eilend,
eilends,
Adj.
(vereinzelt) / Adv.
(meist); letztere Form lexikalisierter Gen. des Part. Präs.›schnell, rasch, in Eile; bald, sofort, unverzüglich; plötzlich‹ (meist von Vorgängen und Handlungen, die binnen kurzer Zeit geschehen oder geschehen sollen); häufig in Imperativsätzen;
zu
eilen
1.Bedeutungsverwandte:
bald
behende
flugs
gach
geschwind
rasch
schnel
drat
Syntagmen:
e. essen,
[wohin] faren / fliehen / gehen / kommen / laufen / reiten / ziehen, sich e. wapnen, (etw.) e. tun, die leute e. versammeln, eine botschaft e. zu jm. schicken
; die eilende botschaft / krankheit, das eilende wasser
.Wortbildungen:
eilendig
Belegblock:
Luther. Hl. Schrifft.
Dan. 2, 25
(Wittenb.
1545
): Arioch bracht Daniel eilends hinauff fur den König.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
536, 929
(Magdeb.
1608
): [Das Pferd]
lieff eilend vnd bald / | Vom Wasser hinab in den Wald. Wunderlich, Fierrabr.
41, 34
(Simmern
1533
): damit [Harnisch] wapnet er sich eilents.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
200, 20
(Frankf.
1535
): Das fleysch das mann bald eilends kochen wil / das wirt bald gekocht.
Kurz, Waldis. Esopus
2, 45, 4
(Frankf.
1557
): ein jungen Man: | Den kam ein eilend kranckheit an
(hier: ›schwer, akut, dringend zu behandeln‹).
Thür. Chron.
23r, 24
(Mühlh.
1599
): Du Ehrloser vnnd Trewloser Man / nun [...] Packe dich von vns hinweg / vnd thue das eylends.
Gille u. a., M. Beheim
82, 266
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): eilend mit grasser müe | Trug sy [Maria] es [kind] in Egipten.
Rupprich, Dürer
1, 176, 177
(nobd.
, 1521
): do schicket der könig von Dennenmarck zu mir, daß ich eÿlend zu ihm kem und in conterfeÿet.
v. Keller, Ayrer. Dramen
3011, 25
(Nürnb.
1610
/8
): Wenn sich der Tag geendet nur, | Solt jhr jhn eylend einlassen.
Fuchs, Murner. Geuchmat
3616
(Basel
1519
): Jlendts schnel lieff sy dar von.
Chron. Augsb.
2, 37, 3
(schwäb.
, Hs. 16. Jh.
): zoch man auß eilend gen Bairn und kam dem fueßvolk zu hilf.
Barack, Zim. Chron.
1, 515, 5
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): In wenig tagen nach dem beischlafen ist ain ilende potschaft von dem kaiser ankommen.
Kohler, Ickelsamer. Gram.
7, 26
(wohl ˹Augsb.
1. Dr. 16. Jh.
˺): Mancher gesell kündts [das lesen] seinen mitgesellen bey jm in der werckstatt eylendts leren.
Henisch
832
(Augsb.
1616
): Eilend / der eilet [...]. Eilends / behend / schnell / schnelligklich / ohn verzug / geschwind / flux / in der eil / mit eilen [...]. Das hab ich eilends geschriben [...]. Jch bin gefahren eilends in mein Vatterland [...]. Der eilends gehet / (reiset) der stost mit den fuͤssen an / oder fehlet deß rechten wegs.
Ebd.
833
: Eylendts an ein ort gehn [...]. Ein sach eilends schaffen [...]. Eylends thun / sich nicht saumen.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
164, 5
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): da der zulauff der frumen lewdt so gross wardt, do fluhen die soldner eylund davon.
Turmair
5, 186, 15
(moobd.
, 1522
/33
): Die Lauthrischen [...] schickten [...] eilend potschaft zu kaiser Lauther, das er inen zu hilf käm.
Winter, Nöst. Weist.
1, 194, 26
(moobd.
, 16. Jh.
): wo eilents ein wasser oder platzregen kämb, so wurt sich ein solch eilents wasser an solcher ungeraumbter gassen schwellen.
Reithmeier, B. v. Chiemsee
76, 8
(München
1528
): Zuo gemelter ewangelischer puoes sol yeder mensch eylund greyffen.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
55
(mslow. inseldt.
, 1537
): Wue aber ein solcher [müssigennger] zu einem wirt eingieng, soll [...] d(er) wier [...] solchs vnns aufs eÿlendigst anzaigen.
Luther, WA
16, 239, 20
; ders. Hl. Schrifft.
1. Mose 24, 18
; Peil, a. a. O.
690, 5759
; Knape, Messerschmidt. Bris.
21, 4
; Kurz, Murner. Luth. Narr
1909
; Chron. Augsb.
8, 399, 4
; Brandstetter, Wigoleis
230, 32
; Dasypodius
311v
; Maaler
99r
; 122v
; Hulsius
D ijv
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
131
.‒
Vgl. ferner s. v. anmachen
7, anreden
2, anschlagen
24, aufbieter
, 1
aufbrechen
12, auffaren
7, aufklauben
1, aufrur
2, aufstehen
3, 1
ausreiten
1, avisieren
, bader
1, bank
13, behende
(Adj.) 1, eilen
1.