eintrag,
der
;-s/-e
+ Uml.;eintracht
(entsprechend mnd. indracht
›Eintrag, Schaden, Hindernis‹, s. Schiller/Lübben
; vgl. 2, 358
Dwb, Neub.
).7, 1095
1.
›Hindernis, Störung, Beeinträchtigung‹; speziell: ›Widerspruch, Einrede, Einwand‹; oft bezogen auf Einschränkungen von Rechten u. dgl.; wohl auch: ›Befugnis, Recht, jn. an etw. zu hindern‹; vgl.
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1.Gehäuft rechtsbezügliche und berichtende Texte, v. a. Chroniken.
Bedeutungsverwandte:
abziehung
ausflucht
auszug
einrede
hindernis
irrung
recht
das
) 6, schuzwer
wiederrede
wiederspruch
wiederwille
Syntagmen:
den e. abstellen, an etw
. (z. B. an vertragsbriefen
) für hand nemen, gegen jn. anrichten, von jm. haben, (jm.) e. (an etw.) tun
; sich eintrags unternemen
; jm. e. (an / in etw.) geschehen / werden, jm
. (z. B. den untertanen
) e. an iren hubgründen zufüren
; etw
. (Subj.) ane e. jm. heimfallen, j. ane e. sein, etw. ane e. halten, sich mit e. behelfen
; ein mutwilliger e
.; ane e. der anderen
.Belegblock:
Loesch, Kölner Zunfturk.
2, 565, 26
(rib.
, 1486
): hetten dieselven des goultsmidtamptz, wanne mine eicht jaire umb geweist weren, asdan indracht und reicht gehat, mich niet zozolaissen.
Buch Weinsb.
1, 121, 6
(rib.
, um 1560
): ist dit uns testament und lest wil, dat alle unse godere [...] dem lest levendigen bleiven sollen, also dat der lest leventiger die behalten sall [...] sonder einiches menschen indracht.
Köbler, Ref. Wormbs
313, 35
(Worms
1499
): [bei Ehebruch des Mannes]
die eestür vnd syn zubracht hyratguͦt [...] der frawen vñ iren Erben heimgefallen syn [...] one alle widerrede oder intrag. Knape, Messerschmidt. Bris.
27, 69
(Frankf./M.
1559
): die [...] vertrags brieff / die wurden [...] also steiff verbrieffet / das daran ferrer kein exception / einrede / gesucht oder eintrag mehr / hat fuͤr hand genomen [...] werden moͤgen.
Stambaugh, Milichius. Zaubert.
4, 11
(Frankf./M.
1563
): daß den Widersprechern und Luͤgenpredigern auß der Schrifft inntrag geschehe / und ire verfuͤhrische irthumben widerlegt werden.
Küther, UB Frauensee
197, 14
(thür.
, 1422
): Worde ouch den obgenanten unßen chorswestern yntrag ader hindernyß an den zcynßen, [...].
Chron. Nürnb.
2, 338, 1
(nobd.
, 1449
/50
): nach der richtigung, als er nun die lehen sölt leihen, wolt er sie lang nit leihen und thet gar vil eintreg.
Sachs
2, 47, 32
(Nürnb.
1546
): Das du uns ghorsam und gutwillig | Wolst sein, wie eim weib zimmet billich, | On wider-willen und ein-trag.
Schade, Sat. u. Pasqu.
3, 289, 41
(Straßb.
um 1545
): so hab ich [hurnwirt] ihn [bischof] nu oft dafür laßen bitten, daß er mir kein intrag
[am
hurnzins]
thu. Welti, Stadtr. Bern
350, 25
(halem.
, n. 1437
): daz ein yegklicher pfister [...] so uil brotz [...] bachen moge als er denn wil vnd er meint zuͦ vertriben ane der andern pfister irrung vnd intrag.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern
570, 11
(halem.
, 1571
): söllichen gwalts sich sonst niemandts angemaßet untz uff die zyt, das die decanen von Savoy sich intrags undernommen.
Köbler, a. a. O.
99, 12
; Bindewald, Texte schles. Kanzl.
151, 23
; Jörg, Salat. Reformationschr.
323, 3
; Köbler, Ref. Nürnberg
312, 11
; UB Zug
1180, 5
; 1272, 27
; Tobler, Schilling. Bern. Chron.
1, 108, 11
; Chron. Augsb.
8, 365, 22
; Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
352, 28
; Schöpper
93a
; Rwb
2, 1472
f.; Pfälz. Wb.
2, 836
; Schweiz. Id.
14, 418
; Schwäb. Wb.
2, 655
.‒
Vgl. ferner s. v. abziehung
3, aufheben
24, ausrede
4, eintragen
1.2.
›Querfaden eines Gewebes; das Eingewobene, Eingewirkte‹; zu
eintragen
2.Bedeutungsverwandte:
wefel
Belegblock:
Luther. Hl. Schrifft.
3. Mose 13, 48
(Wittenb.
1545
): WEnn an einem Kleid eines Aussatzs mal sein wird / es sey wüllen oder leinen / am werfft oder am eintracht
[
wefelMentel
1466: ;
eintragFroschauer
1530 / Eck
1537: ]
/ es sey leinen oder wüllen [...]. Loesch, Kölner Zunfturk.
1, 167, 30
(rib.
, 1469
): Vort so en soelen die sijdemechersen [...] anders gein lijn doin machen dan van lijnsijden ind indracht van goulde of silver.
Mylius
H 7r
(Görlitz
1577
): Subtegmen Waͤffel / Eintrag.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
135
(Genf
1636
): eintrag [...]. Das garn / welches der Weber einscheust.
Luther. a. a. O.
13, 56
; Brack
b 2v
.3.
›Einnahme, Vorteil‹; zu
eintragen
4.Bedeutungsverwandte:
einkommen
das
).Belegblock:
V. Anshelm. Berner Chron.
4, 321, 30
(halem.
, n. 1529
): [die
lantschaft Wirttenberg beklagt Verschwendung durch den Herrscher]
wie wol das fuͤrstentuͦm Wirttenberg bisshar der achtung, ouch des inkommens und intrags gewesen ist, [...], so hat er [herzog Uolrich] sich doch leider [...] mit verschwendung sines guͦts [...] dermassen gehalten, das [...]. Rwb
2, 1473
; Schwäb. Wb.
2, 655
.