bender
(die Schreibung
bänder
ist im eigenen Material nicht belegt),
der
;
-s/-Ø
;
s. auch
binder
.
1.
›Böttcher, Faßbinder, Küfer‹;
vgl.
1
band
 7.
Zur Verbreitung des Wortes in den rezenten Mundarten vgl. Dwa
9, 1
.
Wmd., vereinzelt wobd.
Bedeutungsverwandte:
binder
 1,
fasmacher
,
küfer
 1,
schofler
; vgl.
bendel
(
der
).
Wortbildungen:
bendergasse
,
benderhandwerk
,
benderhaus
,
benderknecht
,
benderzunft
›Böttcherzunft‹ sowie metonymisch: ›Versammlung der Mitglieder der Böttcherzunft‹.

Belegblock:

Schöpper
87a
(
Dortm.
1550
):
VIETOR. Bender kuͤffer vaßmacher.
Buch Weinsb.
3, 106, 27
(
rib.
,
1581
):
ein burger van Zulg, ein bender, hat das beste kleinat gewonnen und ist konink worden.
Struck, Klöster
133, 35
/6 (
mosfrk.
,
1559
/
60
):
1 fl. 6 alb. dem bender geben, das er das jar uber die weine abgelassen und uberpundenn hatt.
Schmidt, Frankf. Zunfturk.
1, 92, 9
(
hess.
,
1377
):
daz hernach geschreben stet, sind die gesecze der bendere.
Ebd.
98, 25
(
1433
):
hat man [...] den benderknechten [...] befolen [...], das sie keynen wine mit senffe hie machen sullen.
Ebd.
105, 11
(
1506
):
das keyn bender, der das benderhantwerck tribet [...], wyne zu Franckenfort zum zappen schencken sal.
Ebd.
106, 7
:
diß sint der bender husere, so [...] inne der Altenstat gelegen von etlichen meistern benderhantwergs besesßen gewest sin.
Ebd.
107, 35
(
1544
):
Ordnung und gesetz des benderhandtwercks.
Ebd.
116, 17
(
1552
):
Das die bender in der not ainem jeden arbeiten und helffen sollen.
Ebd.
118, 12
(
1590
):
uff underthenig anhalten und bitt der benderzunfft.
Ebd.
120, 5
(
1602
):
Ein erbar rath diser statt hat uff der bender zunfft alhier underthenig suppliciren [...] nachfolgende drey articul confirmirt.
Voc. inc. teut. bb vjv (
Speyer
um 1483
/
4
):
Schoffler wlgariter kueffer Doliator [...] bender.
Roloff, Brant. Tsp.
322
(
Straßb.
1554
):
Mit kogen schlagen mich Kuͤffer und Bender.
Gille u. a., M. Beheim
390, 31
;
422, 22
;
Struck, a. a. O.
641, 45
;
Schmidt, a. a. O.
1, 90, 25
;
95, 15
;
21
;
106, 26
;
34
;
112, 3
;
2, 273, 14
;
Brinkmann, Bad. Weist.
76, 8
;
Hulsius B jr;
Henisch
277
;
Vilmar
31
;
Schweiz. Id.
4, 1339
.
2.
›Teilhaber eines kleinen bäuerlichen Betriebs‹;
vgl.
1
band
 16.
Wortbildungen:
benderbrief
›Urkunde betreffend die Vereinigung von 2 Wirtschaften‹ (a. 1464),
benderochse
›Ochse als Abgabe bei der Heirat eines Wirtes mit einer Witwe‹ (a. 1643; 1658).

Belegblock:

Wolf, Gesetze Frankf.
188, 3
(
hess.
,
1422
):
Sal man von eim fuder mit der milche zu bereiden geben 6 hll., da die milch des wirths ist [...]; wo aber die erde und milch des benders ist, da sulde man mit ime ubirkomen darumb zu dem lon.
Preuss. Wb. (Z) 1, 523.