 1530
): sy [volck] stăchend gegen im [vysch], aber sy möchtend im die hŭt nŭt entgŭnnen.
Zu entgürten:
Pyritz, Minneburg
3346
(nobd.
, Hs. um 1400
): Geselle, tuͤ uns entguͤrten.
Zu enthausen:
Niewöhner, Teichner
393, 69
(Hs. ˹moobd.
, 1360
/70
˺): wann ers mezzers wirt enthaust, | so zu ein ander mit der vaust.
UB ob der Enns
10, 276, 15
(moobd.
, 1384
): Wir verhaissen jn auch für vns vnd vnser erben, das wir sy da nicht enthawsen sullen.
Zu entheften:
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
13921
(preuß.
, um 1330
/40
): vîrzic kint | [...] | [...] wurdin sus inthaft | von êwiger eiginschaft.
Zu enthellen:
Chron. Strassb.
2, 981, 6
(els.
, 1383
): were es, daz die zwene cristan manne enthullent an irre urteile, so [...].
Zu entkeren:
Reissenberger, Väterb.
38138
(md.
, Hs. 14. Jh.
): [Decius]
hiez sie [cristenlute] dar zu twingen | Daz sie den werden Got | Verkuren und des tuvels spot | An den abgoten erten. | Swelche im des entkerten | [...] | Die [...].Zu entkoppeln:
Klett, J. v. Soest
1, 162
(Hs. ˹wmd.
, 1470
/80
˺): mit dem ontkoppelt men dy honde | und lyss sy lauffen tzu dem walt.
Zu entkümmern:
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
1034
(rib.
, 1444
): dat Moyses gienge zo disch, | Woulde he sich untkummeren risch | Van etzlichen anderen de ouch begerden | Mit ampte zo versien werden.
Zu entlauchen:
Thiele, Minner. II,
27, 459
(Hs. ˹md.
/rhein.
, 1. V. 15. Jh.
˺): beyt noch eyn cortze tzyt, lieber here, | daz ich myn hertz kegen uch mach entluͦchen.
Zu entläutern 1:
v. Maren, Marquard. Ausgabe
102, 30
(Venedig
1483
): Darvͤmb so gib ich dir aͤinen gemeinen rat das du kein weise vͤbest an keinem kawf [...] an deines beichtigers ratt [...] darvͤmbe das dein gewissen icht entlütert werde.
Zu entlernen:
Luther, WA
8, 559, 15
(1521
): Denn diße lernen nichts, das widder tzu entlernen sey.
Zu entlöten:
Maaler
104v
(Zürich
1561
): Entloͤtten / Das bley vom silber scheiden.
Zu entmachen:
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
6531
(rhfrk.
, um 1405
): Dan ich sehen das du ein altbusser bist | Und das din hantwerck snoede ist; | Und gesehen daz du dicke entmachest | Das du gemacht haist.
Zu entmeilen:
Fischer, Brun v. Schoneb.
12616
(md.
, Hs. um 1400
): wen der sunden last vormeilet, | so entmeile, wa gemeilet ist | hie min lip, vater Jhesu Crist.
Zu entmeren:
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
320, 11
(halem.
, 1408
): daz er daz selb schif nit gemeret und entmeret [...] het.
Zu entordnen:
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
236, 26
(schwäb.
, 14. Jh.
): daz natürlich guot verdirbet, nach dem unde die nature des menschen entordent wirt von dem willen dez menschen.
Zu entreien:
Jostes, Eckhart
81, 29
(14. Jh.
): Wer gibt mir, daz sich got entreih von mir ein weil, biz daz ich gelautert werd.
Zu entreihen:
Leisi, Thurg. UB
7, 599, 2
(halem.
, 1387
): da soͤlte die obgenant Kúndigmaͤnnin [...] den obgenanten Boͮngarter [...] entledigen und davon entrihen aͮne allen sinen schaden.
Zu entruchen:
Roloff, Brant. Tsp.
352
(Straßb.
1554
): Das ich [Philaletes] so lang dich [Frauw] hab gesucht | Und aller wolust mich entrucht.
Zu entschaden:
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
47, 4
(mslow. inseldt.
, 1509
): Alśo das die Vorgenante Margaretha gentzlich ihres Vaters Erbtaill entśchoiden vnnd Vorgenuegt iśt.
Zu entschädigen:
Welti, Stadtr. Bern
90, 1
(halem.
, 1370
): Were aber, [...] daz der kilchof wurd entwichet [...], so sol der, so es hett getän, die burgere [...] gentzlich entschedigen.
Zu entschaffen:
Menge, Laufenb. Reg.
3136
(Hs. ˹nalem.
, um 1470
˺): Das v́ber wachen [...] | [...] | [...] megeret vnd nympt alle crafft | Den gantzen lybe es ouch entschafft.
Zu entschämen 1:
Fastnachtsp.
380, 21
(nobd.
, n. 1494
): Do wirt dann mancher zu eim Lotten, | Der dann die eigen tochter sein | Beschlief, als sie waren durch den wein | Entschemt.
Zu entschlingen 1:
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
232, 12
(oobd.
, 1349
/50
): daz der merfrâz die art hab, daz er sich einwelz sam ain igel wenn man in vâhen well, und wenn er enpfint, daz er niht enpfliehen mag, ob er sich wider entslüng, sô [...].
Zu entschnüren:
Thiele, Minner. II,
31, 67
(Hs. ˹md.
/rhein.
, 1. V. 15. Jh.
˺): ich insnuͦrte mich ir [erbeit] aller gar | bis oft xij, der nam ich war.
Zu entschwellen 1:
Eis u. a., G. v. Lebenstein
55, 18
(oobd.
, 15. Jh.
): wem die augen geschwollen seyn, der netz ein tüechel dar inn [Ampfer wasser] vnd leg es dar uber, so entschwellen sy im.
Zu entsehen 1:
Schneider, Pont. u. Sid.
226, 24
(rhfrk.
/mosfrk.
, 2. H. 15. Jh.
): ich han den konig inn ein kamer geslossen darumb, das er sere entsehen ist vnd wenig witze me in yme hat.
Zu entspannen:
Maaler
3v
(Zürich
1561
): Abgelassen armbrust / Wider entspannen.
Zu entsprössen 1:
Fischer, Folz. Reimp.
30, 3
(Nürnb.
, um 1488
): (I)ch wunder offt in meinem mut | Des sauffens halb, das mancher dut, | Wie es doch eynen müg entsprössen.
Zu entstärken:
Klett, J. v. Soest
7, 164
(Hs. ˹wmd.
