1
bet,
das
;
-(e)s/–
;
zu
mhd.
bët
›Bitte, Gebet‹
(
Lexer
1, 233
);
vgl.
1
bete
.
– Obd.
1.
›Gebet (e. P. zu Gott)‹;
vgl.
beten
 1; 2; 3.
Phraseme:
das grosse bet
›von den kirchlichen Behörden angeordnetes öffentliches Gebet in der Kirche‹ (so
Schweiz. Id., s. u.
).
Syntagmen:
ein b. beten / sprechen / tun / verbringen
;
das b. ein ende haben
;
jn. in einem b. eren, sich vor einem b. hüten
;
das andächtige / anliegende / einfalte b
.;
b. Christi
.

Belegblock:

Sachs
17, 252, 13
(
Nürnb.
1562
):
Vor dem bet hüt dich, lieber gsell, | Sonst kombst lebendig in die hell.
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 104, 5
, (o. O.
1517
):
Diß bet er dreimal thet, mit bittre͂ hertz.
Bachmann u. a., Volksb.
76, 1
(
alem.
,
15. Jh.
):
do das bet ein end hat, do sas er uf.
Dirr, Münchner Stadtr.
113, 7
(
moobd.
,
1328
):
daz ir euch uͤbet [...] an behaltung di zehent pot uͤnsers herren, an einem andaehtigem bet, an diemuͤtichait.
Niewöhner, Teichner
87, 82
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
und waz daz ainvalt pet so gůt | daz ez got im himel hort.
Buijssen, Dur. Rat.
22, 23
(
moobd.
,
1384
):
das pet Christi, das er gepeten hat auf dem oͤlperig.
Leidinger, A. v. Regensb.
609, 22
(
oobd.
,
um 1430
):
von anligentem pet geystleicher person sagt er gantz sein leben mit grossem seuften.
Turmair
5, 6, 31
(
moobd.
,
1522
/
33
):
Es het kaum künig Ludwig das pet verbracht, da entpfiengen die Franken von stundan ain neus herz.
Chron. Augsb.
6, 20, 13
;
Dirr, a. a. O.
115, 30
;
Leidinger, a. a. O.
596, 36
;
Reithmeier, B. v. Chiemsee
29, 7
;
Turmair
4, 225, 31
;
Dietz, Wb. Luther
1, 285/6
;
Schweiz. Id.
4, 1823
.
2.
›Bitte, Ersuchen‹;
zu
beten
 5.

Belegblock:

Chron. Augsb.
1, 323, 26
(
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
des betes wolt man si nit gewern.
Pfaff, Tristrant
138, 7
(
Augsb.
1498
):
Er ermante sy auch fleissigklich, das sy ym soliches sein bet nit abschluͤge.
Turmair
4, 227, 5
(
moobd.
,
1522
/
33
):
Das gefiel got wol, gewert in seines pets und sagt, dieweil im lieber wär weishait, [...], solt er alle weishait und kunst haben.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 431
;
Öst. Wb.
2, 1131
.