bibel,
biblia,
die
;
-Ø/–
;
biblie,
die
;
-n/–
;
zu
mhd.
biblie, bibel
›Buch, Bibel‹
(
Lexer
1, 263
), dies aus
kirchenlat.
biblia
, das auf
griech.
bíblos
(den Namen für die ägyptische Papyrusstaude)
›Papyrusbast, -rolle, Schreibmaterial‹
, später
›Buch, Schrift, Brief‹
zurückgeht (
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 131
).
›Heilige Schrift, Bibel‹.
Bedeutungsverwandte:
heilige schrift
.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Ämterb.
124, 8
(
preuß.
,
1394
):
Dis sint die latinischen buchern: 6 messebucher, […] 2 legenden, 2 nottelen, 1 biblia in 5 teylen, 1 katholicon.
Joachim, Marienb. Tresslerb.
162, 18
(
preuß.
,
1402
):
item 9 m. vor eyn bybilia, die her Johannes Ryckow pristerbruder koufte.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
29, 16
(
preuß.
,
1431
):
1 ablatenbuchse mit perlen, 3 bucher biblie, scolastica historia.
Ebd.
435, 5
(
preuß.
,
1414
):
ewangelia dutsch, item speculum humanae salvacionis dutsch, item 1 biblia dutsch.
Chron. Köln
2, 8v, 27
(
Köln
1499
):
As geschreuen steyt in dem eyrsten boich der Bibell.
Schmidt, Frankf. Zunfturk.
1, 124, 24
(
hess.
,
1580
):
Zum 10. das meisterstuck belangend, das ein jeder […] machen soll: Nemlich ein Franckfurter median biebel und ein coßmagraphia, beyde in weiß schweinen leder uff das fleissigst binden.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth
3, 313, 3
(
Frankf.
1602
):
dieweil die heylig bibel, und der lieben aposteln schrifften und andere nutzbare bücher unter den bäncken und im staub ohn alles ansehen gelegen […] haben.
Ebd.
3, 313, 30
(
Frankf.
1602
):
Man sol die alten lehrer lesen, die haben den safft der warheit auß der bibel gesogen; die bibel richtet für sich selbs alle auffruhr an.
Luther, WA
54, 473, 31
(
1548
):
Also giengs der Biblia vnter dem Bapst auch, die man offentlich ein Ketzerbuch hies.
Anderson u. a., Flugschrr.
19, 11, 19
([
Eilenb.
]
1524
):
wir […] ruffen darnach sanct margreten an / wider den offenbarlichẽ text der bibliẽ.
Mathesius, Passionale
44r, 2
(
Leipzig
1587
):
beweret vnsere gesatzte meinung / fürnemlich aber in vnser Deutschen Biblien.
Gerhard, Hist. alde e
136
(
omd.
,
um 1340
):
Andir kint, di laz ich gan, | Di dort in der biblige stan.
Ebd.
5080
:
Wan si [kunege] sint aldort genant | In der biblige wol bekant.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob
149
(
omd.
,
1338
):
Daz buch ist byblia genant. | Uz un inne daz Gotez hant | Hat durch schriben und durch graben.
Sachs
17, 171, 11
(
Nürnb.
1554
):
Du hast mir lang gelesn die bibel, | Hast mich heint kifft die langen nacht, | Ey, sey doch nit so ungeschlacht.
Dietrich. Summaria
20v, 32
(
Nürnb.
1578
):
de Euangelist hat / wie sonst gemeiniglich im newen Testament / der Griechischen Bibel gefolget.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
658, 7
(
els.
,
1362
):
Do uberlas er sine bibele mit grossem flisze vnd sammente do uil iunger die er in gotte bestete. Also arbeite er in der heiligen geschrift funfzig ior.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
7, 1, 17
(
Straßb.
1466
):
vnd [di hebreischen] geben vnz schuld daz wir ditz bůch austhulmetzschen in die lateinischen oren wider ire bibliam.
Ebd.
8, 353, 9
:
do sy [die tulmetzschen] die biblien austulmetzschen.
Morrall, Mandev. Reiseb.
48, 11
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Da lit Sant Jeronimus, der da priester und cardinal waz und der die byblin und den psalter von ebrayschin zů lattin bracht.
Ebd.
712, 15
:
Sie globent wol in ainen gott und sprechent daz nit me sy denn ain gott […] und haltent die bybly als sie geschriben ist.
Ebd.
76, 25
:
wann Moyses hab es nit geschriben in der bybly noch David in dem psalter.
Ebd.
177, 14
:
Aber von der bibly und von den prophecien wissent sy das die creatur die sie an bettend sind nit gott.
Sappler, H. Kaufringer
16, 362
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
uns tuot auch die bibel kund, | das Sampson, den starken man, | lieb des flaisch pracht daran, | das er all sein sterk verlos.
Henisch
366
(
Augsb.
1616
):
Bibel / (die) Kirchenbuch / das buch der heiligen schrifft.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
460
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Das die růt mit blůst och grún belaib, | Als uns die bibly schraib, | Betút Marien maͤgtlich bluͤgend leben.
Lemmer, Brant. Narrensch.
14, 12
(
Basel
1494
):
So hab man allzyt sünd volbracht | Vnd vohe nit erst von nuwem an | Die Bybel er erzelen kan | Vnd ander sunst hystorien vil.
Enders, Eberlin
1, 165, 6
(
Basel
1521
):
das die […] Bibel alein den pfaffen […] zů geaygnet ist, vnd den schlechten christen als ein schedlich ding abgesprochen.
Maaler
68r
(
Zürich
1561
):
Die Bibel / Das ist / die buͤcher der heiligen geschrifft.
Turmair
5, 158, 9
(
moobd.
,
1522
/
33
):
die ganz bibl […] so durch die abschreiber […] gefelscht […] ward.
Bastian u. a., Regensb. UB
208, 29
(
oobd.
,
1361
):
Item er hat auch guͤtew puͤcher lassen: ain wibell, gar ain guͤtew, di hat im sein herr von Eystet geben, der byschoff, in dez dienst er ze Avion gestorben ist, di bybell wol 12 lb R. d wert ist.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch.
191, 18
(
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Si het ain bibel, die waz ze deütsche gemachet.
Kurrelmeyer, a. a. O.
8, 192, 18
;
Hampe, Ged. v. Hausrat
4, 8, 23
;
Dietz, Wb. Luther
1, 300
;
Schmid, Pilgerreisen.
1957, 406
;
Matzel, in: Sprachw.
6, 1981, 342
;
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 42
;
Schmitt, Ordo rerum
135, 2
;
Voc. Teut.-Lat.
d vijv
;
Rot
292
;
Rohland, Schäden
367
;
Schwäb. Wb.
1, 1091
.