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bereitung,die
;-Ø/–
;1
bereiten
.1.
›Zu-, Vorbereitung, Herrichtung e. S. (oft: eines Stoffes) für einen bestimmten Zweck‹; oft in bildlicher Verwendung; vgl.
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bereiten
1.Bedeutungsverwandte:
einmischung
Syntagmen:
b. des kalkes / stules / wassers / weges, der speise / stat / materie (zu etw.), b. der wälde
; species der b
.Belegblock:
Löscher, Erzgeb. Bergr.
78, 21
(omd.
, 1563
): das er das bergkwergk [...] mit bereitunge der waͤlde [...] in vleißiger sorge halten.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
159, 13
(schwäb.
, 14. Jh.
): also wirt si [rehtikeit] gehouschen zuo der volgunge dez iungsten endes, alse ein schuldigü bereitunge der materien ze ervolgenne die förmen.
Warnock, Pred. Paulis
8, 18
(önalem.
, 1490
/4
): Gerechtikait und gericht ist die beraitung dines stůls.
Goldammer, Paracelsus
4, 248, 8
(1530
): David redt, daß mit ol begossen soll werden, das ist nu in ihme seine bereitung.
[Es geht um die Zubereitung des Einhorns = des Stoßzahns des Narwals mit Mandelöl.] Sudhoff, Paracelsus
1, 8, 24
(um 1520
): so truckne mit den zweien, croco und sulphure, deren bereitung und schreibung also ist.
Henisch
283
(Augsb.
1616
): Beraitung / einmischung / was zu beraitung der speiß gehoͤrt / also schmalz / gewuͤrz.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
332, 32
; Preuss. Wb. (Z)
1, 532
; Barke, Spr. d. Chymie.
1991, 190
.‒
Vgl. ferner s. v. alkalisieren
.2.
›innere Vorbereitung, geistliche und seelische Einstellung auf jn. / etw.‹; zu
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5.Gehäuft Texte religiösen, oft mystischen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
andacht
fügung
läuterung
wartung
Syntagmen:
die b. suchen / vernemen
; jn. zu der b. manen, in b. empfangen
; b. des herzens / willen
(jeweils gen. obj.), b. des evangelii / heiligen geistes, der gnade
(jeweils: ›Vorbereitung auf [...]‹), b. zu got, b. zu der neuen e / empfänglichkeit / ewigkeit / seligkeit, b. zu dem bilde
.Belegblock:
Rosenthal. Bedencken
35, 31
(Köln
1653
): dein Ohr vernimbt die Bereitung jhres Hertzens.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
13817
(rhfrk.
, um 1405
): Nu dencke nach dinre bereidonge | Abe du recht gestalt siest.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
265, 32
(schwäb.
, 14. Jh.
): so wirt gehouschen zuo derre gnade etlichü bereitunge der gnade.
Strauch, Par. anime int.
99, 19
(thür.
, 14. Jh.
): der mensche ist wol in einir beretunge und fugunge zu deme bilde.
Vetter, Pred. Taulers
118, 18
(els.
, E. 14. Jh.
): Nu sint alle uͤbungen und alle goben und genoden ein weg und eine bereitunge zů Gotte.
Schmidt, Rud. v. Biberach
65, 24
(whalem.
, 1345
/60
): sechs grede der beschoͮd als ein bereitung zvͦ der ewikeit.
Bihlmeyer, Seuse
156, 9
(alem.
, 14. Jh.
): Din vordren uͤbungen sind gewesen ein guͤtú bereitunge, fúrbaz ze komen dur die wuͤsti eins vihlichen unbekanten lebens.
Rieder, St. Georg. Pred.
138, 1
(Hs. ˹önalem.
, 1387
˺): Von der sele beraitunge.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 51, 2
(Straßb.
1522
): wie grose Bereitung gehoͤrt darzů, so man das heilig Sacrament machen sol.
Quint, Eckharts Trakt.
282, 7
; Sievers, Oxf. Benedictinerr.
40, 1
; Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
191, 5
; 232, 8
; Vetter, Pred. Taulers
70, 11
; 89, 28
; 119, 18
; 123, 27
; 377, 7
; Koller, Ref. Siegmunds
72, 8
; 339, 9
; Buijssen, Dur. Rat.
27, 24
.‒
Vgl. ferner s. v. 3
aber
5, abgescheidenheit
.3.
›Rüsttag (der Juden), Tag der Besinnung am Vorabend von Festen‹; Spezialisierung zu 2 mit hinzukommender Metonymie.Bedeutungsverwandte:
vgl. bereittag
Belegblock:
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
1, 415, 17
(Straßb.
1466
): Wann es was die bereitung das die leib nit beliben am kreutz an dem sambstag.
Ebd.
417, 2
: do legten sy ihesus ein vmb die beraitung der iuden.
Ebd.
114, 5
.4.
›Pfändung (des Besitzes e. P.); Zahlungsbetrag, -verpflichtung‹.Belegblock:
Lau, Qu. Neuß
15, 26
(rib.
, 1534
): as man bereijdung of pendung doet, gebuert dem schoultesen tzwei deil [...] und zoir bereijdung geijft man 100 h.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
678
(schles. inseldt.
, 1481
): was do hocher ist obir dÿ berëtwnge vnd das stet dem Neckel Gesenden czẅ.
5.
s. 1
bereiten
6.6.
s. 1
bereiten
9.