derb,
Adj.
1.
›ungesäuert (von Teig)‹, in einem Beleg: ›ungesalzen (von Fleisch)‹.
Frühes und mittleres Frnhd.
Bedeutungsverwandte:
ungehebelt
,
ungesäuert
.
Syntagmen:
der derbe deisam / teig, das derbe brot
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Nicod.
3366
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
daz der deisme was so derb, [...] daz ez ware brot wart so los.
Hajek, Guͦte spise
19
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
mache eynen derben teyk noch der groͤzze der stuͤcke vnd wirf daz krut vf die stuͤcke vnd bewirke sie mit dem teyge.
Helm, a. a. O.
3370
;
Hajek, a. a. O.
15
;
Schmitt, Ordo rerum
177, 20
;
Jelinek
160
;
Schwäb. Wb.
2, 158
.
2.
›hart, fest, beständig‹.
Bedeutungsverwandte:
dik
I, 5,
fest
.
Syntagmen:
das derbe elfenbein / gold
.

Belegblock:

Neumann, Rothe. Keuschh.
1214
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
das elffenbein ist derb unnd veste | unnd enhad widdir locher noch este.
Henisch
681
(
Augsb.
1616
):
Dick vnd derb als ein breymuß / spissum.
Neumann, a. a. O.
3496
.
3.
›grob, plump, ungeziert‹.
Syntagmen:
das korn d. über einen haufen legen
;
die derben worte
.

Belegblock:

Mathesius, Passionale
36v, 13
(
Leipzig
1587
):
Philippus mit klaren / guten vnd derben worten diesen Spruch von Christo erkleret vnd außleget.
Vgl. ferner s. v.
bansen
.