1
copie,copei,
letzteres häufiger, die
;–/-en
; vereinzelt lat. Flexion;aus
mlat.
copia
›Abschrift‹
(DuCange
).2, 553
›Nachgestaltung e. S., bes. eines Schriftstückes‹; speziell: ›Abschrift‹;
vgl.
copieren
.Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
abschrift
ausschrift
Gegensätze:
original
das
) 2.Syntagmen:
eine c. abnemen / abschreiben / auscultieren / begeren / collationieren / fürlesen / überantworten / vorbringen / zusenden; jm. eine c. behändigen / zustellen; um eine c. ansuchen; c. eines (kauf)briefes, einer beweisung / glükwünschung / klage / richtung / schrift, eines schreibens; beigelegte / besiegelte / eingeschlossene / gute / lateinische / rechte / vidimierte c.
Wortbildungen:
copeibuch
copeilich
copeien
Belegblock:
Mieder, Lehmann. Flor.
873, 14
(Lübeck
1639
): Es ist jetzund gar gemein / das man ein Original in hoͤchsten ehren hat / vnd die Copey verbrennt.
Dat nuwe Boych
428, 25
(rib.
, 1396
): dat sij eme ouch do zo wijsten [...] dat boich vnd Copije [...] dat man zo leste vant in Gerartz Kysten.
Herborn u. a., Rechn. Jülich
83, 14
(rib.
/snfrk.
, 1398
/9
): I boide gesant mit copien van ontsagebrieven.
Köbler, Ref. Wormbs
46, 26
(Worms
1499
): Lesen Inschriben Copyen Abscheit Recess Vrteilbriefe vnd derglychen [sind] gebürlich belonung der Aduocaten vnd Procurator.
Ders., Ref. Franckenfort
12, 6
(Mainz
1509
): Wo danñ der antworter solcher clage abschrifft vnd copy begert.
Laufs, Reichskammergo.
240, 11
(Mainz
1555
): von dem tag an zu rechnen, als ihme die copey obberürter einbrachter beweysung auß deß cammergerichts cantzley [...] behendigt worden.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
305, 26
(thür.
, 1474
): als daz dy copie des kouffbriffs in der antwerter schriffte ußwieset.
Köbler, Ref. Nürnberg
92, 16
(Nürnb.
1484
): soll auch einer yeden partheyen [...] vrkuͤnd vnd brief gleich verlawte͂d Copien oder abschrifft [...] gegeben werde͂.
Loose, Tuchers Haushaltb.
115, 2
(nürnb.
, 1514
): beczalt ich dem [...] gerichtschreiber von meinem [...] leczten willen czu schreiben, auch ein chopei davon.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
390, 22
(nobd.
, Hs. 16. Jh.
): Cuntz Hert gibt hinfur ij gl. zins als im neuen copeibuch registrirt ist.
Merk, Stadtr. Neuenb.
104, 8
(nalem.
, 1606
): craft eines anno 1491 aufgerichten vertrags (so sie in originali fürzuweisen und copeilich zu communiciren sich erboten).
Köbler, Stattr. Fryburg
66, 23
(Basel
1520
): Onbesigelt Copyen vnd zedel sind nit gloubwürdig.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
219, 4
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): Die copey der richtung ist [...] durch mayster Sixtum secretarium [...] abcopirt worden.
Bauer, u. a., Kunstk. Rud.
2585
(oobd.
, 1607
/11
): Ein philosophisch alt geschriben buch mit figurn und ein copey uff pergamen geschriben.
Moscouia
C 4v, 41
(Wien
1557
): wiewol Er alle seine Brief nur Reissisch schreibt [...] so schickht er gemaincklich Lateynische Copeyen darmit oder darinn.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
42, 25
(tir.
, 1464
): erman in, das er nicht lassen sei das werch vnd die copÿ der heiligen geschrift.
Lohmeyer, K. v. Nostitz
29, 21
; Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl.
66, 1
; Bindewald, Texte schles. Kanzl.
152, 15
; Mon. Boica, NF.
2, 1, 115, 8
; Tobler, Schilling. Bern. Chron.
1, 228, 1
; Welti, Stadtr. Bern
551, 20
; Chron. Augsb.
7, 298, 5
; Leidinger, A. v. Regensb.
633, 26
; Maaler
85r
; Rot
301
; Ulner
8
; Schweiz. Id.
3, 405
; Rwb
7, 1292/4
; Schulz/Basler
1, 393
; Dietz, Wb. Luther
1, 377
.‒
Vgl. ferner s. v. abstrafung
, andermal
1, auscultieren
, auszug
12, bachant
1.