bettelsak,
der
;-s/-säcke
.›Almosentasche des Bettlers‹; als Metonymien: ›Betteln, Bettelei‹; ›Bettlerstand‹; auch abwertend für den Menschen in seiner Körperlichkeit, ›Madensack‹.
Phraseme:
jn. anfaren wie eine sau den bettelsak
.Syntagmen:
alle bettelsäcke abtun / ausleschen, den b. breit machen, den b. zulassen
; sich auf den b. verlassen, um den b. zanken
; auch in Verwünschungen.Belegblock:
Luther, WA
41, 297, 32
(1535
): ersauffen also die leute jhe lenger jhe tieffer im geitz und hoffart, als solt der arm bettel sack ewig hie leben.
Ebd.
46, 333, 27
(1538
): es thuts leider auff erden nicht, Der elende Bettelsack, unser alte haut, ist zu enge dazu, darumb mus hie der Heilige geist zu huͤlff komen.
Alberus, Barf.
22, 2
(Wittenb.
, 1542
): Gott hat dem Menschen (das ist / Francisco) ein gehuͤlffen gemacht / das ist / den Bettelsack.
Rudolph, Qu. Trier
199, 35
(mosfrk.
, 1593
/4
): Wann dann dieselbige also vom müßiggang und mißbrauch des bettelsacks oder stabs abgehalten würden.
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
255
(pfälz.
, 1436
): du armer mensch, dinen bettelsagk mach durch demütikeit breyt gegen got, jn dem alle richtüme ist, darumb das er dir gutes mere.
Spanier, Murner. Schelmenz.
36, 36
(Straßb.
1512
/3
): Jst das war, hon ir den vertragk, | der dunder schlag in bettel sack!
Roloff, Brant. Tsp.
440
(Straßb.
1554
): Wer ist der mich so thůt verclagen | [...] | Es ist freilich der bettelsack | Die nit ein stul zů sitzen vermagk.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
3776
(schwäb.
, 1453
): Der bettelsack und appelliern | Ist yedermann erlöbet doch.
Henisch
346
(Augsb.
1616
): Bettelsack hat keinen boden [...]. Bettelsack stehet allzeit lehr / (ward nie voll.) Ein Haußvatter soll nicht jmmer das weib anfahren / wie ein Saw ein bettelsack
. [Ähnlich bei
Fiel in die feind / wie ein Saw vber ein bettelsack. So bald einem der bettelsack (stab) in der hand erwarmet / thut er nimmer kein gut mehr. Man zancket in der Welt vmb den bettelsack.v. d. Broek
, Suevus. Spieg. 71v, 8]. Maaler
49v
; Dietz, Wb. Luther
1, 291
.