, 1470
/80
˺): da von ir [Evax] also ser ontsterckt, | das men dan clerlich an uch merckt?
Zu enttriegen:
UB Zug
459, 28
(halem.
, 1409
): wer den andern umb sin schuld mit pfanden betriege, der súlle inn entriegen und dem ampt fúnf pfunt pfenning ze buͦß verfallen sin.
Zu enttrossen:
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
6225
(rib.
, 1444
): Do ich [pilgerim] also untrosset was, | Hoge in der lucht ich aldoe sas.
Zu enttrösten:
Bachmann, Haimonsk.
61, 32
(halem.
, 1530
): Frow, enttröstend ŭch nŭt sovast!
Zu enttümen:
Klein, Oswald
43, 60
(oobd.
, um 1408
?): Wer freulin schendet ane sach | [...] | derselb verphendet ungemach, | sein lob wirt im enthümet.
Zu enttun 1:
Chron. Augsb.
4, 230, 3
(schwäb.
, 1530
): sollen sich die ermelten 3 Hechsteter [...] verschreiben und ainen gelerten aid [...] schweren, daß sie von aller irer hab und güttern [...] sich enthon und enteusseren.
Zu entwafnen:
v. Keller, Amadis
398, 12
(Frankf.
1571
): diener kamen, die sie außzogen, vnd halff die schöne Briolania selbs den Amadis entwaffnen.
Zu entwapnen:
Weber, Füetrer. Poyt.
336, 4
(moobd.
, 1478
/84
): das pehende | entwappent wurd der hellde.
Zu entwegen 1:
Welti, Stadtr. Bern
360, 13
(halem.
, n. 1437
): dz wir [...] die sweli
[›Balken‹]
[...] gekouffet und gebuwen hant vnd sider wuͥssentlichen ist, dz leste [›Lasten‹]
uͥber die sweli ziechend, dieselben sweli ergront, entwegent vnd entsetzent, so [...].Zu entwegen 2:
Koppitz, Trojanerkr.
12588
(Hs. ˹noschweiz.
, 15. Jh.
˺): Der schlaff entwagtte im sin craft.
Zu entweisen 1:
Chron. Mainz
1, 24, 29
(rhfrk.
, 15. Jh.
): wer eß sache, daz der oder die nit endeden oder nit dun wolten, so sulten sie der vorgenant unser geseleschaft intwiset sin.
Zu entweisen 2:
Chron. Mainz
1, 7, 14
(rhfrk.
, 15. Jh.
): 1332 [...], da der keiser Ludwig [...] intwiset die stad Mentze alle ir friheit.
Zu entwerben:
Pfaff, Tristrant
23, 21
(Augsb.
1498
): sy hoͤreten wol, das er [künig] sich mit soͤlicher red fristen und sy irer gebet entwoͤrben woͤlt.
Zu entwesen 1:
Koppitz, Trojanerkr.
13805
(Hs. ˹noschweiz.
, 15. Jh.
˺): Mennolaus der held | Müste irs
[Helenas]
libes entwesen.Zu entwesen 2:
Niewöhner, Teichner
714, 60
(Hs. ˹oschwäb.
, 1472
˺): wenn der mensch ins allter kompt, | das er furbaß niemant frumpt, | so ist er inn den wintter tagen | [...] | als ain weyngartt abgelesen | dem man tuͦtt der huͦtt entwesen.
Zu entwinden 1:
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
7483
(rib.
, 1444
): Da die bannire synt untwonden.
Zu entwinden 2:
Chron. Köln
2, 158, 13
(rib.
, 15. Jh.
): der bolche
[›großer Fisch‹]
der intwant al van dem weder [›Wetter‹]
, ind si [vischer] moisten in weder in dat wasser werpen.Zu entzaubern:
Bachmann, Haimonsk.
189, 18
(halem.
, 1530
): Darnach namm er ein krut und reib Karly sin mund damit und nassen und entzoubert inn.
Zu entzwicken:
Stackmann u. a., Frauenlob
8, 15, 17
(md.
, ˹Hs. 14.
/15. Jh.
˺): lieb wil sich entzwicken | und klaget uf minne.
Zu b):
Zu entädern:
Lappenberg, Fleming. Ged.
664, 2
(um 1630
/40
): Zwar deiner Liebe Gift verfängt bei mir ganz kräftig, | Nimmt Blut und Sinnen ein, entädert Leib und Geist.
Zu entäugen:
Oorschot, Spee. Trvtz-N.
58, 6
(wmd.
, 1634
): O weib so gar verblendet! | So gar von Lieb entäugt!
Zu entbästen:
Löffler, Columella/Österreicher
1, 156, 19
(schwäb.
, 1491
): umb schnid die rind der selben witten und enboͤst den stammen.
Schöpper
73b
.Zu entblümen:
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
19071
(preuß.
, um 1330
/40
): als sî [magit] darnâch | mit geswornem eide jach, | [...] | daz er [Brûhavin] sî nî intblûmete, | joch nî unkûschlîch angewant.
Zu entdachen:
Chron. Strassb.
1, 136, 7
(els.
, 1362
): do wote ein also starker wint daz er vil turn und hüser und schüren endahte.
Zu entfiguren:
Bachmann, Haimonsk.
145, 16
(halem.
, 1530
): sy was ŏch selbs entfigurt von weinnen.
Zu entformieren:
Menge, Laufenb. Reg.
2720
(Hs. ˹nalem.
, um 1470
˺): Von essich vil
[in der Nahrung]
dich entformiert | Vnd keltet.Zu entfrieden:
Bihlmeyer, Seuse
460, 27
(alem.
, 14. Jh.
): Enbút in: fridus, fridus! die din hertze und sele so berlich mit valscher minne entfrident heint.
Zu entgenossen:
Rennefahrt, Zivilr. Bern
19, 5
(halem.
, 1483
): Der Vogt zu Nidau wurde [...] angewiesen
zuͦ verbieten, das sich die eignen luͥt nit entgnossen mit vermechlung.Zu entglieden:
Wunderlich, Fierrabr.
124, 3
(Simmern
1533
): ich wolt lieber entgliedt werden / dann man mir eyn solchs hernachmals verweissen solt.
Zu entgräten:
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
139
(Genf
1636
): Entgraͤten [...] Spinas adimere.
Zu entguten:
Buch Weinsb.
1, 357, 22
(rib.
, um 1560
): het sei [...] innen [...] nit mehe besatzt dann 1 goltgl. eins zu geben [...] und damit van allen andern erben und guttern untgudet und unterbt.
Zu enthälsen:
Piirainen, Stadtr. Sillein
122b, 25
(sslow. inseldt.
