drang
(meist),
seltener
dräng,
der
,das
;-s/–
.1.
›Gedränge, Gewimmel von Menschen‹; vgl.
drangen
1.Bedeutungsverwandte:
vgl. bezwang
dram
gedrang
der
) 1, gedränge
gedrümmel
gereisse
geschwan
das
), geschwürm
gestaub
gestäuchel
gewimmel
klemme
presse
Syntagmen:
das d
. (Subj.) gros werden
; im d. stehen, j
. (z. B. die knechte
) mit d. die flucht geben, jn. mit dem d
. [wohin] (z. B. in das wasser
) zwingen, j. vor d. nicht auskönnen / ausmögen
; der grosse d
. (mehrfach).Belegblock:
Chron. Magdeb.
2, 207, 21
(nrddt.
, 1525
): so seyn die Stadtthor verslossen zcugestanden, und als sie lange also in dem drange gestanden und muͤchten nicht hinnein kummen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
642, 4263
(Magdeb.
1608
): DEn Fehnrich Stoͤltzern mit dem drang / | Der nachdruck in das wasser zwang.
Sachs
2, 413, 11
(Nürnb.
1529
): Also die knecht sich wider wendten, | Mit grossem treng die fluchte gaben.
Barack, Teufels Netz
7740
(Bodenseegeb.
, 1. H. 15. Jh.
): Und e man sprach ain wort, | So ward das treng so grosz; | Iederman mit sinem genosz | Zuo der tür usz wichen.
Munz, Füetrer. Persibein
509, 2
(moobd.
, 1478
/84
): Dy anndernn wollten fliehen, | vor drenng kund kainer aus.
Roth, E. v. Wildenberg
135, 13
; Leidinger, V. Arnpeck
519, 1
; Schwäb. Wb.
2, 316
.2.
›körperliche Bedrängnis, Gefahr (z. B. in einer Schlacht); Schwierigkeit, Anstrengung; Nachdruck‹; ütr.: ›Zwang, Druck, Gewalt‹; auch: ›militärischer Ansturm‹; in 1 Beleg: ›sexueller Trieb‹; vgl.
drangen
1.Bedeutungsverwandte:
enge
die
) 1; 2, trieb
abdrang
abschach(t)
der/das
), ächtnis
angst
die
) 1, arbeit
aufsaz
beschwerdung
betrübde
betrübsal
bezwang
bezwangnis
bezwungenheit
dram
gedrang
der
) 3, gedränge
gefärlichkeit
getrüsche
gezwang
kluppe
pfrangsal
Syntagmen:
ein d
. (Subj.) um jn. sein
; in d. kommen, mit d. herankommen, mit d
. [wo] hineinkriechen, jn
. (z. B. den bruder
) mit d. verwunden / zwingen
; der d. des arbeitens
; der grosse / heftige / unfriedliche d
.Belegblock:
Kurz, Waldis. Esopus
1, 44, 6
(Frankf.
1557
): [ein Fuchß] kam dort vor ein enges loch, | [...] | Da kroch er nein mit grossem dreng.
Sachs
16, 31, 1
(Nürnb.
1561
): wie hat sich begeben das, | Daß mein bruder so strenger maß | Verwundet ist in diser lieb, | Mit so hefftigem trang und trieb?
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz.
80, 33
(alem.
, um 1430
): von großem trang, das da was, do muͦß man inn [Hanns Huß] füren [...] umb Richmans widenhuß.
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 119, 1
(Bodenseegeb.
1517
): sein
[Christi]
seel [...] | [...] | zwang | Luciferum mit trang | Macht das die hell zuͦ stuck versprang. Weber, Füetrer. Poyt.
175, 5
(moobd.
, 1478
/84
): Poytislier vnnd dy seinen | im streitt gros wunnder worchten, | [...] | wo er kam in drenng mit sein genossen, | do macht er weyt dy ennge.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
55, 360
; V. Anshelm. Berner Chron.
4, 199, 2
; Maaler
406r
/v; Schweiz. Id.
14, 1089
; 1092
.‒
Vgl. ferner s. v. bauman
1.3.
›religiöse Not, Anfechtung‹; bezogen auf das Leid der Menschen in der Welt und die dem Teufel zugeschriebenen Versuchungen; als Metonymie auch: ›Schlinge, Falle‹; vgl.
drangen
2.Phraseme:
drang und zwang
.Bedeutungsverwandte:
angst
die
) 1; 2, druk
elend
das
) 6, falle
leiden
das
) 1, trübsal
wiederwärtigkeit
anfechtung
anstos
ansturm
anweigung
armut
bedruk
2
bekerung
bekornis
beschwernis
2
betrag
betrübde
gedränge
1
gereiz
gestösse
gestürme
herzennot
plage
Syntagmen:
d. haben, den d. erwälen
; ein d
. (Subj.) auf dem steig verborgen sein
; des drangs leiden / vergessen
; viel drangs
.Belegblock:
Luther, WA
48, 84, 15
(Druck 1547
): Dagegen ist Christus reich [...] blieben bis auff vns, Obs wol [...] jmer viel drangs vnd zwangs vom Teufel [...] leiden mus.
