einstossen,
V., unr. abl.
1.
›etw. in etw. hinein bewegen‹; je nach Bezugsgröße in unterschiedlicher Spezialisierung, z. B.: ›etw. einstecken‹; ›etw. mit etw. füllen‹; ütr.: ›jm. etw. eingeben; einflößen‹; zu
ein-
1, vgl. stossen
1; 5.Wobd. / oobd.
Phraseme:
jm. ein herz einstossen
›jm. Mut geben‹; jm. einen schrecken einstossen
›jm. Furcht einflößen‹; die pfeife einstossen
›mit etw. aufhören; schweigen‹.Bedeutungsverwandte:
einbleuen
eintreiben
füllen
Belegblock:
Vetter, Pred. Taulers
194, 3
(els.
, 1359
): [die heiligen siben gaben des heiligen geistes] werdent dem menschen mit disem in stossende gegeben.
Lauater. Gespaͤnste
20r, 24
(Zürich
1578
): man soͤlle die kind [...] mit der ruͦtē züchtigē vnd straaffen / vnd jnen also ein schraͤcken ynstossen.
Pfaff, Tristrant
100, 23
(Augsb.
1498
): herr Tristrant sein schwert wil wider einstossen.
Weber, Füetrer. Poyt.
135, 7
(moobd.
, 1478
/84
): schweig nwr still vnd stos palld ein dein pfeiffen!
Turmair
5, 6, 23
(moobd.
, 1522
/33
): stos wider ein herz ein meinen Franken, gib in dein gnad, das si bestên und den feinten obligen.
Winter, Nöst. Weist.
1, 241, 19
(moobd.
, 1630
): soll im der mülner widerumben den sack voll mit mehl eingestossen [...] geben.
Stopp, Kochbuch S. Welserin
26, 9
; Maaler
127r
; Schweiz. Id.
11, 1633
; Schwäb. Wb.
2, 653
.2.
›(jm.) außereheliche sexuelle Beziehungen bzw. Prostituierte vermitteln; Prostitution unterstützen‹; vgl.
ein-
1, stossen
5.Schwäb.
Bedeutungsverwandte:
kuppeln
Belegblock:
Chron. Augsb.
5, 12, 8
(schwäb.
, 1523
/7
): sie hatt auch etlichen leuten huoren eingestossen.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
2, 286, 7
(schwäb.
, 1587
): heimblich kuplen und einstößen ein sonder schedlich übel und laster ist.
Chron. Augsb.
6, 55, 7
; Rwb
2, 1469
; Schwäb. Wb.
2, 653
.3.
›etw. (Gebäude, Mauern u. dgl.) zum Einsturz bringen‹; vgl.
ein-
1, stossen
4.Belegblock:
Luther, WA Br.
9, 567, 20
(1541
): Des gleichen wil ich [...] von euch versichert sein, das mir der Schutt die maür am garten nicht einstosse.