, 1378
): Slehet er eynen czu tode man sol yn enthelsen.
Zu entharen:
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
9, 357, 13
(Straßb.
1466
): Ein ieglich haubt ist geploͤsst: vnd ein ieglich achsel enthart
[
zuryssinCranc
, M. 14. Jh.: ;
berupfftWormser Proph.
1527 / Dietenberger
1534 / Eck
1537: ;
beschabenFroschauer
1530: ;
bereufftLuther
1545, Hes. 29, 18: ].
Zu enthäuten:
Hübner, Buch Daniel
604
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): Ir envindet mir [kunic] den stec | Des troumes und sin duten, | Ich laz uch gar enthuten | Von dem leben und vergen.
Zu entherzen:
Lappenberg, Fleming. Ged.
64, 199
(1631
): Die wahren Schriften melden, | daß Alexandern nie entherzet eine Schlacht.
Zu enthitzen:
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
11481
(rhfrk.
, um 1405
): Da inne [born] wart gebadet und gehitzet | Die Magdalene zu zijden und enthitzet.
Zu enthöhen 1:
Quint, Eckharts Pred.
1, 237, 8
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): dar ich mych nederde, dair wirt got erhoeget. [...] mer ich gedachte [...], dat got inthoeget solde werden, neit ey alle me ey in, in sprycht also vyle as inthoeget got.
Zu enthulden:
Gille u. a., M. Beheim
245, 52
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): er [künig] mich getriben hat von dan, | mich seiner gnad ent huldet.
Zu enthürnen:
Klein, Oswald
1, 94
(oobd.
, 1421
): Erst reut mich ser, | das ich den hab [...] erzürnet, | [...] | und ich mich nie enthürnet | von meiner grossen missetat.
Zu entknappen:
Holtzmann, Gr. Wolfdietrich
2124, 1
(Hs. A. 15. Jh.
): Der edel fürste gehure ward do enknapt | vor dem kumture und auch vor dem apt.
Zu entknäufen:
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
14488
(preuß.
, um 1330
/40
): Nû woldin hî intknoufin | dise zwêne Mertîne | des houbetis mit pîne.
Zu entknopfen:
Löffler, Columella/Österreicher
1, 316, 17
(schwäb.
, 1491
): Denn sy [reb] werden geschickter entknopffot und erkiellt wann sy an ain ander statt gebunden sind.
Zu entköpfen:
Jörg, Salat. Reformationschr.
260, 20
(halem.
, 1534
/5
): wurdend die [...] lutersch pfaffen übel gstraaft, ettlich entkoͤpftt.
Zu entlasten:
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
19471
(preuß.
, um 1330
/40
): sî [brûdre] wurdin allir leid intlest | und gewunnen vroide grôz.
Eis, Albrants Roßarzneib.
127, 14
(Hs. ˹böhm.
, 1442
˺): dem [roß] sol man saiffen in den leib stoßen: so entlast es sich.
Zu entlästigen:
Chron. Magdeb.
2, 149, 27
(nrddt.
, Hs. 1601
): darumb soll man ihn zu recht geleiten, das er sich in gericht [...] entlestiget.
Zu entlauben:
Fastnachtsp.
1392
(nobd.
, 15. Jh.
): Der walt hat sich entlaubt.
Zu entleben:
Gille u. a., M. Beheim
155, 48
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Herr und mein got, die selbig lieb, | die dich czwang und czu solchem trib, | das du schuffest, das ich peclib
[›lebte‹]
, | die pit ich, das sy eben | Dich czwing, mich czu entleben.Zu entmägden:
Maaler
104v
(Zürich
1561
): Entmaͤgten / Den bluͦmen nemmen / Ein dochter verfellen.
Zu entmannen:
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
23875
(preuß.
, um 1330
/40
): Darnâch sach man sî buiten, | [...] | achtundzwênzic hundirt pfert, | dî intmannet hât ir swert.
Zu entmarken:
Lappenberg, Fleming. Ged.
104, 79
(1631
): Itzt klagte mir ihr Leid | die gar entmarkte Mark.
Zu entmenschen:
Bihlmeyer, Seuse
337, 22
(alem.
, 14. Jh.
): also wirt der mensch entmenschet.
Zu entmönchen:
Luther, WA
38, 150, 35
(1533
): Solchs sage ich dir, mein bruder, zu trost, du seyest Gemuͤnchet odder Entmuͤnchet.
Zu entpfeiten:
Sappler, H. Kaufringer
5, 568
(schwäb.
, Hs. 1464
): da muost er [gast] enpfeten sich.
Zu entrinden:
Löffler, Columella/Österreicher
1, 337, 23
(schwäb.
, 1491
): erwoͤll ain schinbaren ast und umb schnid die rind in derselben wyttin und entrind das holtz.
Zu entrüchten:
Luther, WA
19, 331, 31
(1526
): Er wird auch nicht entruͤcht, so er ynn der schand ist.
Zu entsaften:
Lappenberg, Fleming. Ged.
13, 25
(1631
): nach dir, Herr, durstet mich in diesem dürren Harme, | wie ein entsaftet Land.
Zu ent|2scheiden:
2
scheiden Voc. Teut.-Lat.
g iiijv
(Nürnb.
1482
): Entschaide͂ od’ entploßen als waffen auß schaidñ tziehe͂.
Zu entschuhen:
Morrall, Mandev. Reiseb.
56, 25
(schwäb.
, E. 14. Jh.
): wenn sie dar [tempel] in gond, so entschuͦchent sie sich.
Zu entselen:
Schöpper
112a
(Dortm.
1550
): Occidere. Ertoͤdten vmbbringen erschlahen ergeistern ermorden erwuͤrgen entleiben entseelen.
Zu entsiegeln:
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
1326
(rhfrk.
, um 1405
): Der dem die sache zu gehoret, | Das ist der sin swert bloß foret, | Es ist auch der der entsiegelt hait | Die slussel und entbloßet hait.
Zu enttreuen:
Quint, Eckharts Trakt.
41, 15
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): Dâ ist ûzvluz und ursprunc des heiligen geistes, [...] daz sie minner oder mê lûterlîche von gote aleine geborn sint, nâch gote und in gote überbildet und entriuwet aller menge.
Zu entwestern:
Müller, Stadtr. Ravensb.
209, 17
(oschwäb.
, um 1420
): wenne man daz kind entwestret, so sol man nit me gastung han.
Zu entwurzen:
Gille u. a., M. Beheim
227, 125
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): das schalkafft reich der cristenheit | wert entwurtz und vertriben, | Zerbrochen und czer riben.
