dank,
der
;-(e)s/-en
(1), -Ø
+ Uml. (4), Pl. ansonsten ungebräuchlich.1.
›Gedanke‹, auch: ›Vorstellung, Idee‹, auch speziell: ›Schöpfungsplan‹; vgl. auch
denk
.Syntagmen:
danken machen
; jn. aus danken erwecken, zu danken kommen
; der böse / eigene / himlische / schwere d
.; sinn und d
.; danken, wort und werk
.Wortbildungen:
dankhaus
Rwb
).2, 696
Belegblock:
Enders, Eberlin
3, 92, 35
(1524
): den selben gibt er auch durch sein wort ein andern geist, das er gantz verwandlet wirt, und ein andern synn und dancken überkompt.
Fischer, Brun v. Schoneb.
2185
(md.
, Hs. um 1400
): bi den zegen di do krigen [...] bezeichent sint di hemilischen danken.
Ebd.
12557
: wen uns saget di schrift also, | daz von danken alle ding komen.
Kurz, Waldis. Esopus
4, 5, 15
(Frankf.
1557
): Auß dem sie machten jn ein Bildtnuß; | Wie jn jr eygen dancken malt.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
18, 20
(Hs. ˹omd.
, 1465
˺): Uns verwundert an dir, do du keiser Julium in einem rören schiff über das wilde mere furest on dank aller sturmwinde.
Sachs
22, 163, 15
: Klag, das du prachst an disem ort | Sein gpot mit dancken, werck und wort.
Andreae. Ber. Nachtmal
51, 21
([Augsb.
] 1557
): Dann es nicht allain ain danck ist / sonder des warhaftigen Leybs Christi gemeinschafft vnd gegenwertigkait.
Goedeke u. a., Liederb.
199, 35
; Chron. Köln
1, 1118
; Kurz, a. a. O.
4, 60, 118
; Bächtold, H. Salat
130, 311
; Jörg, Salat. Reformationschr.
391, 3
; 435, 6
; Barack, Zim. Chron.
4, 217, 27
.2.
›Wille, Absicht, Zustimmung, Geneigtheit‹, vor allem in formelhaften Wendungen.Bedeutungsverwandte:
wille
Syntagmen:
keinen d. (dazu) haben
(vgl. O. Brenner, Und keinen Dank dazu haben.
); 1917, 72-78
der arge / eigene d
.; ˹für / one / sonder / über / unter / wieder (js.) d
.˺ jeweils: ›gegen (js.) Willen, ohne (js.) Zustimmung; ohne Absicht, versehentlich, zufällig‹; zu d
. ›in annehmbarer Weise‹; jm. etw. zu d. sein
›jm. etw. angenehm, willkommen sein‹, jm. etw. zu d. tun
›etw. zu js. Zufriedenheit, jm. zum Gefallen tun‹, unter js. d. bringen / zwingen
.Belegblock:
Luther, WA
10, 1, 1, 603, 20
(1522
): Aber gott lacht seyn und lest yhn nit ynn seyne hand kommen. Solch spruche muß Herodes hie on seynen danck war machen.
Karnein, Salm. u. Morolf
3, 2
(srhfrk.
, Hs. um 1470
): Ir vatter hieß Crispian. | Salmon im sie sunder sinen danck nam.
Froning, Alsf. Passionssp.
3924
(ohess.
, 1501ff.
): hebet euch snelle und zu dangk | und nemet die baner in euwer handt!
Neumann, Rothe. Keuschh.
1314
(thür.
, 1. H. 15. Jh.
): wanne gote ist zu dancke vil bass | das man ym von willen oppherte etzwas | das man ym nicht ist schuldig.
Anderson u. a., Flugschrr.
13, 11, 8
(Leipzig
1522
): Dw arme Saw / wild vber vnsern danck / yn vnser christlichenn kyrchen whulen.
Mönch v. Heilsbronn. Fronl.
37b, 24
(nobd.
, E. 14. Jh.
): Dise rede ist vber meine͂ tanc zelanc worden.
v. Groote, Muskatblut
54, 32
(nobd.
, 1. H. 15. Jh.
): Dar vmb han ich betrachtet mich | vnd wil gesang vur argen dang | den dommen leyen singen.
Bihlmeyer, Seuse
11, 6
(alem.
, 14. Jh.
): der lip seig nider gen der erde wider sinen dank als ein mensch, dem von unmaht wil gebresten.
Koppitz, Trojanerkr.
1785
(Hs. ˹noschweiz.
, 15. Jh.
˺): Der ochse hette sin wol enborn, | Won daz in under sinen dank | Sin maister erren betwank.
Gierach, Märterb.
6902
(Hs. ˹moobd.
, A. 15. Jh.
˺): Gottes chreft ist so vil, | er pringet in wol da her in | für war under denn dankch dein.
Winter, Nöst. Weist.
2, 470, 9
(moobd.
, 1561
/77
): Welches nachpaurn viech ân dank auf die wait kumbt vor sant Georgen tag, das ist pfantmasig und nichts mer.
Luther, WA
32, 310, 3
; 41, 321, 11
; Chron. Köln
1, 818
; Froning, Alsf. Passionssp.
3875
; 3961
; 3967
; Mönch v. Heilsbronn. a. a. O.
34b, 10
; Kurz, Waldis. Esopus
3, 73, 42
; Päpke, Marienl. Wernher
1937
; 8651
; Lindqvist, K. v. Helmsd.
2156
; Dirr, Münchner Stadtr.
