dampf,
der
;-(e)s/-e
meist + Uml., -Ø
+ Uml., selten -en
+ Uml.1.
›dicker, meist feuchter Dunst oder Rauch, Nebel‹; ütr. auch: ›etw. Nichtiges, Vergängliches‹.Bedeutungsverwandte:
brunst
duft
der
) 1, dunst
nebel
rauch
schwaden
Syntagmen:
einen d. machen
; der d.
(Subj.) davongehen / hervorkommen
; der kalte / scharfe / starke d
.Belegblock:
Löscher, Erzgeb. Bergr.
140, 3
(omd.
, 1529
/30
): blevbet gut wetter und vorferet der kalde dampf.
Vetter, Pred. Taulers
166, 22
(els.
, 1359
): Die versamenunge der krúter macht diser priester und enzúnt die und machet dannan ab einen tampf.
Sappler, H. Kaufringer
28, 57
(schwäb.
, Hs. 1472
): der tampf, der auß der erden gat, | verwandelt sein figür drat | in die wurz stark und wild.
Koppitz, Trojanerkr.
2642
(Hs. ˹noschweiz.
, 15. Jh.
˺): nun hüb sich ain kampff, | das baide nebel und öch tampff | Ob ir baider helme was.
Anderson u. a., Flugschrr.
2, 15, 6
([Augsb.
] 1523
): Wz ist doch vnser lebñ ein schadt / ain dampff.
Stopp, Kochbuch S. Welserin
1, 5
(Augsb.
1553
): verdecks woll, das kain damf darv́ongen múg.
Weitz, Albich v. Prag
151, 4
(Hs. ˹oobd.
, A. 16. Jh.
˺): seud es jn guͦttem wein vnd laß den tampff durch ainen trachter jn die oren pis es hilfft.
Piirainen, Stadtr. Sillein
159a, 28
(sslow. inseldt.
, 1378
): ist daz ein mā [...] mit seinem stollen also nahen chvͤmt czu einer andern gruben do wazzer vnd damphe irret.
Harsdoerffer. Trichter
3, 163, 15
; Keil, Peter v. Ulm
84
; Strauss, A. v. Villanova dt.
152v, 19
; Lauater. Gespaͤnste
38v, 5
; Serranus
47r
; Schöpper
34b
; Henisch
638
; Dietz, Wb. Luther
1, 393
; Schmeller/F.
1, 510
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 222
.2.
›Ausdünstungen des menschlichen und tierischen Körpers, Schweiß‹; besonders: ›gasförmige Verdauungsstoffe im Körperinnern‹.Bedeutungsverwandte:
dunst
Belegblock:
Strauss, A. v. Villanova dt.
170
(obd.
, Hs. 1421
): Gebraten eyger machent den dampf yn daz heupt uffgen.
Memminger Chron.
34, 18
(Ulm
1660
): dieses wasser [...] demmet die fliegende Hitzen / benimmet das Hauptwehe, so von den hitzigen Dämpffen verursachet wird.
Sudhoff, Paracelsus
7, 317, 29
(1529
): aus dem dunst und dampf, der vom kranken get.
J. W. von Cube. Hortus
6, 46
; Keil, Peter v. Ulm
37
; Heidegger. Mythoscopia
69, 21
.3.
›Rausch, Trunkenheit‹.Belegblock:
Bächtold, Zugabe N. Manuel.
318, 367
(Zürich
1548
): Ir Schweizer sind auch gern im tampf.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen
134, 23
(halem.
, nach 1577
/94
): Es soll ouch ain jeder bürg [...] nit in den würtshüsern im dampf laysten.
Schmeller/F.
1, 510
; Schweiz. Id.
12, 1902
f.4.
›Asthma, Atemnot, Beklommenheit (bei Menschen und Tieren, besonders bei Pferden)‹.Belegblock:
Rieder, St. Georg. Pred.
181, 5
(Hs. ˹önalem.
, 1387
˺): der mentsch singt Got wol, der [...] einhain temphi in der bruste hat.
Eis u. a., G. v. Lebenstein
42, 15
(oobd.
, 1. V. 15. Jh.
): Item jsop wasser ist ein wasser ob allen wassern zu dem herczen, zu der prust, for die tampff, fur das keichen [...].
Deinhardt, Ross Artzney
322
.‒
Vgl. ferner s. v. bedumpfheit
.5.
›Bedrängnis, Ärger, Schaden, Pein‹.Bedeutungsverwandte:
schaden
ungemach
Gegensätze:
wolleben
Belegblock:
Chron. Magdeb.
2, 73, 17
(nrddt.
, 1565
/6
): und wie er [der Churfürst] S. Jacobs thurm sahe, schüttelt er den kopf und sagte, du hast uns viel dampffs gethan.
Reissenberger, Väterb.
9243
(md.
, Hs. 14. Jh.
): Ich wene ez si alzu groz | [...] | Dulten herteliche dampf | Von des leiden tuvels campf | Und darzu manic ungemach.
Ukena, Luz. Sp.
2391
(halem.
, 1575
): Er wil sy nun by im han / Im dampff vnd in wolläben.
Chron. Magdeb.
2, 52, 12
; Reissenberger, a. a. O.
834
.