Zu c):
Zu entedeln:
Quint, Eckharts Pred.
2, 134, 4
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): mit den nidersten kreften rüeret si [sêle] die zît, und dâ von wirt si wandelhaftic und geneiget ûf lîphaftiu dinc, und dâ von wirt si entedelt.
Zu entfreien 1:
Bihlmeyer, Seuse
353, 3
(alem.
, 14. Jh.
): Du bist nút uf dem rehten wege der warheit, wan soͤlichú friheit verwiset den menschen von aller selikeite und entfriet in siner waren friheit.
Zu entfüglich:
Chron. Augsb.
5, 150, 1
(schwäb.
, 1523
/7
): daß durch etliche meiner misgönner entweder betriegs oder aber entfuͦgliche weishait ettwas darin verendert oder verkörlich ausgezogen were.
Zu entgeilen:
Luther, WA
50, 538, 25
(1539
): dis Concilium
[zu Nicaea]
setzt, das welche sich selbs entgeilen wider die grosse unleidliche brunst jrs fleischs, sollen nicht zu Clericken oder Kirchenampt gelassen werden.Zu entgleichen:
Bihlmeyer, Seuse
356, 16
(alem.
, 14. Jh.
): Daz wilde [...] meinde, daz er ab sprechi alle glicheit [...], und daz er uns
[Menschen]
sazti bloz und entglichet in die blozsen einikeit.Zu entgroben / entgrobung:
Luther, WA
15, 396, 23
(1524
): Wilchen verstand disse propheten
[Carlstadt u. a.]
nie gefuͤlet, geschmackt noch gelernet haben, Und gauckeln da her mit yhrer lebendigen stym vom hymel, mit der entgrobung, besprengung, toͤdtung und der gleychen schwulstigen wort, die sie selbst nie verstanden haben. Bihlmeyer, Seuse
158, 9
(alem.
, 14. Jh.
): Hie mite meinet man nit [...] gdiht, die den menschen entgrobent und in ze vernúnftiger warheit ordenlich wisent.
Zu entheiligen / entheiligung:
Luther, WA
22, 192, 32
(1544
): Darumb zuͤrnet Christus hie billich uber solche entheiligung seines Tempels dieser Geitzwenste.
Ebd.
32, 420, 26
(1532
): jch [...] bitte das er [Vater] stewre dem lesterlichen glawben des Bapsts, tuͤrcken, rotten geister und ketzer, als die alle seinen namen entheiligen und schenden.
Ebd.
49, 598, 33
; 49, 613, 33
.Zu entheren:
Reissenberger, Väterb.
21128
(md.
, Hs. 14. Jh.
): Des wendet er [tuvel] vil gar sine maht | Wie er des menschen andaht | In der zit verkere | Unde daz gebet enthere.
Zu entkräftigen 1:
Vetter, Pred. Taulers
314, 15
(els.
, 1359
): sol Got eigenliche in dir wúrken, so [...] muͤssent alle dine krefte also gar entsast sin aller ir wúrklicheit [...] und muͤssent ir selbes enkreftiget werden.
Zu entkräftigen 2:
Köbler, Stattr. Fryburg
163, 31
(Basel
1520
): Darumb setzen vnd ordnen wir [...] daß das [testame͂t] gentzlich zenichten sye / als wir ouch das mit disem Stattrecht entkrefftigen.
Zu entnüchtern:
Bachmann, Morgant
270, 37
(halem.
, 1530
): Demnach als er sich entnüechterdt hat, saß er uff sin pfert.
Zu entschönen:
Reissenberger, Väterb.
32392
(md.
, Hs. 14. Jh.
): Dar na, do sie sich versan | Wie sie [juncvrowe] was gehonet, | An sunden untschonet, | Do wart ir harte leide.
Zu entschwängern:
Sachs
2, 239, 28
(Nürnb.
1540
): Sie versucht, sich selb zu entschwengern.
Zu entwilden 1:
Reissenberger, Väterb.
26188
(md.
, Hs. 14. Jh.
): Er [tuvel] hat itzu virwandelt sich | In dines vater bilde, | Uf daz er sich entwilde.
2.
zum Ausdruck der Herbeiführung eines Zustandswechsels.a) Deverbale Bildungen; sie dienen insbesondere bei Bewegungsverben zum Ausdruck einer zielgerichteten Bewegung des Subjekts von einem Ort weg (seltener auch: auf einen Ort zu), häufig mit intensivierender Funktion; seltener auch in Verbindung mit Verben oder Verbableitungen mit entsprechender Semantik: ›auseinander‹.
Wortbildungen
entanen
berauben
3
anen
3
anen
entäussen
entbleiben
entfliessen
entgachen
entjucken
jucken
entschnellen
entgleiten
entkriechen
entlenken
entquellen
entreisen
entrîsen
›jm. schwinden, abhanden kommen‹; Mwb
), 1, 1692
entreissen
entretten
entscheuen
schiuhen
›scheu machen, erschrecken‹; Lexer
), 2, 760
entschlaufen
sloufen
›schlüpfen machen‹; Lexer
), 2, 986
entschlingen
entschlippern
entsegeln
entsprengen
entsteigen
entstelen
entstreichen
entstreuung
enttraben
entrinnen
enttreiben
enttreten
entwandeln
entwegen
entzapfen
auslassen
b) Desubstantivische Bildungen; sie kennzeichnen einen Zustandswechsel auf ein im Basissubstantiv impliziertes Ziel hin.
Wortbildungen
enthöhen
entsinken
c) Deadjektivische Bildungen; sie kennzeichnen die Herbeiführung eines Zustandes, der dem im Basisadjektiv ausgedrückten entspricht.
Wortbildungen:
entleren
entmüssigen
entnakten
entnichten
entsänften
Belegblock:
Zu a):
Zu entanen 1:
Kisch, Leipz. Schöffenspr.
466, 8
(osächs.
, 1523
/4
): das mich der obgenant N. berauben und entenen wolt meiner ere, lebens und leibs.
Zu entanen 2:
Bartsch, Reinfrid
2627
(halem.
, Hs. 14. Jh.
): der herre ouch kurzelîche hât | der wâfen sich entænet.
Zu entäussen:
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
170, 10
(moobd.
, 1478
/81
): ob sy [Ott und Hainrich] von ainicherlay unwillens wegen sich der herren müessten entaüssen.
Zu entbleiben 1:
Vetter, Pred. Taulers
350, 29
(els.
, 1359
): Dis neigen
[nach dem
ursprung]
enverloͤschet niemer och in der helle, und das ist ir [der
sele]
meiste pin das in dis eweklich entbliben muͦs.Zu entbleiben 2:
Vetter, Pred. Taulers
88, 6
(els.
