denen,
dennen,
V.;
dennen
zumeist rückuml.; vgl. auch
1
donen
.
1.
›etw. (auch sich) strecken, ziehen, weiten; ausbreiten‹; auch: ›etw. spannen, aufspannen, umspannen‹; auch ütr.
Syntagmen:
den bogen / laut / leib, die haut, die arme / glieder d.; jn. bei der nase d.
;
der pelz / die kraft
(Subj.)
sich d.
;
d., strecken und recken
.
Wortbildungen:
denung
.

Belegblock:

Luther, WA
33, 260, 29
(
1531
):
Die Sacramentlesterer haben jn wider das Abendmal angezogen und dahin gedehnet, damit auffzuheben, das CHRISTI [...] nicht im Abendmal sey.
Kurz, Waldis. Esopus
1, 67, 30
(
Frankf.
1557
):
Die Loͤwenhaut kans nicht bedecken. | Wiewol mans denen thut vnd recken.
Eggers, Psalter
20, 2
(
thür.
,
1378
):
Wan dy sundere haben eren bogen gedenet.
Tittmann, Schausp. 16. Jh. Rebh.
85, 172
(
Zwickau
1536
):
on das wir habn im maul kein zene | und laßen uns beir nasen denen.
Mayer, Folz. Meisterl.
72, 62
(
nobd.
,
1517
/
8
):
Und dent all frist | Den schopffer reich | Dreylich an einr sübstancze.
Vetter, Schw. zu Töß
78, 34
(
halem.
, Hs.
15. Jh.
):
das sy alle ir kraft dar uff dannt das ir diser gesicht joch ain ogenblik moͤchte werden.
Schmidt, Rud. v. Biberach
64, 21
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Der nv́nde orden vnd staffel der obersten in der obersten ierarchia des gemvͤtes lit ze vorderost an einem iamer nach gotte vnd an einer vberfúrstenlichen tennung.
Plant u. a., Main. Naturl.
297ra, 11
(
ohalem.
, Hs.
E. 14. Jh.
):
vñ so man morgens von dem slafe gat so sol die arme gelich denne͂.
Barack, Teufels Netz
11070
(
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Und tuot in [beltz] zerziehen und zerspennen, | Das er sich usainander muos dennen.
Klein, Oswald
3, 183
(
oobd.
,
1422
):
Drei nagel murr | ward im geslagen durch sein hend und füsse, | creutzlich gedënnt, gespannt, verzwickt, | von aim jüdischen manni.
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 117, 4
;
Luther, WA
32, 91, 11
;
48, 31, 13
;
Reissenberger, Väterb.
39283
;
Schmidt, a. a. O.
4, 26
;
55, 23
;
137, 8
;
154, 13
;
Strauch, Par. anime int.
89, 14
;
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
140, 26
;
257, 19
;
638, 21
;
Arndt, biechlin
C jv
;
Bihlmeyer, Seuse
289, 14
;
Rieder, St. Georg. Pred.
140, 19
(G);
308, 21
;
313, 34
(Z);
Thiele, Minner. II,
3, 66
;
Barack, a. a. O.
10854
;
Ruh, Bonaventura
328, 6
;
333, 21
;
Heydn. maister
26r, 14
;
Kohler, Ickelsamer. Gram.
40, 31
;
Niewöhner, Teichner
97, 4
;
Winter, Nöst. Weist.
2, 697, 15
;
Stedtfeld, Roger-Glosse
55
;
Henisch
631
;
645
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 32
;
Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 42
;
Dietz, Wb. Luther
1, 420
;
Schweiz. Id.
13, 120
;
Schwäb. Wb.
2, 144
;
Öst. Wb.
4, 1485
.
Vgl. ferner s. v.
aufdenen
 1,
ausspannen
 1,
pechkerze
,
begreifen
 22.
2.
›nach etw. streben, sich bemühen‹; Ütr. zu 1.

Belegblock:

Kurz, Waldis. Esopus
4, 19, 121
(
Frankf.
1557
):
Ein jeder soll sein Kinder ziehen | Zum besten, das die laster fliehen, | Und in der Tugent dahin denen, | Das zu dem guten sich gewehnen.
Kochendörffer, Tilo v. Kulm
5527
(
preuß.
,
1331
):
Di munche und di phaffen, [...] Di sich durch den fetten kol | Ouch um di ampmet denen.