blase,
die
;-n/-n
.1.
›mit Luft oder Wasser gefüllter Hohlraum, Luft-, Wasserblase‹.Phraseme:
blasen im maul haben
›Unwahres sagen, lügen, heucheln‹; eine blase schlagen
›keinen Erfolg haben‹.Belegblock:
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
7604
(rhfrk.
, um 1405
): In mir ist nit dan wint und rauch; | Da bin ich als eine uffgeblasen blase auch.
Sachs
17, 174, 16
(Nürnb.
1554
): Drumb nimb den korb, und troll dich fluchs | Darmit hinauß, du volle blaß.
Behrend, Spangenb. Anbindbr.
89, 50
(Straßb.
1611
): Baur lass dir sagen / | Du wirst bei Gott ein blossen schlagen: | Weil du wegen der Sünden Last / | Im Himmel kein Nothelfer hast.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 71, 8
(Augsb.
1548
): Blasen / und Meel im maul haben. […] Nicht herauß sagen mit dem munde / wie es das hertze mainet.
Schmitt, Ordo rerum
344, 26
; Serranus
38v
; Maaler
71r
; Hulsius
B iijr
; Henisch
404
; Dietz, Wb. Luther
1, 311
; Preuss. Wb. (Z)
1, 631
.2.
›Harn-, Gallenblase‹.Belegblock:
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
56, 2
(Frankf.
1535
): So mann nimpt ein koͤrnlin von seinem stücklin / vnd das gelüwet würt an die spitzen des eisens mit roͤmer leim / vnd dann gelassen in die blaß durch das loch der mansrůten / so bricht er den steyn.
Ebd.
200, 7
: wann man das stosset vnd trinckt mit weissem wein der subtil ist / so bricht es den steyn in der blasen.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
210, 36
(osächs.
, 1570
/7
): geuß das wasser, das du im wilde in der blasen findest, daruber.
Keil, Peter v. Ulm
239
(nobd.
, 1453
/4
): Lapis heist ein stein, der wechst etwen in den lenden, etwen in der plaßen.
Fastnachtsp.
366, 21
(nobd.
, n. 1494
): Es wär im als schier im magen, als in der plosen.
Ebd.
855, 13
: Ich wil mein swester also rechen, | Das dir dein blase im ars mußen brechen.
Cirurgia H. Brunschwig
17rb, 8
(Straßb.
[1497
]): dã in der rechtẽ sitẽ lit die leber vñ die blaß.
Arndt, biechlin
A iijv
(Freiburg
1523
): Honig solt du niessen wo mit du wilt / wañ es reiniget die brust vnd die plasen.
Sudhoff, Paracelsus
7, 315, 30
(1529
): in aller weis und gestalt ist der leib wie ein blasen von einer sau.
Ebd.
9, 165, 8
(1531
): das sie [steine] gefunden werden in vil örten des leibs, oftmals ehe sie komen in die region der nieren und blasen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
165, 19
(oobd.
, 1349
/50
): kain vogel hât ain plâsen dar umb, daz si wênig trinkent.
Mylius
B 8r
.3.
›Pustel (auf der Haut), Hautblase‹.Belegblock:
Sudhoff, Paracelsus
5, 114, 12
(1527
/8
): die schloß tunt mir wehe […] wan er ist dünnrot, lichtrot und oben kleine bleslin.
4.
›Beutel (aus einer Schweinsblase)‹.Belegblock:
Keil, Peter v. Ulm
172
(nobd.
, 1453
/4
): daz selb saltz stoß clein zu puluer vnd thu es in ein ploßen vnd henck es in warm wasser.
Sachs
17, 66, 32
(Nürnb.
): Darumb muß ich sie nach gepür | Für den ars schlagen mit der thür, | Ein blasn anhenckn, wie man thut sagen, | Und darmit auß zum teuffel jagen.