, 14. Jh.
): Darnoch so sicht der geist herwieder verre in den allertieffesten grunt [...], obe ime do út entbliben si.
Zu entfliessen:
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 154, 27
(Straßb.
1522
): Es was ein Frau, die het in der Jugent etwas gethon, villeicht was ir ein Windel empflossen.
Zu entgachen:
Wackernell, Adt. Passionssp. Pf. I,
227
(tir.
, 1486
): So mag er [Jhesus] sich nindert pebaren, | Wil er anderst von dem grab faren | Und uns also mit listen engachen.
Zu entgleiten 1:
Hübner, Buch Daniel
6768
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): Leider im wirt entgliten | Olis liecht mit der lampen.
Zu entgleiten 2:
Hübner, Buch Daniel
742
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): Hor en
[Traum]
nu, der dir entgleit: | [...] (Kontext: Daniel erzählt dem König den Traum, den dieser vergessen hat).
Zu entgleiten 3:
Hübner, Buch Daniel
7232
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): Sime zorne entgliten | Edom, Moab.
Zu entjucken:
Qu. Brassó
5, 554, 23
(siebenb.
, 1616
): Zeitung, dass der Maczyoni Folti und Kany Pall vom Fuersten entjucket sein.
Zu entkriechen:
Chron. Köln
2, 602, 12
(Köln
1499
): her Gerhart Koesen wart geslagen, dat he mit dem perde im dreck lach, ind he entcroif in up henden ind up voessen.
Zu entlenken:
Helm, Maccabäer
9038
(omd.
/nrddt.
, Hs. A. 15. Jh.
): du darft des niht denken | daz du muges dich entlenken | von kumftigen grozen plagen.
Zu entquellen:
Guth, Gr. Alex.
5990
(Hs. ˹oobd.
, E. 14. Jh.
˺): Daz mir der töd nit köm so snëll | Und mir daz leben nit enquëll.
Zu entreisen:
Fischer, Brun v. Schoneb.
8158
(md.
, Hs. um 1400
): ir wizzet wer sal gan verne, | [...] | daz sich der welde gerne wol spisen | daz im sine kraft icht entrise.
Zu entreissen:
Tittmann, Schausp. 16. Jh. Krüger
84, 78
(o. O. 1580
): habt fleiß, das er euch nicht entreiß.
Zu entretten:
Köbler, Ref. Wormbs
144, 27
(Worms
1499
): mag sie [Fraw] [...] fürwenden fryheit vnd hilff des gesetzs Velleiani vnd sich damit entretten so [...].
Zu entscheuen:
Jostes, Eckhart
106, 14
(14. Jh.
): wenne sy [anima] sich entschúchet aller zuͦvelle.
Zu entschlaufen:
Hübner, Buch Daniel
3042
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): Doch vor uns gelobet ist | Werlichen in der toufen, | Wir welden uns entsloufen | Allez irretumes gar.
Zu entschlingen 2:
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
17032
(preuß.
, um 1330
/40
): sî wurdin alsô cranc, | daz daz lebin in intslanc.
Zu entschlippern:
Buch Weinsb.
5, 21, 34
(rib.
, um 1560
): Darnach geit sei zum heimlichen gemacht und wilt das wasser nisseütten und wie sei sagt, sei ir das [kintgin] mit untsclippert.
Zu entschnellen:
Klein, Oswald
26, 48
(oobd.
, 1427
): swart, Peter Märckel, zu dem tor, | er ist bescheid, das er uns nit entsnellet!
Zu entsegeln:
v. Tscharner, Md. Marco Polo
67, 6
(osächs.
, 2. H. 14. Jh.
): in der wys mak yn keyn schif entsigiln.
Zu entsprengen 1:
Löffler, Columella/Österreicher
1, 17, 21
(schwäb.
, 1491
): ob alle [glosen] die so unser elttfordern entsprengt haben, mit der buwung diser zitt hellind.
Zu entsteigen:
Karnein, de amore dt.
78, 36
(moobd.
, v. 1440
): wie wol geschicht dem, der dann deiner [...] lieb entpfindet! [...] Ja, seiner freüd mocht nyemant entsteigen!
Zu entstelen:
Oorschot, Spee. Trvtz-N.
60, 21
(wmd.
, 1634
): Weil einmahl mir
[Maria Magdalena]
entstohlen | Mein einigs HertzenLiecht.Zu entstreichen:
Hübner, Buch Daniel
3838
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): Er [Danyel] bette tegelichen, | Die wile daz entstrichen | Was dem kunge die wirde.
Zu entstreuung:
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
4, 73
(nürnb.
, 1. H. 15. Jh.
): So lang uncz dem menschen [...] sein gelider in stetikeit komen von der entstrewung der gedancken.
Zu enttraben:
Schöpper
39a
(Dortm.
1550
): Empflichen entrinnen entlauffen [...] enttraben entkommen.
Zu enttreiben:
Reissenberger, Väterb.
37370
(md.
, Hs. 14. Jh.
): Daz mine kint mir weren bliben, | Die mir leitlich sint entriben.
Zu enttreten 1:
Reissenberger, Väterb.
9678
(md.
, Hs. 14. Jh.
): Daz ich minen Got an bete | Und da von durch niht entrete | Durch sines willen gebote.
Zu entwandeln:
Reissenberger, Väterb.
32482
(md.
, Hs. 14. Jh.
): Sint ich [juncfrowe] bin missehandelt, | Uz aller selde entwandelt?
Zu entwegen 3:
Bihlmeyer, Seuse
414, 9
(alem.
, 14. Jh.
): du solt dich huͤten vor gehem zorn, daz du nút entwegen werdest mit zornlicher geberde.
Zu entzapfen:
Voc. Teut.-Lat. a
ii jv
(Nürnb.
1482
): Ablassen od’ außlassen od’ entzepffen.
Zu b):
Zu enthöhen 2:
Eichler, Ruusbr. steen
109
(els.
, sp. 14. Jh.
): In der selben offenbarunge so wurt der geist gewar, daz er ime selber mit minnen entsvnken ist in die tieffe vnd enthohet in die hocheit.
Zu c):
Zu entleren:
Luther, WA
9, 188, 17
(1518
): Er [Christus] entleret sich seyner gotheit.
Zu entmüssigen:
Chron. Augsb.
7, 424, 17
(schwäb.
, zu 1564
): Als Sathan [...] seiner tausendjerigen fencknus entmueßigt und von den engeln ab der ketten geledigt.