Ders. Hl. Schrifft.
Ps. 44, 25
(Wittenb.
1545
): Warumb verbirgestu [Herr] dein Andlitz / Vergissest vnsers elends vnd drangs?
[
durechtensMentel
1466: ; 1475
truͤbsal2
/Eck
1537: ;
notDietenberger
1534: ].
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
7, 184, 16
(Straßb.
1466
): Sein eysenhalt ist verborgen auf der erd: vnd sein drang
[
seine FalleLuther
1545, Hiob 18, 10: ]
auf dem steig. Anderson u. a., Flugschrr.
10, 2, 28
(Zürich
1524
): Jr werdend angst oder trang in d’ welt haben.
Bauer, Geiler. Pred.
320, 10
(Augsb.
1508
): Darumb ist nicht sicherers in diser welt zuerweleen / dann leiden / truck / trang und widerwertigkait.
Rwb
2, 1077
; Schweiz. Id.
14, 1089
f.4.
›materiell-wirtschaftliche oder rechtliche Bedrückung, Not, Schwierigkeit, die j. erleidet und meist durch eine Obrigkeit bewirkt sieht‹; vgl.
drangen
2.Im eigenen Material nur wobd. Belege.
Phraseme:
zwang und drang
.Bedeutungsverwandte:
furcht
gewalt
der
) 6, not
die
) 1, schrecken
dampf
gedränge
Syntagmen:
d. haben / leiden / machen, d. haben zu etw., den d. zu hand nemen
; der unbilliche d
.Belegblock:
V. Anshelm. Berner Chron.
4, 326, 1
(halem.
, n. 1529
): Darnach glich die selben liechtvertigen büben [...] in sine [herzog Uolrichs] raͤt und aͤmpter gesezt, und vorigen unbillichen gwalt und trang wider zuͦ hand genommen.
Adomatis u. a., J. Murer. Bab.
1027
(Zürich
1560
): inen [den Juden] waͤger waͤr der tod | dann also lyden trang und nodt.
Koller, Ref. Siegmunds
62, 7
(Hs. um 1474
): wan es was angesehen, das dye heylige kyrche keinen tranck haben solt, das alle ding von hoffe erlich erworben worden.
Ebd.
259, 4
(Hs. ˹Augsb.
, um 1440
˺): und ward auffgesetzt ain leichter zoll in der maß, das nymant kain drang dartzü haben solt.
UB Zug
1082, 90
; Koller, a. a. O.
103, 5
; Rwb
2, 1077
; Schweiz. Id.
14, 1089
f.; Schwäb. Wb.
2, 316
.5.
im Phrasem jm. / e. S. drang tun
(mit Varianten): ›jn. / etw. in Bedrängnis, Gefahr bringen, jm. / e. S. schaden, Druck auf jn. / etw. ausüben‹; bezogen auf die Ansätze 2-4; vgl.
drangen
2.Bedeutungsverwandte:
bekümmernis
beschwernis
druk
leid
das
) 1, schade
der
).Belegblock:
Euling, Kl. mhd. Erz.
522, 22
(nobd.
, E. 15. Jh.
): den deinen harm halt nit zü lang, | dem pauch tüe auch nit zü trang.
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
298, 19
(nobd.
, 1529
): [oberst und rat] sich erpotten haben, nyemands trang oder schaden zu tun wider die pillichait.
Sachs
7, 459, 6
(Nürnb.
1559
): Syrena thut den schiffen drang, | Entschlefft die schiefflewt durch ir gsang.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
2, 24, 17
(Straßb.
1538
): Er thett mir so drang, das ich mich sein nit erweren kund.
Lemmer, Brant. Narrensch.
26, 14
(Basel
1494
): Vil wünschen das sie leben lang | Vnd duͦnt der sel doch also trang | Mit schlēmen / prassen im wynhuß.
Tobler, Schilling. Bern. Chron.
1, 3, 28
(whalem.
, 1484
): tatent denen [biderben lúten] semlichen truck und trang, das si am letsten solichs ir armuͦt [...] halb nit me erzugen mochten.
Koller, Reichsreg. Albr. II.
178, 8
(1438
/9
): wir begern [...] das ir [fürsten] [...] von nyemands einichen trang, bekummernisz oder beswernisz wider gleich und recht tun lasset.
Sachs
14, 281, 4
; Vetter, Pred. Taulers
159, 1
; Turmair
5, 470, 22
; Schwäb. Wb.
2, 316
.