diebisch,
sehr vereinzelt:
deubisch,
Adj.
1.
›diebisch, räuberisch, verbrecherisch‹; auch: ›verstohlen, verschlagen, hinterhältig‹; als Eigenschaft von Personen und personifizierten Tieren; zu
dieb
1.Bedeutungsverwandte:
alefänzig
mörderisch
räubisch
verstolen
arg
arglistig
diebig
dieblich
gefärlich
geheimig
grau
griffig
gutstelend
lasterhaft
leise
link
los
Syntagmen:
etw. d. an fremde orte tragen, d. im winkel schleichen, Christo d. etw. nemen, der hase etw
. (z. B. kraut
) d. ablesen / austragen
; der diebische gang / kretschmer / lecker / schalk, die diebische frau / rotte / sache
›Freveltat‹, das diebische zugreifen, die diebischen hände / leute / mäuse / weiber
.Belegblock:
Luther, WA
8, 142, 24
(1521
/22
): Eyn solcher diebscher kretzmer ist der Bapst auch.
Mieder, Lehmann. Flor.
474, 16
(Lübeck
1639
): Ein falscher Lehrer ist wie ein Pfaw / der hat ein Englisches gewand / ein Teuffelisch gesang / vnd Diebischen gang.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
133, 2788
(Magdeb.
1608
): Wenn auch das Kannin oder Hase / | Diebisch meines Herren kraut ablase / | Jn keinem wege ich
[die Katze]
das zu gabe / | Sondern biß jhn die gurgel abe. Franck, Decl.
340, 7
(Nürnb.
1531
): wie vill haben von des spils wegen dyebische hend.
Sachs
17, 182, 2
(Nürnb.
1554
): Du leugst mich [die köchin] an, du diebscher schalck, | Wolst mich an meinen ehren schmehen.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
6, 114, 28
(Straßb.
1520
): das nit fil christen von doctor Martinus leren wegen zuͦ andacht bewegt werden / allein [...] pfaffen megt diebschlich vnd verstollen zuͦ der ee zuͦ nemmen.
Luther, WA
7, 553, 18
; 32, 507, 15
; 33, 655, 11
; Peil, a. a. O.
635, 4027
; Österley, Kirchhof. Wendunmuth
364, 12
; Sachs
17, 485, 4
; Rennefahrt, Zivilr. Bern
259, 15
; Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
181, 15
; Schöpper
112b
; Rwb
2, 819
ff.; Schweiz. Id.
12, 115
.‒
Vgl. ferner s. v. alefänzig
.2.
›gestohlen‹; von Sachwerten gesagt; vgl.
dieb
2.Bedeutungsverwandte:
räubisch
diebig
stelig
Syntagmen:
die diebische habe, das diebische gut, die diebischen schätze
.Belegblock:
Luther, WA
32, 442, 30
(1532
): Lasset der welt jre rostfressige, reubische und diebische schetze.
Winter, Nöst. Weist.
2, 670, 2
(moobd.
, 1433
, Hs. 17. Jh.
): wo oder bei wemb in dem lantgericht deupisch guet gefunden oder erfragt wuerde.
Rwb
2, 819
f.