Zu entnakten:
Jaksche, Gundacker
1883
(oobd.
, Hs. 1. H. 14. Jh.
): Jesum Christum er [Pilatus] do vieng, | er hıͤz in entnachten gar.
Zu entnichten:
Fischer, Brun v. Schoneb.
10396
(md.
, Hs. um 1400
): als ich hore singen und sagen, | werden di vir elemente entnichtet.
Zu entsänften:
Kochendörffer, Tilo v. Kulm
3582
(preuß.
, 1331
): Idoch Got den vater baz | Nymand entsemften [...] | [...] | Als der groze prister kan.
3.
kennzeichnet in perfektiv-resultativer Funktion das Überführen einer Bezugsgröße in einen Zielzustand, der durch das Basislexem spezifiziert wird.a) Deverbale Bildungen.
Wortbildungen:
entbauen
entbleichen
entehelichen
entfällen
entfallen
), entgötten
gotten
entneigt
entnisteln
entschaulen
schûlen
›verborgen sein‹; Lexer
), 2, 813
entspalten
enttaren
tarn
›schädigen‹; Lexer
), 2, 1406
entteidingen
teidingen
enttrümmern
ent|uneren
entwecken
entweisen
entkleiden
entzweifeln
entwinnen
b) Desubstantivische Bildungen.
Wortbildungen:
entsachen
enttören
tor
der
, 2; dazu bdv.: entsäubern
entweihen
enturlauben
ausmustern
c) deadjektivische Bildungen.
Wortbildungen:
entfreien
entwackern
wacker
›wach, munter, tüchtig‹; Dwb
).13, 216
Belegblock:
Zu a):
Zu entbauen 2:
Klein, Oswald
11, 110
(oobd.
, um 1423
): Mich wundert ser, | das wir auf diser werlt so vil entpauen.
Zu entbleichen:
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 700, 36
(Nürnb.
1631
): Die eytel Welt vergehet bald, | Gar schnell entbleichet jhr gestalt.
Jellinek, Friedr. v. Schwaben
7945
(schwäb.
, Hs. 1478
): Ir farb was ir enblichen, | Ir krafft von ir gewichen.
Zu entehelichen:
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
2, 569, 24
(schwäb.
, 1577
): wölcher ain junckfrawen verfelt oder sonst mit lieben witfrawen und döchtern hurerei pflegt und sie entehelichet, der [...].
Zu entfällen:
Holtzmann, Gr. Wolfdietrich
1642, 2
(Hs. A. 15. Jh.
): Er [lewe] trug sie [jungen] mit gewalte über berg und über tal, | daz er sie nit enfalte, er mahte einen groszen schal.
Zu entgötten:
Bihlmeyer, Seuse
182, 9
(alem.
, 14. Jh.
): ein [...] mensch, der sich gebrestlicher dingen [...] hat [...] entschútet
[›entledigt‹]
[...], der nimt got in sinem herzen [...], er ist im wol entgoͤtet.Zu entneigt:
Schöpper
102b
(Dortm.
1550
): Abschweiff machen abhold machen entneigt machen.
Zu entnisteln:
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
7690
(rib.
, 1444
): He untnistelt de hoge vogel gar | Ind sleit yn neder yre lijffnar.
Zu entschaulen:
Chron. Köln
1, 3543
(rib.
, Hs. 1. H. 15. Jh.
): Myn here Herman Hirmelin, | [...] | ind Gobel van der Santkulen | en kunde gein vient entschulen
(Sinn wohl: Vor diesen konnte sich kein Feind verbergen).
Zu entspalten:
Klein, Oswald
42, 20
(oobd.
, vor 1408
?): Winder kalt, | [...] | dein gewalt ist entspalt | von den süssen lüfften.
Zu enttaren:
Winter, Nöst. Weist.
2, 615, 13
(moobd.
, 1530
): ob ain vischer außgieng oder schlueg ain eiß mit ainer hacken und entorret das eiß.
Zu entteidingen:
Winter, Nöst. Weist.
3, 829, 28
(moobd.
, Hs. M. 16. Jh.
): ob ain streichender dieb in die herrschaft kämbe [...], so soll [...] im [lantrichter] auch das verporg
[›verbürgt‹]
sein deß am dritten tag zu entthädingen.Zu enttrümmern:
Bartsch, Reinfrid
907
(halem.
, Hs. 14. Jh.
): ietweders schilt dâ nider brach | und wurden ouch der helme bar. | alsus sî von dem stiche gar | wurden beide entrümmert.
Zu ent|uneren:
Schib, Urk. Laufenb.
253, 9
(halem.
, 1556
): daß ich [...] inn der badstuben vor aller welt den erwurdigen herrn Matheus Oltinger [...] sein priesterlich vnd geweicht houbt mit meinem pruntz [...] entunehret.
Zu entwecken 1:
Barack, Zim. Chron.
4, 91, 25
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): ist der gaist auch zu im kommen, ine entweckt und [...].
Zu entwecken 2:
Klein, Oswald
9, 22
(oobd.
, 1421
?): seid ich bin worden gar zu ainem kinde, | und mir entweckt mang swër gedanck | vil zäherlicher döne?
Zu entweisen 3:
Bihlmeyer, Seuse
186, 21
(alem.
, 14. Jh.
): ich [Paulus] [...] wirt alsus entkleidet und entwiset in der wiselosekeit dez goͤtlichen einvaltigen wesens.
Zu entweisen 4:
Schmitt, Ordo rerum
677, 27
(wschwäb.
, 1. H. 15. Jh.
): Dissentire enczweyfulen [...] entweisen.
Zu entwinnen:
Klein, Oswald
57, 3
(oobd.
, um 1402
): Ain mensch von achzehen jaren klüg, | [...] | dem kund ich nie entwinnen gnüg, | seid mir ain oug sein wandel zaigt.
Zu b):
Zu entsachen 1:
Jaksche, Gundacker
4310
(oobd.
, Hs. 1. H. 14. Jh.
): daz er
[Jesus]
mich wol entsachen chan | allez meines smercen.Zu entsachen 2:
Niewöhner, Teichner
682, 98
(Hs. ˹moobd.
, 1469
˺): also hat sich got entsacht | das er uns freyen willen gab.
Zu enttören:
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
2, 389, 9
Var. (Straßb.
1466
): der sich auch fleysst zuͦ entzeúbern
[Var. 1475
enttoͤren2
-1518: ;
mit storendem laster honenEck
1537: ;
entweihenLuther
1545, Apg. 24, 6: ]
den tempel.Zu enturlauben:
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
3, 315, 7
(mosfrk.
