das,
Konj.
– 1-2 zur Einleitung von Inhaltssätzen, vgl. dazu Frnhd. Gr. §  S
259, 279
 f. 3-9 zur Einleitung von Adverbialsätzen; hierbei geht
das
häufig eine Verbindung mit anderen syntaktischen Funktionsträgern (Präpositionen und Konjunktionen) ein, vgl. dazu auch die Syntagmen in den einzelnen Bedeutungspositionen. 10 zur Einleitung von Hauptsätzen.
1.
zur Einleitung eines Subjektsatzes oder eines Prädikativsatzes.
Syntagmen:
es sei / wäre dan d
. (zur Einleitung von Exzeptivsätzen, vgl. hierzu auch Frnhd. Gr. §  S
294
).

Belegblock:

Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe
291, 37
(
Wolfenb.
1593
):
jhr [habt] mir an Eydes stadt zugesagt [...], Ihr wollet keiner sage gleuben, es were dann, das jhr mich auff offenbarer that findet.
M. Cunitia. Ur. Prop.
175, 38
(
Öls
1650
):
Der ander wichtige Nutz ist / das man unter vorgegebener Elevation [...] die tages zeit in von mittag gezehlten stunden und minuten erforsche.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
96
(
Nürnb.
1517
):
Wann in einem idem erscheinen vier unbegreifliche dingk [...] domit niemant verborgen, das er der heilig sei, den got wunderbarlich gemacht hat in allen seinen werken.
Ebd.
254
:
Die ursach dits alles ist, das ein ieder got mer dann sich selbst lieben [...] sol.
A. à S. Clara. Deo Gratias
18, 25
(
Wien
1680
):
Daß sie die Amelechiter uͤberwunden / ist ein Gnad gewest von GOtt.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
107, 9
(
tir.
,
1464
):
darum so süllen die jungen menschen lërnen in ir jungen zeit, wend es ist gar nucz, das si aufnemen die himlischen vnd die göttleichen werch vnd sitten.
Meisen u. a., J. Eck
3, 3
;
Lemmer, Brant. Narrensch.
21, 17
;
Bauer, a. a. O.
66, 7
;
dies., Imitatio Haller
72, 9
.
Vgl. ferner s. v.
aufbieten
 4,
deching
.
2.
zur Einleitung eines Objektsatzes, vorwiegend in der Funktion eines akkusativischen Objektes (hierunter fallen auch akkusativische Attributsätze); seltener in der Funktion eines Genitiv- oder Präpositionalobjektes.

Belegblock:

Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
853
(
mrhein.
,
um 1335
):
Ich han gesundet ane wan, | daz ich Iesum virraden han.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
98, 5
(
Frankf.
1535
):
Balagius ist ein roter steyn / durchsichtiger natur / nit weit von dem carfunckel an tugenden vnd andern / on allein das er ein wenig schwecher ist vnd dunckler.
Ebd.
100, 11
:
Jch hab an jm gnuͦgsamlich gesehen das er die schaden hinnimpt.
Kurz, Waldis. Esopus
2, 60, 66
(
Frankf.
1557
):
Ja wenn ein Mensch verbieten wolt, | Das im Winter nit Schneien solt, | [...] Der wer ein Narr.
Allg. Schau-Buͤhne
28, 51
(
Frankf.
1699
):
Daß es sich aber mit dieser letzten Belagerung so lange verzogen / dessen Haupt-Ursache ist gewesen / die Lage des Platzes.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
17, 36
(
thür.
,
1474
):
Darkegin setczin dy genanten zcwene bruder, daz yr vater unde sy ire swester deme genanten Clauß Goynitcz zcu elichem wibe gegebin habin.
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 167, 5
(
Bautzen
1567
):
er spricht das nach dem wesen, | Sey er Christ vnd Gottes Son.
Fastnachtsp.
876, 37
(
nobd.
,
15. Jh.
):
Sy sprach: Ich wil dir daß andingen, | Daß du mich zuo der ee solt han.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
148
(
Nürnb.
1517
):
Uber das entpfindet die erwelt seel ein andre mer angeneme erfarnheit, nemlich das sie von der red Christi weich wirdet.
Ebd.
231
:
Derhalben hüt dich, das du kein menschlich werk ewigest.
Sappler, H. Kaufringer
14, 270
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
vil pald si da erkante das, | das er nicht der künig was.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
453, 9
(
oobd.
,
1349
/
50
):
der stain [spat] hât die kraft, daz er zuo im zeucht und entsleuzt und ist guot für die gelsuht.
Wackernell, Adt. Passionssp. St. II,
2469
(
tir.
,
v. 1496
):
Von gantzem hertzen des pit ich dich, | Das dw auch parmung habst über mich.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe
267, 17
;
Schützeichel, a. a. O.
125
;
315
;
Wunderlich, Fierrabr.
6, 4
;
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
22, 32
;
Kehrein, a. a. O.
1, 339, 7
;
M. Cunitia. Ur. Prop.
262, 14
;
Bauer, Geiler. Pred.
316, 25
;
dies., Imitatio Haller
45, 11
;
67, 8
;
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
25
;
28
;
Dietz, Wb. Luther
1, 411,
Bed. 1a–c, g.
Vgl. ferner s. v.
abgehen
 1,
abkränken
,
abziehen
 14,
2
anen
 5,
anreden
 3,
anrichten
 6,
aufergeben
.
3.
zur Einleitung eines Modalsatzes, häufig korrelierend mit
also
im Hauptsatz; auch zur Einleitung eines Fragesatzes.
Syntagmen:
wie d
. (zu Objektsätzen, die mit
wie d
. eingeleitet werden, vgl. Frnhd. Gr. §  S
281
).

