dunkel,
das
,dünkele,
die
;-s
(für das
), -Ø
(für die
)/–
;Subst.
des Adj.
dunkel
, letztere Form entsprechend ahd.
tunchalî
(Lexer
; 2, 1570
Dwb, Neub.
).6, 1505
1.
›Dunkelheit, Finsternis (mehrfach im Gegensatz zu Lichtvollem)‹; ütr. auch: ›Verborgenheit, Verstecktheit‹; ›religiös Bedrohliches, religiöse Unsicherheit, Unerlöstheit‹; vgl.
dunkel
(Adj.) 1.Phraseme:
im dunkel sein
›im Verborgenen liegen‹.Bedeutungsverwandte:
dunkelheit
düsternis
finstere
1
nacht
verborgene
kilt
tenebrae
Gegensätze:
liecht
das
) 5.Syntagmen:
das dunkel dreinkommen, dem liecht weichen, die dünkele auf jn. fallen
; der dünkele halben nicht sehen
; j. in der dünkele sein, im dunkel
[wo] sitzen, in der dünkele sitzen, etw. im dunkel sichten
; das dunkel des todes
.Belegblock:
Luther, WA
35, 431, 11
(1524
): Deyn [Christi] krippen glentzt hell und klar, | [...] | Tunckel mus nicht komen dreyn, | der glaub bleyb ymer ym scheyn.
Ebd.
37, 340, 14
(1533
/4
): Sie hetten gerne im tunckel gemaust und in meuchling umbbracht.
Ders. Hl. Schrifft.
Hiob 22, 13
(Wittenb.
1545
): was weis Gott? Solt er das im tunckel ist richten können?
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 22, 3
(Köln
1583
): Das tunckel soll dem Liecht weichn fern | Vñ die nacht dem taglichen stern.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
18, 102
(nürnb.
, 1. H. 15. Jh.
): das vinster ertreich, das do gedeckt ist mit tunckel des tods.
Sachs
17, 40, 18
(Nürnb.
1553
): Da du sasst wie ein ander pfaff | Im tunckel hinder dem altar.
Ebd.
22, 87, 20
(1524
): O Jesu [...] | Dein wort [...] | Es hilfft auß pein | Den armen dein, | Die sitzen in der dunkel.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
2, 336, 7
(Straßb.
1466
): Vnd zehant die tunckel
[
duisternisseEck
1537: ;
tunckelheitLuther
1545, Apg. 13, 11: ]
vnd die vinster die viel auf in. Ebd.
8, 20, 3
: in verborgen an dem abent des tages: in der vinster der nacht vnd in der dunckeln.
Lauater. Gespaͤnste
18r, 16
(Zürich
1578
): Wie vil bildend jnen die menschen yn / wenn sy an der tünckle sind / vnd glych nit ein stick saͤhend / sy saͤhind mancherley farwen vnd gstalten?
Barack, Zim. Chron.
4, 29, 33
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): Als er aber under den disch dunkele halben nit wol sehen, do [...].
Sachs
16, 218, 7
; Kurrelmeyer, a. a. O.
2, 274, 4
; Maaler
93r
/v; Henisch
766
f.; Dietz, Wb. Luther
1, 461
f.; Schweiz. Id.
13, 710
f.; Schwäb. Wb.
2, 468
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 210
.‒
Vgl. ferner s. v. auge
8.2.
›Unklarheit, Unwissenheit‹; vgl.
dunkel
(Adj.) 3.Bedeutungsverwandte:
vgl. blindheit
Belegblock:
Schmidt, Rud. v. Biberach
8, 21
(whalem.
, 1345
/60
): so zien wir an vns masen der vnluterkeit an vnser begirde vnd rvnzellen der tvnkli an dem verstande.
3.
›mangelnde Sehkraft, Blindheit‹; zu
dunkel
(Adj.) 6.Bedeutungsverwandte:
vgl. blindheit
Syntagmen:
die dunkele vertreiben; etw
. (Subj.) zu der dunkele der augen dienen
.Belegblock:
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
116, 17
(Frankf.
1535
): dienet es [chrisolectrum] zu der dünckle der augen.
Ebd.
198, 10
: Sie [gruͤnspan odder kupffer rost] vertreiben die dünckle der augen.