befleissen,
V., unr. abl.,
in 1 Beleg regelm.›sich um jn./etw. eifrig bemühen, Eifer und Sorgfalt auf etw. verwenden, sich (um etw.) anstrengen, sich etw. angelegen sein lassen‹.
Bedeutungsverwandte:
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bemühen
fleissen
befleissigen
Syntagmen:
sich e. S
. (z. B. des willens, der erbarkeit / kürze / tapferkeit / tugend / zucht, des jagens / schmähens) b
.; sich b., zu […]
(häufig); sich in der arbeit b., sich auf ere / gewin b
.; sich auf das höchste / möglichste b
.; sich alzeit / fast / fiel / sonderlich / ane unterlas b
.Belegblock:
Boon, St. Prätorius
77, 18
(Ülzen
1579
): Die Heiden haben sich allerding der zucht vnd ehrbarkeit beflissen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 197, 2
(Köln
1582
): [koͤnig] Wirt der ellenden hilffe sein, | Vnd gwaltiglich zůschmeissen, | Die schmehens sich bevleissen.
Rosenthal. Bedencken
4, 12
(Köln
1653
): Jch hab vil vrsachen mich der kurtze zu befleissen.
Schwartzenbach
C vjr
(Frankf.
1564
): Befleissen. Fleiß anlegen oder anwenden.
Ulner
61
(Frankf.
1577
): Befleissen. […] embsiglich vnnd on vnterlaß der sachen obseyn.
Anderson u. a., Flugschrr. 13,
3, 13
(Leipzig
1522
): eyn eigen / ketzrisch pristerthumb / bevleiste sich Luder / dasselbig aufftzurichten.
Ebd. 14,
10, 25
(Straßb.
1524
): Es sol sich kein Christ etwas Bepstlich / oder menschlicher verfuͤriger leer zů predigẽ / leeren / oder zů hoͤrẽ befleissen.
Opitz. Poeterey
24, 23
(Breslau
1624
): Damit wir aber reine reden moͤgen / sollen wir vns befleissen deme welches wir Hochdeutsch nennen besten vermoͤgens nach zue kommen.
Sachs 17,
146, 29
(Nürnb.
1554
): Darumb, tochter, folg meinem rhat | Und dich deins manns willen befleiß; | Laß fahren dein munckische weiß.
Ebd.
438, 2
(1562
): Sein kindern sol seyn ein wolthater | Und sich auffs aller-höchst befleissen, | Sie zu lehren, straffen und weisen.
v. Birken. Erzh. Österreich
78, 36
(Nürnb.
1668
): Rudolphus ist fuͤrmaͤchtig / weil er sich befleisst / denjenigen auf seiner seite zuhaben / der die Allmacht selber ist.
Ebd.
85, 16
: daß sie / mir und dem Reich treulich dienend / und sich der Dapferkeit befleissend.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew.
33, 15
(Straßb.
1650
): je mehr ich mich eilete und beflisse, den Leuten auß den Augen […] zu entkommen.
Sudhoff, Paracelsus
4, 146, 25
(1527
): dwyl nun aber diser kúnstler sich beflissen […] soliche schmachverß wider mich anzeschlahen.
Goldammer, Paracelsus
2, 55, 9
(1531
/4
): welicher meister sich befleißt über und für andere zu sein, der ist demselbigen handwerk ein lob.
Henisch
240
(Augsb.
1616
): Der geitzige befleisset sich mehr auff gewin / denn auf ehr.
Reu, Süddt. Kat. 1,
261, 1
; Luther, WA Bibel
7, 276, 29
; Küther, UB Frauensee
383, 39
; Opitz. a. a. O.
48, 4
; 57, 15
; Bell, G. Hager
288, 2, 7
; zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
185
; Sachs
12, 498, 5
; 16, 246, 34
; Kehrein, a. a. O.
1, 34, 9
; 140, 6
; 2, 491, 2
; v. Birken. a. a. O.
64, 20
; Vetter, Pred. Taulers
18, 26
; Roloff, Brant. Tsp.
1557
; Wickram
4, 9, 3
; 22, 8
; 35, 34
; Goldammer, a. a. O.
2, 51, 10
; A. à S. Clara. Glori
21, 1
; Dietz, Wb. Luther
1, 225
; Preuss. Wb. (Z)
1, 460
; Schwäb. Wb.
1, 756
; Henisch
240
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