354, 16
; Auer, Stadtr. München
150, 5
; Dietz, Wb. Luther
1, 394
; Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 28
; Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 18
; Rwb
2, 694
.‒
Vgl. ferner s. v. amme
1.3.
›Dankbarkeit; Dank, Dankbezeugung, Belohnung‹.Syntagmen:
jm. d. abstatten / bieten / erweisen / erzeigen / geben / künden / sagen / schuldig sein / singen / sprechen / tun / wissen
›dankbar sein‹, d. haben / verdienen / verlieren
, an jm. d. begehen
›jm. danken‹; noch dankes noch lones begeren
; zu d. geben / haben / zalen
; demütiglicher / doppelter / freundlicher / großer d
.; gnade und d., lob und d
.Wortbildungen:
˹dankampt
dankchor
dankbezeigung
dankbrief
dankfest
dankgelübde
dankpflicht
dankpredigt
dankpsalm
dankrede
dankung
dankweise
dankzeichen
Belegblock:
Peil, Rollenhagen. Froschm.
567, 1924
(Magdeb.
1608
): Kein tapffer that ist ohn gefahr / | Danck hab / der es nur wagen dar.
Hübner, Buch Daniel
5037
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): Mensche, sust saltu kunden | Gote lob, dem priestre danc.
Göz. Leichabd.
259, 11
(Jena
1664
): Jnzwischen ist hohes Ruhms / und aller moͤglichsten Dankbezeigung wuͤrdig / daß ihre Herrlichkeiten [...] sich [...] mitleidig gegen die Hochbetruͤbtesten Eltern [...] erweisen.
Ebd.
263, 1
: Dank-Rede / Bei Des Hn. Horstens.
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
249, 2346
(Zwickau
um 1540
): Hab ich verlorn / den danck / der wolthat lohn.
v. Ingen, Zesen. Ged.
395, 10
(Breslau
1641
): Und weil ich Ihm noch nicht erwiesen | Vor solche Gutthat Ehr und Danck.
Gille u. a., M. Beheim
62, 42
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Des wil ich lank | gross lob und dank | sprechen und singen.
v. Birken. Erzh. Österreich
77, 41
(Nürnb.
1668
): Der Churfuͤrst von Maintz [...] erinnerte sich seiner Dankpflicht gegen diesem Graven.
Memminger Chron.
1, 17
(Ulm
1660
): Ich solte mich zwar mit einer ansehnlichen Gegengab / oder wenigst mit einem zierlichen Danckbriefflein einstellen / es mangelt mir aber an beeden.
Koller, Ref. Siegmunds
159, 36
(Hs. ˹Basel
, um 1440
˺): zuht, er, lob und danck sol man ynnen [die priester] menglich bieten und tuͦn durch des oͤbersten herren willen.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
24, 8
(oobd.
, 3. Dr. 14. Jh.
): dankch sei dir, milter got.
Buijssen, Dur. Rat.
26, 8
(moobd.
, 1384
): mag man die mess getailn in vıͤr tail, [...] in flegung, petten, foderung und lob oder dankchung got.
Weber, Füetrer. Poyt.
92, 5
(moobd.
, 1478
/84
): Er sagt den fürsten dannck mit grossen trewen.
A. à S. Clara. Deo Gratias
5, 14
(Wien
1680
): dessenthalben ein allgemeines Dank-Fest mit gesamtem Eyfer begehen.
Mieder, Lehmann. Flor.
116, 16
; Luther, WA
32, 410, 26
; 49, 569, 11
; ders., WA Bibel
9, 2, 359
; 9, 2, 360
; Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe
269, 2
; Peil, a. a. O.
51, 246
; 572, 2084
; Chron. Köln
1, 5342
; Haase u. a., Malagis
1781
; 11073
; Küther, UB Frauensee
244, 12
; 286, 24
; Quint, Eckharts Trakt.
248, 5
; ders., Eckharts Pred.
2, 431, 6
; Weise. Jugend-Lust
91, 15
; Rupprich, Dürer
1, 176, 158
; Bauer, Geiler. Pred.
112, 18
; Päpke, Marienl. Wernher
461
; 2807
; 14606
; Jörg, Salat. Reformationschr.
435, 15
; 712, 3
; Dreckmann, H. Mair. Troja
17, 2
; 25, 13
; Dietz, Wb. Luther
1, 395
f.‒
Vgl. ferner s. v. absprechen
5, abstatten
1, andacht
1, aneben
, anlegen
19, babe
1, begehen
14.4.
›Preis, Wettkampftrophäe‹; Spezialisierung zu 3.Syntagmen:
den d. erstechen / erstehen,
˹dänk ausgeben / hingeben
˺ jeweils: ›Preise verleihen‹; der beste d
.Belegblock:
Knape, Messerschmidt. Bris.
13, 20
(Frankf./M.
1559
): er wolt ehr einlegen / und den danck erstehen.
Ebd.
16, 2
: Wie die Herren bey dem Fuͤrsten zu nacht essen / vnd demnach Brissoneten der beste danck gegeben warde.
Sachs
2, 347, 23
(1541
): Auch gab man auß die denck allsand | Den besten rennern und den stechern.
Lienert, Frau Tugendreich
9, 105
(oschwäb.
, A. 16. Jh.
): Solchs vrtail namen auch die zwen hoͤlden gar geren auff, dann yettweder vermaint, den danck zuͦ gewinnen.
Knape, a. a. O.
16, 18
; Chron. Nürnb.
2, 25, 7
; Chron. Augsb.
3, 259, 10
; Schwäb. Wb.
2, 50
; Schmeller/F.
1, 522
.