beschirmung,
die
;-Ø/-
.1.
›Verband, Abdeckung von etw.‹; vgl.
beschirmen
1.Belegblock:
Cirurgia H. Brunschwig
34vb, 9
(Straßb.
[1497
]): dar vm͂ ein beschirmu͂g vñ dar vff ein mundificatiuu͂.
Weitz, Albich v. Prag
132, 2
(Hs. ˹oobd.
, A. 16. Jh.
˺): Von beschiermung des haupts, des hirns vnd der haut, die offt versert wirt.
Ebd.
23va, 9
.2.
s. beschirmen
2.3.
›Sicherung, Schutz, Obhut, das Rechtssystem einer Gemeinschaft sichernde politische, juristische und administrative Tätigkeit, auf Schutz der Verhältnisse ausgerichtete Verwaltung, Erhaltung von etw.‹; zu
beschirmen
3.Bedeutungsverwandte:
beschuz
beschützung
handhabung
2
herschaft
1, hut
rettung
schuz
verteidung
Syntagmen:
(die) b. bestellen / tun / wiederrufen
; jm. b. aus etw. kommen
; unter der b. der stat sein, in js. b. sein, etw
. (z. B. das kloster
) in seiner b. haben, jn. / etw
. (z. B. den hof
) in die b. empfangen, sich jm. in b. befelen
; b. des gemeinen gutes / landes / lebens / waldes / königs, der kirche / stat; b. vor gewalt
.Wortbildungen:
beschirmungsbrief
Belegblock:
Chron. Köln
2, 2r, 21
(rib.
, 14. Jh.
): Vnder welchen etzliche mit eyme sunderlingen exempell geleuet [...] haint. in vprichtu͂ge. vermeru͂ge. vnd beschermu͂ge des gemeynen guetz.
Küther, UB Frauensee
228, 7
(thür.
, 1455
): nachdem dan uwer g(nedigen) lantgraven [...] dyselben armen junpfrauwen und closter in s(yner) beschirmunge und vortheydinge haben.
Thür. Chron.
11r, 22
(Mühlh.
1599
): Er bawete die nachfolgende Vestung vnnd Staͤdte / in jedem Lande / vnd setzte zu Beschirmung der Lande Erbare Leute darauff.
Gille u. a., M. Beheim
139, 435
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Daz im selber kainerlai nucz, | frummen, peschirmung ader schucz | dar auss kem.
Fastnachtsp.
804, 31
(nobd.
, 15. Jh.
): Der römisch keiser ist noch unser haubt,| In des beschirmung wir auch noch sein.
Fischer, Eunuchus d. Terenz
195, 1
(Ulm
1486
): Ain huß ist es si hat sich meinem vatter in beschirmung befolhen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
57, 7
(oobd.
, 1349
/50
): diu zwai, wirm und sänftfäuhten, sint ain ursprinch und ain beschirmung des lebens.
Koller, Reichsreg. Albr. II.
177, 1
(1438
/9
): Beschirmungbrieff der stat Czurich.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
183, 27
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): Es ist beschermung oder rettung eren, leibs und der sel nicht besser, dann aigen hanndstergk.
Chron. Köln
2, 2v, 24
; Uhlirz, Qu. Wien
2, 2, 2429, 5
; Dasypodius
246r
; Dief./Wü.
504
; Schweiz. Id.
8, 1299
.4.
›Verteidigung, Entsatz (einer Stadt)‹; als Metonymie: ›Befestigungsanlage‹; vgl.
beschirmen
4.Belegblock:
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
6, 60, 3
(Straßb.
1466
): sy kamen auch von beniamin vnd von iuda zů der beschirmung
[
BurgLuther.
1545: ]
in der dauid entwelt. Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
193, 35
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): wann die in der stat von grosses manngls wegen der beschirmung | nicht wartten mochten.
5.
›Behütung, Bewahrung durch Gott‹; zu
beschirmen
5.Belegblock:
Eggers, Psalter
45, 7
(thür.
, 1378
): herre, vnphferre nicht dyne hulfe von mir; sich zcu miner beschermunge.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
66, 33
(tir.
, 1464
): das ich durch dein stetige peschirmung werd pehüet von den veinden.
Ebd.
126, 17
: ich enpfhilch dir auch mein leib vnd mein sel [...] in dein väterleiche huet vnd peschirmung.
Dies., Imitatio Haller
63, 23
(tir.
, 1466
): das leben ist an dem kchreücz, die pehuetung vnd peschirmung ist an dem kchreücz.
Sievers, Oxf. Benedictinerr.
40, 7
; Warnock, Pred. Paulis
27, 234
.6.
›Verteidigung (vor Gericht), Gegenrede, Rechtfertigung‹; vgl.
beschirmen
7.Bedeutungsverwandte:
defension
einrede
Belegblock:
Schwartzenbach
C iiijv
(Frankf.
1564
): Auszuͤge. [...]. Exception, Ein beschirmung deß Beklagten / wider das fuͤrnemmen deß Klaͤgers.
Ebd.
G ir
: Exception. Einrede. Ein [...] rechtmessige beschirmung vnd Defension / dardurch der Beklagt die Klag [...] abzulainen [...] vrsach nimpt.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
2, 82, 6
(Straßb.
1466
): Ditz ist mein beschirmung bey den die mich fragent.
Ebd.
394, 3
: so er absteygt er entphecht die stat der beschirmung abzewaschen die súnd die im werdent fúrgeworffen.
Köbler, Stattr. Fryburg
49, 28
(Basel
1520
): alles das zů beschirmung siner parthie gehoͤrt / getrüwlich nach sinem vermoͤgen / zu eroffnen vnd fürzůwenden.