Belegblock:

M. Cunitia. Ur. Prop.
262, 11
(
Öls
1650
):
Hier wird groͤsser oder kleiner also verstanden / dz der groͤssere nicht uͤber 12 st. mehr helt als der kleinere.
Sachs
14, 76, 15
(
Nürnb.
1550
):
Der pawr kummet unnd spricht: | Alta, wie dast so frölich bist?
Chron. Augsb.
9, 40, 36
(
schwäb.
,
1544
/
45
):
es ist auch der taill dis buchs von Bemeltenn herenn also geordnett worden, das auff hundertt vnnd Etlich jar bapir zugelegt wordenn ist.
Ebd.
387, 9
:
Als nun der aid fürgangen und nach rechter ordnung beschechen was, gedachten die des rats und von der gmain, wie daß dise sache noch baß bestetet und versechen werden mecht.
Sachs
14, 67, 23
;
Ebd.
381, 31
;
388, 3
.
4.
zur Einleitung eines Temporalsatzes: ›bis; da; seit; während (usw.)‹; vgl. auch Frnhd. Gr. §  S
285
 ff.
Syntagmen:
bis / e d
.

Belegblock:

Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
527
(
mrhein.
,
um 1335
):
Wan ez ist hude der virde dag, | daz er in dem grabe lag.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
120, 32
(
thür.
,
1474
):
dy muther eyne zcyt met den dryen kindern in den guttern gewonet hat, biß so lange, daz sy sollichin guttern nicht hat mogen vorgestehen.
Pyritz, Minneburg
3629
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Alsus quam ez uff einen tag | Daz niemant dar umb weste, | Daz die burk vil veste | Wart von eim großen her berant.
Sappler, H. Kaufringer
25, 133
(
schwäb.
, Hs.
1472
):
sein selbs hilf ist im also tewr, | er müeßt verprinnen in dem fewr, | ee das er kriechen möcht darvan.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
193, 18
(
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Die in der stat hetten guet hoffnung auf beschuttung des Romischen kunigs und hillten als lanng, das [sie] von grosser not und manngl an notturfft nicht lannger halltten mochten.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
152, 13
;
Pyritz, a. a. O.
4253
;
Lemmer, Brant. Narrensch.
22, 33
;
Bastian, Runtingerb.
2, 200, 17
.
5.
zur Einleitung eines Kausalsatzes: ›da, weil‹; vgl. auch Frnhd. Gr. §  S
306
.
Syntagmen:
darum / um d
.

