bisam,
bisem,
der
;zu
mhd.
bisem
(Lexer
), dies aus 1, 284
mlat.
bisamum
›wohlriechende Pflanze, Wohlgeruch‹
, das auf hebr.
bāsām
beruht (Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
).1993, 142
›Moschus, aus einem Sekret des männlichen Moschustiers gewonnener Duftstoff‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. moschus
Wortbildungen:
bisamblat
bisambolle
bisambüchse
bisamgoller
bisamhafen
bisamrauch
bisamseife
Belegblock:
Struck, Joh. Pfannstiel
184, 12
(mosfrk.
, 1548
/9
): Vor eyn fertel bessem gegeben 2 alb. in vigilia trium regum.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
166, 22
(osächs.
, 1570
/7
): Mach ein loch in die reben und in andere beume […] und thue darein pisem oder scamonea.
Pyritz, Minneburg
1338
(nobd.
, Hs. um 1400
): Ach Mynne, du werder krisem, | Du sußer balsam und bisem.
Gille u. a., M. Beheim
160, 8
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): du wol gesmakter pisam.
Ebd.
442, 47
: uber den taff und krisam | preis ich und lab dein senfft gemüt, | fur balsam, weirrach, pisam, | fur mirren und fur allen sussen schmak | der blümlin in des maien hak.
Fastnachtsp.
213
(nobd.
, v. 1486
): Das man den flader denn zuschniet | Und einen tisch damit uberleit, | Der wurd so kraus und so gemeit | Fur palsam und fur pisem schmecken, | Das man es ruch in allen ecken.
Mayer, Folz. Meisterl.
74, 137
(nobd.
, 1517
/8
): O palsam schmack und pissens rüch | Dw sel lebendes confect püch […] | O pamarancz, malogranat, | Dw carioffel und müscat.
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 709, 34
(Nürnb.
1631
): Würd lieber wollen versticken, | Für Balsam Buͤchß, Bisam, Mastichs.
Bobertag, Eulensp.
64, 22
(Straßb.
1515
): Nun sahe er ein iungen starken man der het gůte cleider an, vnnd het ein klein kremlin mitt bißem.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin
2, 57, 55
(schwäb.
, 1471
): Ich vernam ain süssen schmack | […] Von palsam vnd von starckem pisem.
Müller, Welthandelsbr.
183, 7
(schwäb.
, 1506
): So verkouft man by dem klainen gewicht piper, imber […] reiß, bissum und gemainlich alle metriallia.
Ebd.
183, 38
: So kouft man by dem onz oder auf die onz zu Venetia bissem, amracha, robarbaro.
Merzdorf, Historienb.
690, 10
(alem.
, Hs. 2. H. 14.
/A. 15. Jh.
): Nement bisen und schoten gimmen das sol sin uwer cleinötter.
Lemmer, Brant. Narrensch.
102, 73
(Basel
1494
): Zysmůß die geben bysem vil | Des gstanck mā schmeckt eyn halbe myl.
Fuchs, Murner. Geuchmat
48, 11, 6
(Basel
1519
): ein gleßlin mit balsam / oder sunst bissem in eynem syden důchlin.
Sudhoff, Paracelsus
11, 315, 31
(1537
/41
): also auch der brantwein sein kraft verleuret, desgleichen der bisem, amber, zibet und dergleichen wolriechende ding.
Stolz, Zollwesen
142, 2
(Bozen
1670
): Ambra, Cibeth oder Pisen, auch Aggstein und niederländische Granaten.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
151, 19
(oobd.
, 1349
/50
): der pisem ist guot für den swintel und wider des herzen ômaht.
Voc. inc. teut.
t iijv
; Bremer, Voc. opt.
1, 218
; Brack
d 10r
; Dasypodius
139v
; Henisch
397
; Maaler
83v
; Volkmar
387
; Schmitt, Ordo rerum
306, 22
; Dietz, Wb. Luther
1, 307
; Schmid, Pilgerreisen.
1957, 406
; Schwäb. Wb.
1, 1137
.