, um 1530
): sol ein amptman [...] dieselbigen mit gefenknus zuchtigen oder aber sei von dem anderen gesind enturlauben und usmusteren.
Zu c):
Zu entfreien 2:
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 213, 4
(Köln
1582
): Ach daß ich nur vom leiden schwer | Durch sterbens ziel entfreiet wer!
Zu ent|2lenen:
2
lenen Mayer, Folz. Meisterl.
50, 93
(nobd.
, um 1480
): Ach nu | Thu | Entlenn deins herczen has!
Zu entwackern:
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn
387, 1
(Wolfenb.
1594
): Ich mus zu jhnen gehen, vnd flugs eilen, Damit er mir nicht entwackern möge.
4.
in inchoativer Funktion den Beginn einer Handlung, eines Vorgangs ausdrückend (häufig in Konkurrenz zum Präfix er-
); nur deverbale Bildungen; in einigen Fällen als Kausativ (vgl. z. B. entfrieren
2).Wortbildungen:
entblühen
entglimmen
entglühen
entleinen
entlînen
›auftauen‹; Mwb
), 1, 1680
entnapfen
entschehen
entschlumme(r)n
entschweben
swëben
›schlafen‹; Lexer
), 2, 1347
entschwellen
entsprengen
entspringen
); 3 ›sich entwickeln‹ (dazu bdv.: erheben
entsprössen
entspriessen
), entstecken
stëchen
›anzünden, etw. zur Entzündung bringen‹; Lexer
); im Beleg: ›durch falsche Behandlung zulassen, dass sich eine Verletzung entzündet‹, 2, 1155
entsticken
entzittern
Belegblock:
Zu entblühen:
Niewöhner, Teichner
581, 93
(Hs. ˹önalem.
, um 1433
˺): so ist got die erste sach | on dez wesen nichtz enpluͤt.
Zu entglimmen:
Jostes, Eckhart
36, 37
(14. Jh.
): Wan di sel [...] englimmet wirt in minne, daz si ein glichnuͤz eins werches der heiligen drivaldicheit.
Zu entglühen:
Neumann, Rothe. Keuschh.
4261
(thür.
, 1. H. 15. Jh.
): ess [fuͤr] weichet des menschen mud unnd sinne | unnd entgluet ym das hertze in bynnen.
Zu entleinen:
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
11, 43
(m/soobd.
, 2. H. 16. Jh.
): sobald die gefrier im länzing nachgelassen und das ertreich entleinet, haben die nachbern ire schwein ringeln müessen.
Zu entnapfen:
Gille u. a., M. Beheim
3, 287
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): als er [Adam] seins gleichen under in [tiren] nit vant, | da ordent got, das Adam da entnaffet.
Zu entschehen:
Siegel u. a., Salzb. Taid.
187, 39
(smoobd.
, 1534
): nachdem sich vil und oft begibt, das aines andern vieh ainen auf seine grund gee und wirdt dardurch geetzt [...] und schaden davon entschähe, [...] so [...].
Zu entschlumme(r)n 1:
Volz, Prophet Daniel W
10, 9
(Worms
1527
): ich
[Daniel]
hoͤrt aber dennocht wol die stimm seiner worten / vnnd so bald ichs hoͤret / entschlummet ich / vnd fiel nider auff den boden.Zu entschlumme(r)n 2:
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 138, 2
(Köln
1582
): Erleuchte du die augen mein, | Daß ich ja nu noch nimmer | Jm tod entschluͤmmer.
Zu entschweben:
Anderson u. a., Flugschrr.
16, 3, 36
([Augsb.
1522
]): Ob auch ainer oder mer der schidleüt oder obman / vor endschwebñ der hãdlu͂g / tods kranckhait od’ an d’ vrsachñ halb abgiengñ od’ v’hindert würdñ.
Zu entschwellen 2:
Spechtler, Mönch v. Salzb.
8, 29
(oobd.
, 3. Dr. 14. Jh.
): die arbait nie entswal | und trueg doch der selden frucht.
Zu entsprengen 2:
Jaksche, Gundacker
3356
(oobd.
, Hs. 1. H. 14. Jh.
): einen prunnen den hiez er [Jesus] | indem charcher werden, | den enspranct er ouz der erden.
Zu entsprengen 3:
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen
183, 17
(halem.
, 1445
): ze disen [...] stoͤssen, so sich zwischent den [...] geistlichen herren [...] und den ammanen [...] erhaben und entsprengt hant.
Zu entsprössen 2:
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
498, 6
(nobd.
, 1525
): damit wir in der zeyt vollend unser narung möchten mit unser sawrn und herten arbait entsprössen.
Zu entstecken:
Sudhoff, Paracelsus
10, 181, 2
(1536
): magst nimer kein gewissen beinbruch heilen, eintweders du entstökts im, das er in die feulung gehet, oder du verrukst in, das er in die krüme gehet.
Zu entsticken:
Chron. Köln
1, 782
(rib.
, Hs. 1. H. 15. Jh.
): entsticket wart dat schiff myt brande.
Zu entzittern:
Luther, WA
16, 366, 13
(1526
): wird er [Gott] selber personlich komen [...], das alle creaturen fur yhm werden enttzittern und beben.
5.
›gegen, entgegen‹ bei Kommunikations- und vereinzelt bei Wahrnehmungsverben (z. B. entseben
); vgl. Duden
.7, 2014, 122
Wortbildungen:
entjehen
jehen
3); 2 ›jm. antworten, etw. erwidern‹ (zu jehen
entrufen
entschlagen
entsprechen
Belegblock:
Zu entjehen 1:
Päpke, Marienl. Wernher
11224
(halem.
, v. 1382
): Der din
[Jesus]
mit aide hat entjechen | Und von dir entwichen indiner not (der Sprecher ist Petrus).
Zu entjehen 2:
Gille u. a., M. Beheim
37, 16
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): und im [Johannes] entjahe | Jhesus und sprach: | [...].
Zu entrufen:
Gagliardi, Dok. Waldmann
2, 493, 2
(halem.
, E. 15. Jh.
, Hs. E. 17. Jh.
): so muͤsend ir uns ouch vor allen landen entruͤffen und entschlahen, das [...].
Zu entsprechen 1:
Gagliardi, Dok. Waldmann
1, 59, 28
(halem.
, 1465
): Da entspreche im Hanns Waldman und rette, was er wölte.
Zu entsprechen 2:
Chron. Augsb.
1, 99, 16
(schwäb.
, zu 1395
): daz [...] erkent ward von den richtern, daz Hartman Aunsorg dem Putrich enprach
[sic!]
mit dem rechten.6.