Belegblock:

Froning, Alsf. Passionssp.
35
(
ohess.
,
1501 ff.
):
unßer her Jhesu Crist, | der ßo ser gepynniget ist | umb das mer gesundiget hon!
Thür. Chron.
19r
, 20 (
Mühlh.
1599
):
Die Graffen von Keffersburgk / baweten auch ein Schloß / vnd nandten es Kaͤfferßbergk / Darumb / daß sehr viel Kaͤffer an dem Orte waren.
Logau. Gott
157, 8
(
Breslau
1644
):
Wir muͤssen zwar fuͤr vnsrer Noth erblassen / | Daß wir so schaͤndlich dein Geboth verlassen.
Bell, G. Hager
622, 1, 2
(
nobd.
,
1592
):
Ach herr vnd gott, dir seÿ lob, ehr vnd breis, | dast vns in dem Elende | so gnedig hast er höret solcher weis.
Anderson u. a., Flugschrr.
10, 7, 29
(
Zürich
1524
):
Also spricht er hie dz wort oder red werde vrteilen / warum͂? dz das wort got selbs ist / vnd welcher dz nit annimpt / der nimpt got nit an.
Chron. Augsb.
5, 27, 26
(
schwäb.
,
1523
/
7
):
Wie etlich knecht irs wirtzs knecht zuͦ Stuͦttgarten zuͦ dem fenster auswurfend, daß er in nicht wein wolt bringen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
5433
;
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
663
;
1217
;
Froning, a. a. O.
2907
;
Neumann, Rothe. Keuschh.
195
;
2154
;
Lemmer, Brant. Narrensch.
76, 50
;
McClean, Havich
1176
;
2679
;
3570
;
Dietz, Wb. Luther
1, 413,
Bed. 2.
6.
zur Einleitung eines Finalsatzes: ›damit‹, offen zu 9; vgl. auch Frnhd. Gr. §  S
300
.
Syntagmen:
um d
.

Belegblock:

Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
386
(
mrhein.
,
um 1335
):
Vnser herre hat nach dir gesant, | daz duͦ im selber salt viriehen, | wie din sun si worden gesehen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
68, 14
(
thür.
,
1474
):
hat danne dyselbige frouwe nach ettlicher zcyt derselbigen tochter manne daz virteyl landes [...] gegebin unde darane vorczicht getan, daz yme daz alles nach yrem tode folgen solde.
Thür. Chron.
15v
, 2 (
Mühlh.
1599
):
Da brachten seine
[Kaiser Konstantin]
Ertzte viel Kinder zusammen / die wolten sie Toͤdten / vnd ihn̄ mit dem Blut Baden / daß er solte Gesund werden.
Logau. Gott
157, 14
(
Breslau
1644
):
Sey vnser GOtt / wie Du vor bist gewesen / | Daß wir genesen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 1, 2
(
Nürnb.
1631
):
Bhuͤt vnser Augn mit deiner Gnad, | Daß vns der Welt Eytelkeit nicht schad.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
445, 19
(
oobd.
,
1349
/
50
):
er [stain] hilft den swangern frawen [...] daz in diu purt iht abgê.
Chron. Köln
1, 2248
;
Schützeichel, a. a. O.
211
;
337
;
1000
;
1260
;
Bell, G. Hager
639, 1, 6
;
Chron. Augsb.
9, 92, 11
;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
1, 137
;
Meisen u. a., J. Eck
26, 14
;
Weber, Füetrer. Poyt.
349, 7
;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
125, 16
;
Dietz, Wb. Luther
1, 413,
Bed. 4.
Vgl. ferner s. v.
anfressen
.
7.
zur Einleitung eines Konsekutivsatzes: ›so daß‹, offen zu 8; vgl. auch Frnhd. Gr. §  S
303
.
Syntagmen:
also / auf / so d
.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
6335
(
Magdeb.
1608
):
der Laubfrosch Wrex [...] Rieff laut / das im See weit erschalt.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
295
(
mrhein.
,
um 1335
):
Wan dine minne ist also groz, | daz ich noch nie vant din genoz.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
107, 3
(
Frankf./M.
1568
):
Die Geigen wir gar kuͤnstlich ziehn | Daß all schwermuͤtigkeit muß fliehn.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
60
(
Nürnb.
1517
):
Ich bin in inen, und du, vater, bist in mir, auf das sie genzlich mit uns und under einander ein dingk sein.
Menge, Laufenb. Reg.
5100
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
Vnd warme winde wäyent da by | Vnd ouch der lufte dike trübe sy | Vnd aber denn sich endert vil | Daz kein stët wetter wesen wil.
Sappler, H. Kaufringer
16, 359
(
schwäb.
, Hs.
1472
):
her Salomon, der mit weißhait | was über all man beclaitt, | der ward an den sinnen plöd | von unrechter lieb des flaisch schnöd, | das er tötlich sünd begie.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
83, 24
(
oobd.
,
1349
/
50
):
sô entsleuzt sich der gar edel dunst [Taw] in sô zartez wazzer und in sô unsihtigeu tröpfel, daz man sein nidervallen niht prüeft.
Peil, a. a. O.
5243
;
Luther, WA
30, 2, 329, 6
/21;
Chron. Köln
1, 10
;
2005
;
Schützeichel, a. a. O.
159
;
894
;
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
16, 7
;
Göz. Leichabd.
165, 11
;
zu Dohna, a. a. O.
48
;
205
;
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 478, 22
;
3, 97, 5
;
Sappler, a. a. O.
13, 477
;
Weber, Füetrer. Poyt.
245, 7
.
Munz, Füetrer. Persibein
213, 7
.
Vgl. ferner s. v.
aber|reden
8.
zur Einleitung eines Konditionalsatzes: ›wenn, falls‹; vgl. auch Frnhd. Gr. §  S
292
.

