dinghof,
der
;-(e)s
/-höfe
.›Haupthof eines grundherrlichen Besitzes, auf dem (jährlich) Gericht gehalten wird‹;
zu
ding
14, hof
4.Vorwiegend wobd., besonders alem.; selten im späten Frnhd.; Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
hubhof
fronhof
Syntagmen:
einen d. empfangen / verkaufen, zu lehen haben
; ein d
. (Subj.) etw. gelten,
[wo] (z. B. vor der stat
) liegen
; in einem d. dienen / richten, das gericht besitzen, zu gericht sitzen, zu einem d. gehören
; richter des dinghofes, die vogteien der dinghöfe; des gotshauses d
.; ein halber d
.Wortbildungen:
dinghofbote
dinghofbrief
dinghofbuch
dinghofgericht
dinghofgut
dinghofherre
dingherre
Belegblock:
Maag u. a., Habsb. Urbar
2, 1, 417, 11
(alem.
, 1361
): es hât enpfangen Bart(holomæus) von Wuͥnnenberg [...] den halben dinghof ôch ze Rölingen.
Wopfner, Urk. Agrargesch.
325, 22
(els.
, 1385
): die herren der dechan und das capitel der stifte zu Surburg hant das gerihte in dem dinghofe oder huophofe [...] zuo besitzende.
Grimm, Weisth.
4, 140, 31
(els.
, 1429
): Beschehe auch, das die alt dinghoffbrieff funden wurden.
Ebd.
5, 456, 23
(1589
): soll [...] der meier mueg und macht haben, dem
[der Zahlung]
seumigen huber [...] seinen dingkhofboten zu shicken. Ebd.
471, 39
(1438
): Die dinghofhern sollen die huber nit angrifen noch bekumbern.
Merk, Stadtr. Neuenb.
52, 35
(nalem.
, 1419
): das si rehts gehorsam sin sont in des obgenant sins gotzhuses dinkhoͤfen.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen
27, 26
(halem.
, 1309
?): Da ist och ein dinghof, den duͥ heirschaft hat ze lehen von dem riche.
UB Zug
192, 1
(halem.
, um 1380
): der Oberhoff ze Gangoltschwile, genant ein dinghoff, gilt 10 mút vesen.
Merz, Urk. Wildegg
15, 1
(halem.
, 1384
): Ruͦdolf Buͥblikon [...], der in dem tuͥnkhof ze Halderwank an mines gnedigen herren stat [...] zu Gericht sitzt.
Gagliardi, Dok. Waldmann
1, 94, 24
(halem.
, 1471
): daz der obgenant Wernly Hemerly mitt allen diensten, stüren und sachen in sinen dinghoff ze Brüten dienen und tuͦn sölle, als ander desselben gotzhus eigenlütte.
Schib, Urk. Laufenb.
296, 14
(halem.
, 1596
): davon järlich wohl ermeltem gottshuß Seggingen 5 schilling stebler bodenzins abgereicht werden soll, sonsten weiters nit beschwert noch beladen, sonder [...] wie andere dinkhoffgütter ledig und eigen.
Ebd.
386, 1
(1631
): Caspar Gartner, geschworner keller vnd richter des dingghoffs zu Jtental.
Maag u. a., a. a. O.
561, 11
; Leisi, Thurg. UB
6, 185, 11
; 8, 244, 8
; Schib, a. a. O.
158, 2
; Kläui, Schweiz. Urbare
2, 23, 30
; Koller, Reichsreg. Albr. II.
227, 10
; Rwb
2, 972
f.; Schweiz. Id.
2, 1034
; Schwäb. Wb.
2, 216
.‒
Vgl. ferner s. v. afterlehen
.