Bildungen, in denen dem Präfix eine semantisch modifizierende Funktion nicht zugewiesen werden kann; häufig semantische Äquivalenz mit mindestens 1 Bedeutung des Basislexems.Wortbildungen:
entänigen
entbeiten
ent|
2
brechenbrehen
entbunnen
bunnen
; Mwb
), 1, 1097
entfesten
vestenen
›verloben‹; Lexer
), 3, 328
entglipfen
glipfen
enthauen
hauen
entläutern
entleichten
1
leichten
entleihen
entlieferung
lieferung
entlinden
linden
entmeiden
entmindern
entpfächten
beschauen
entschämen
entscheinen
entschrinden
entsehen
entseigen
sîgen
›sich senken, niederfallen‹; Lexer
), 2, 916
entstossen
stossen
entträumen
träumen
enttreten
enttun
machen
4
brechen
entweiden
entwilden
Belegblock:
Zu entänigen:
Winter, Nöst. Weist.
3, 718, 26
(moobd.
, 1498
): wär aber das ain man an im selb so kreftig wär und einen schedleichen den er an seinem schaden funden hiet erslueg [...] wie man in des entänigen sold?
Zu entbeiten:
Kummer, Erlauer Sp.
4, 477
(m/soobd.
, 1400
/40
): sol ich [Maria] nicht preisen meinen leip, | und pin ich doch ein schoͤnes weip. | maͤchst du sein enpeiten.
Zu ent|2brechen:
2
brechen Lindqvist, K. v. Helmsd.
1523
(halem.
, Hs. um 1435
): Die ǒgen die mitt liecht enbrechent | Und alle ding ǎn mittel sechent, | Die wurdend do bÿ stunden | Dir, Jhesus guͦt, verbunden.
Zu entbunnen:
Weber, Füetrer. Poyt.
131, 1
(moobd.
, 1478
/84
): ich thǔe entpunnen | in auch noch frömder mynn.
Zu entfesten:
Gierach, Märterb.
19292
(Hs. ˹moobd.
, A. 15. Jh.
˺): nün was die magt tugentleich | enphestent einenn manne reich.
Zu entglipfen:
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
715, 20
(els.
, 1362
): Do engliphetent ime die fuͤsse.
Zu enthauen:
Ermisch, Sächs. Bergr.
195, 15
(osächs.
, 1509
): ab einer den andern in seyner maß ertz enthawet, [...] sall doch das ertz [...] dem bleyb(en), der es gehawen.
Veith, Bwb.
149
.Zu entläutern 2:
Werbow, M. v. Amberg. Gew.
1096
(omd.
/oobd.
, v. 1382
): Die vasten lawtert
[Var.:
entleutert]
daz gemut der menschen.Zu entleichten:
Reissenberger, Väterb.
6129
(md.
, Hs. 14. Jh.
): Den
[der sich
unvletic verhält]
warnte er [Elogius] und bate ouch | Daz er im von der sunde rouch | Also verre entlichte.Zu entleihen:
Gerhardt, Meister v. Prag
178, 14
(Hs. ˹nobd.
, 1477
˺): wer dich pit dem gib vnd kere dich nicht von ym der von dir entlihen will.
Zu entlieferung:
Chron. Nürnb.
3, 140, 27
(nobd.
, 1488
): wann sie [...] barmhertzigkeit zusagent den demüetigen, und den, die in etwas beschwert sint, hilf und entlieferung.
Zu entlinden:
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
16385
(preuß.
, um 1330
/40
): sî [brudir] begondin lân | ir vetirlîchiz erbe | unde ir gemûthe herbe | geloubinde intlindin.
Zu entmeiden:
Pfefferl, Weigel. Gn. S.
196, 23
(Magdeb.
1615
): wer da wil ein anders werden / der muß zuvor entmeyden / das er ist.
Zu entmindern:
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
12377
(rhfrk.
, um 1405
): Adonay, des gerichtes konnig, | Des macht sich nit entmynret.
Zu entpfächten:
Dirr, Münchner Stadtr.
426, 2
(moobd.
, um 1365
): Ez suͤllen all weinschencken [...] all ir kandel pringen hintz dem gesworen zingiesser [...] und der sol die beschaͤwen und enpfaechten.
Zu entschämen 2:
Mayer, Folz. Meisterl.
91, 37
(nobd.
, 1517
/8
): Enschennpt euch solcher sachen.
Zu entscheinen:
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
75, 28
(omd.
, 1487
): der teuͤfel [...] ist [...] Jn der gestaltt einer slangen entschÿnnen.
Zu entschrinden:
Turmair
4, 136, 24
(moobd.
, 1522
/33
): nachdem solcher rauch und dunst oblag, das erdrich entschrant und herauß kam solcher dampf und ein grosser erdpidem ward.
Zu entsehen 2:
Argovia
1, 52, 37
(halem.
, 1384
): Wer aber da ieman als miszlich wund, da man den tod enttsäe, da sol man [...].
Zu entseigen:
Reissenberger, Väterb.
38652
(md.
, Hs. 14. Jh.
): Sin [Malkus] vrochte also sere in bant | Daz er nicht wider rede vant, | Sunder er stunt und sweic, | Want im alle antwurde entseic.
Zu entstossen:
Klein, Oswald
74, 12
(oobd.
, vor 1408
?): Mein dienst ir allzeit ist berait, | und hoff, das mich die lieb nicht enstoss.
Zu entträumen:
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
98, 1
(tir.
, 1464
): si [...] sprachen zu der heiligen chloster frauen. si wër ain nërrin, ir wër das entraumet in dem schlaff von v̈briger trunkchenhait.
Zu enttreten 2:
Thiele, Chron. Stolle
484, 23
(thür.
, 3. Dr. 15. Jh.
): Das [...] unser amptlute unnd diener
[den
hoff]
getruwelichen entschutczen unnd enttreten [...] sullen.Zu enttun 2:
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
6609
(rib.
, 1444
): Off ich zo brechen ind weder untdoen | Myn werck [...] | [...] | Ich dede dat ind en zo breche nyet | Eynich werck umb weder zo machen yet.
Quint, Eckharts Pred.
1, 414, 2
.Zu entweiden:
Weitz, Albich v. Prag
155, 9
(Hs. ˹oobd.
, A. 16. Jh.
˺): nym ain schwarcze kaczen vnd entwaiden sy.
Zu entwilden 2:
Reissenberger, Väterb.
28872
(md.
, Hs. 14. Jh.
): Die [Eufrosina] nu hete mannes namen, | Des sie niht bevilte, | Uf daz sie sich entwilte | Von irdischer unru.