bulschaft,
die
;–/-en
.1.
›Liebschaft, Liebesverhältnis‹; zu
bulen
1; 2.Bedeutungsverwandte:
liebe
Belegblock:
Mieder, Lehmann. Flor.
410, 17
(Lübeck
1639
): Die Hurer legen den Leib zur Buhlschafft / die Seel zum Teuffel.
Chron. Köln
2, 473, 16
(Köln
1499
): Disser keiser Otto vurß hadde ein geil unkuisch wif, die gesan einen mechtigen greven an leifden ind boilschaf.
Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl.
162, 17
(Hs. ˹pfälz.
, M. 16. Jh.
˺): Wer do will buelen und praßen, | der füll den seckhl mit gelt, | dann buelschafft raumbt die taschen.
Opitz. Poeterey
21, 21
(Breslau
1624
): vnd pflegen alles worvon sie reden / als von Liebe / heyrathen / absterben / buhlschafften.
Gille u. a., M. Beheim
269, 8
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): ir hercz gancz in der bulschafft bran.
Chron. Nürnb.
4, 193, 28
(nobd.
, 15. Jh.
): da faht der teufel den jungling an, daz er pulschaft an sie begert.
Sachs
17, 13, 4
(Nürnb.
1552
): Der juncker aufft bulschafft meint gangen.
Roloff, Brant. Tsp.
541
(Straßb.
1554
): Dann er in lieb und in bulschafft | so gantz verstrickt ist.
Sappler, H. Kaufringer
7, 1
(schwäb.
, Hs. 1464
): Wer buolschaft gert und suochen wil, | der bedarf der sinne vil.
Fischer, Eunuchus d. Terenz
19, 13
(Ulm
1486
): ain yeglich mensch in bůlschaftt verwickelt ist.
Thiele, Minner. II,
6, 88
(Hs. ˹nalem.
/sfrk.
, 1470
/90
˺): wiltu bulschaft wesen an, | so mustu hohes muts bewegen dich.
Lemmer, Brant. Narrensch.
13, 23
(Basel
1494
): Bůlschafft ist licht zů aller frist | Nüt vnstaͤtters vff erden ist.
Turmair
4, 955, 3
(moobd.
, 1522
/33
): Er achtet des römischen reichs nit, lag zu Rom, pflag der lieb und puelschaft.
Klein, Oswald
55, 39
(oobd.
, 1431
/2
): Segs tausent guldin wil er han, | die bülschaft käm mich sawer an.
Voc. inc. teut. t
viijr
; Dasypodius
303r
; Schöpper
71a
; Serranus
45r
; Maaler
82v
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
98
; Dietz, Wb. Luther
1, 359
; Preuss. Wb. (Z)
1, 861
; Schwäb. Wb.
1, 1514
f.; Öst. Wb.
3, 1351
; Vorarlb. Wb.
1, 485
.2.
›Geliebte(r)‹; zu
bulen
1; 2.Belegblock:
Buch Weinsb.
1, 286, 30
(rib.
, um 1560
): als sin fatter eiz neulich gestorben [...] ist er eilens zu Coln komen, sin bolschaft mitpracht.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
2, 74, 4
(Frankf.
1550
): Wie in aber sein vertrawten Mitbruͤder deßhalb zu Red stelten, bekennet er, daß ers seiner Bůlschafft zu Gefallen gethon.
Fastnachtsp.
794, 3
(nobd.
, 15. Jh.
): Und fil des dags darum außdraben | Dohin, do sie ir pulschaft haben.
Chron. Augsb.
5, 39, 5
(schwäb.
, 1523
/7
): der hett ain bůlschaft, die was ain klosterfrau, wiewol er ain eeweib hett.
Bernoulli, Basler Chron.
6, 299, 19
(alem.
, zu 1449
): Anno 1449 hat her Hans von Falckenstein [...] das selbig gelt mit sinner bůlschaff, einer von Hagenbach, zů Seckingen verzert.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
210, 7
(moobd.
, 1478
/81
): nu hett sy ain puelschaft an des fürsten hof; der kam in disem wesen und geschäften zu seiner hübscherin.
Turmair
5, 216, 3
(moobd.
, 1522
/33
): Künig Luther zu Lutring und am Reinstrâm het ein puelschaft, was gar ein schöne dirn, hies Walrädin.
Ebd.
5, 570, 5
: im weinmonat an sant Maximilian tag lies herzog Ernst von Münichen seins suns herzog Albrechts puelschaft [Agnes Bernauerin] trenken.