blutruns(ig),
blutrünstig,
blutrüstig,
Adj.;
zu
mhd.
bluotruns, bluotrunsec
›blutig, wund‹
(Lexer
).1, 318
1.
›blutig, wund‹; zu blutruns
(die
).Syntagmen:
jm. eine b. wunde hauen / machen; jn. b. machen / schlagen
.Belegblock:
Große, Schwabensp.
161a, 4
(Hs. ˹nd.
/md.
, um 1410
˺): Sleit eyn meister sin lerkintt mit roten oder mit der hant, daz iz blotruͤstich wirt, dar ne tut her wedder niemanne an.
Bergner, Urk. Kahla
90, 21
(thür.
, 1455
): Aber welch burger den andern blutrunstig macht, der sal vierwochin vinne und nicht wieder erin.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
162, 28
(thür.
, 1474
): darczue eyne kamphwirdige wunden unde vier blutrunstige wunden gehouwen.
Ebd.
330, 39
: wie das im derselbige Lorencz Moller in eyner zcechhaftigen stuben eyne blutrunstige wunden solle gehawen haben.
Ermisch, Sächs. Bergr.
66, 18
(osächs.
, Hs. E. 15. Jh.
): Ist er blutrünstig, ßo ist er der handt vorfallen.
Leman, Kulm. Recht
2, 5, 18
(Thorn
1584
): Machet her is [kynt] andirs wo blutrunstig ane das myt ruten geschyt. her mus bussen deme richter vnd den vrunden.
Gille u. a., M. Beheim
236, 49
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): etlich [geistliche] verstelen sich, sam sie | arm und jemerlich sinde, | Lam, chrump, czerprochen, plinde, | frat, faul, plut runsig.
Morrall, Mandev. Reiseb.
173, 4
(schwäb.
, E. 14. Jh.
): in dem land ist kain mensch als gehertz daz weder lut noch vich blůt rúnß mache, von ains abgottes wegen den sie anbettent.
Müller, Stadtr. Ravensb.
140, 25
(oschwäb.
, um 1413
): Wer den andern bi nacht haimsůcht und im uff sin ere gaut und in blůtrinsig macht, der sol gen die merren frevel.
Leisi, Thurg. UB
8, 624, 28
(halem.
, E. 14. Jh.
): wer den andern beschalket frevenlich also, das er blůt-rúnsig machet oder hertvellig, der ist vervallen minen frowen zechen pfunt.
Welti, Stadtr. Bern
79, 10
(halem.
, E. 14.
/A. 15. Jh.
): wer deheinem der vnsern ein lid mit gewaffenter hant entzwei slet, daz ioch vsswendig nit bluͤtet, daz der darumb gelich leiste als er inn blůtruns machte.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen
378, 2
(halem.
, 1528
): Wenne einer messer zuckt und nit blůtruns machet, der sol dem vogt ze bůß geben drisig schilling büwer werung.
Winter, Nöst. Weist.
1, 25, 25
(moobd.
, 1643
): da einer dem andern bluetrunts verwunten thet daß er per fünf gulden gestrafft werden soll.
Ebd.
3, 111, 41
(moobd.
, 1630
): Wann einer pluetrüstig geschlagen wirdt, ist die straff 72 ₰.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
259, 5
(m/soobd.
, 1629
): Wann ainer ainen bluetrüstig macht, solches aber kain grosser leibschaden nit ist, sondern nur von schlegen, stößen oder dergleichen die nassen oder der munt blietet.
Siegel u. a., Salzb. Taid.
24, 7
(smoobd.
, 1625
): Da nun ainer den andern pluetrunstig machet und nit grosser leibschaden wäre.
Rössler, Stadtr. Brünn
357, 19
(mähr. inseldt.
, 1. H. 14. Jh.
): Ist daz ein mait oder ein ersam weip mit czurissem gewant und pluetruns chlait und nicht czeugnusse hat.
Bischoff u. a., a. a. O.
96, 17
; 129, 17
; 179, 43
; 485, 30
; Dietz, Wb. Luther
1, 324
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
47
; Pfälz. Wb.
1, 1046
; Schwäb. Wb.
1, 1233
; Schweiz. Id.
6, 1155
.2.
›nach Blut dürstend, mordgierig‹; zu blutruns
(die
).Bedeutungsverwandte:
vgl. blutbegierig
blutdürstig
blutgierig
blutsäufig
blutsüchtig
Belegblock:
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag 25 R,
14
(Zürich
1521
): das man mit eeren überkom̃en vnd gewuñen hat můß ma‹w› blůtrynsingen kriegsbůben geben.