Belegblock:

Opel, Spittendorf
15, 12
(
osächs.
,
um 1480
):
Auch lissen wir uns beduncken, das etwas fehrlikeit in den dingen were, so wolten sie die andern ehrlichen stete beschicken.
McClean, Havich
485
(
moobd.
, Hs.
15. Jh.
):
[Christus:]
gelaubst du nicht, Thoman, | [...] so greiff her in mein wunden! | und das du es mügst gesechen, | so chanst du sein verjechen.
Mell u. a., Steir. Taid.
15, 23
(
m/soobd.
,
1568
):
richter und rat [...]
[haben]
die steur bei den pfanhäusern unabgefordert ansteen lassen, dardurch ermelte pfanhäuser in [...] grossen last und ausstand, der inen an jezo zu bezalen hoch beschwerlich [...] und das si darüber mit der erlegung saumbig erscheinen würden, alsdan dieselb mit hülf des herrn verwesers einbringen.
Chron. Köln
1, 1502
;
2363
;
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
1292
;
Lemmer, Brant. Narrensch.
52, 3
;
77, 23
;
104, 57
;
McClean, a. a. O.
1485
;
4578
.
9.
zur Einleitung eines Konzessivsatzes: ›obwohl, wenn auch‹; vgl. auch Frnhd. Gr. §  S
298
.

Belegblock:

Mone, Adt. Schausp.
3, 444
(Hs. ˹
omd.
,
1391
˺):
ich gloube in dye heilgen cristenheit, | dye ist eyn achber edelkeyt, | wen nymant mag werden gesunt, | daz er hundert tusent phunt | alles gebe durch gotes ere.
McClean, Havich
3464
(
moobd.
, Hs.
15. Jh.
):
Got erhöret sein [Moysy] gepet, | das er den mund nye aufgetet.
Morrall, Mandev. Reiseb.
13, 18
.
10.
zur Einleitung eines Hauptsatzes (Wunsch- und Verwünschungssätze); vgl. auch B. Sandig, in: Deutsche Sprache
3
(1973), 47 f.

Belegblock:

Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
802
(
mrhein.
,
um 1335
):
Daz duͦ nummer werdes vro.
Logau. Gott
157, 29
(
Breslau
1644
):
Nur daß vns der Kampff / der vns zu Dir
[Gott]
bringet | Selig gelinget.
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 372, 37
(
Nürnb.
1631
):
O daß ich in dir ewig blieb, | Dann mir kan nirgends besser seyn.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 459, 2
(
Hagenau
1534
):
daß dich Gots angst schende.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
130, 25
;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
95, 1
;
Dietz, Wb. Luther
1, 413,
Bed. 7.