beunde,
die
,
vereinzelt
der
;
-n/-n
(für
die
),
-s/–
(für
der
);
starke Formenvarianz;
zu
mhd.
biunte
›eingehegtes Grundstück‹
(Lexer
1, 289
; zur etymologischen Zuordnung vgl. Dwb
1, 1747
; Schweiz. Id.
4, 1403
).
1.
›eingezäuntes, dem Flurzwang entzogenes, privat genutztes, oft in der Nähe des Hauses liegendes Grundstück‹.
Wmd./obd.; überwiegend Rechts- und Wirtschaftstexte.
Wortbildungen:
beundacker
(a. 1348), ˹
beundengeld
,
beundenpacht
,
beundenzins
›Gebühr für die Nutzung der Beunde‹˺,
beundenschnit
›Aberntung, Schnitt der Beunde‹,
beundstat
,
beundzaun
.

Belegblock:

Herborn u. a., Rechn. Jülich
111, 40
(
rib.
/
snfrk.
,
1398
/
9
):
gaint aff zu Love(n)ich van eyme cleyne(n) stucke bends II mald(er).
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
5567
(
rib.
,
1444
):
As in eyme beende synt mannicherkunne | Blomen.
Buch Weinsb.
5, 151, 29
(
rib.
,
1579
):
In den kleinen stetten erneren sich vil leut des lantbawes, des gewax in weingarten und acker, buschen, benden und vehs.
Koeniger, Sendgerichte
36, 1
(
rib.
,
1567
):
wachs und geld sambt den bendengelde sollen durch kirch- und brudermeister [...] eingefordert aufgehaben, damit dass nichts davon verleusslich werde.
Hilliger, Urb. St. Pantaleon
569, 11
(
rib.
,
1673
):
mit zahlungh 6 thlr., welche von dem bendenpfacht restiert.
Grimm, Weisth.
1, 504, 29
(
rhfrk.
,
1390
):
Hie sint geschrieben die recht umb den beinensnyt.
Ebd.
3, 681, 31
(
moobd.
, o. J.):
Die peuntzeun, so zum winter gesetzt werden.
Schmidt, Frankf. Zunfturk.
164, 24
(
hess.
,
1439
):
eyn pewnde, der vier juchart ist.
v. Groote, Muskatblut
73, 119
(
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
ein stat, ein pünde | die zwei die scheit eyne můre.
Mon. Boica, NF.
1, 142, 19
(
nobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
ein pewntlein, [...], darauf er ein haws pawen sol.
Kläui, Urk. Hermetschwil
96, 20
(
halem.
,
1516
):
1 Acker im Moß, [...], ist ein juchart, stost harin an die buͥnten, ein bletz.
Welti, Stadtr. Bern
457, 17
(
halem.
,
15. Jh.
):
sol nu ein knecht han, den vischzoln, den kruttgarten, die buͥndstatt vnder der festi.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen
412, 24
(
halem.
,
1532
):
ein bünden, darjn ein meß hanffsat möge gesäyet werden.
Vock, Urk. Hochst. Augsb.
193, 28
(
schwäb.
,
1358
):
ez sie an hoffen, an huben, an hofsteten, an garten, an buinden.
Hauber, UB Heiligkr.
1, 576, 33
(
schwäb.
,
1385
):
daz dar zů ald dar in gehoͤrt mit hus mit hof mit hofraitinen mit garten mit biunden mit aͤkkern mit wisen mit holtz mit veld mit wasen mit zwy mit wasser.
Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 2, 8
(
schwäb.
,
1412
):
ist worden minem herren von Österrich von hofstattzinsen, garten-, bünden-, broutbenken-, flaischbenken- und andren clainen zinsen 52 lb.
Klein, Oswald
76, 22
(
oobd.
,
v. 1408
?):
dannocht gert si, das ich jät | noch ainmal inn der nidern peunt.
Winter, Nöst. Weist.
3, 614, 32
(
moobd.
,
1537
):
es soll auch niemant darauf zu acker gehn noch hauen noch peunten machen.
Ebd.
753, 23
(
E. 16. Jh.
):
wer newe fridt anfangen oder peünten will oder peuntzeün macht, der soll sie machen und halten ohn seines nachpaurn schaden.
Siegel u. a., Salzb. Taid.
12, 20
(
smoobd.
,
1637
, Hs.
E. 17. Jh.
):
peuntzeun seind dridthalben schuech von dem mark oder rain zu richten.
Ebd.
39, 1
(
1625
):
welcher zu ainem nucz auf der tratten ain peunten ein zeint, der soll bei im in die furch den ainen stecken und den andern in den rain stossen.
Koeniger, a. a. O.
96, 18
;
Stackmann u. a., Frauenlob
11, 1, 10
;
Mon. Boica, NF.
1, 715, 32
;
Leisi, Thurg. UB
7, 581, 26
;
Kläui, Schweiz. Urbare
3, 345, 24
;
Weissthanner, Urk. Schäftlarn
173, 40
;
Boner, Urk. Aarau
335, 12
ff.;
382, 3
ff.;
ders., Urk. Aarburg
52, 14
;
Rennefahrt, Wirtsch. Bern
748, 25
;
Herzog, Landsh. UB
113, 38
;
Rwb
2, 288
f.;
Pfälz. Wb.
1, 773
;
Crecelius
1, 156
;
Schweiz. Id.
4, 1401
;
Schwäb. Wb.
1, 979
f.;
Öst. Wb.
2, 1175
ff.
2.
ein Gebäude nicht näher bestimmbarer Art, darunter der Stadtbauhof in Nürnberg, wohl auch ›Scheune‹.

Belegblock:

Lexer, Tucher. Baumeisterb.
17, 12
(
nürnb.
,
1464
/
75
):
mit hilf Conrat Gürtlers, ietzunt auf der Peunt gesessen, der dann ein schaffer [...] ob der stat pewen [...] gewesen ist.
Rennefahrt, Zivilr. Bern
443, 26
(
halem.
,
1572
):
Erwachsene,
so biderbenlüthen tags oder nachts ire schüren, spycher, bünden und gartenhüßli uffbrechend.
Chron. Nürnb.
4, 434, 18
.