bearbeiten,
V.
1.
›sich etw. zu erreichen bemühen, sich e. S. befleißigen, sich anstrengen, zielstrebig auf etw. hinarbeiten‹; vgl.
arbeiten
1.Bedeutungsverwandte:
befleissen
bemühen
Syntagmen:
sich b., das […] / zu […], sich getreulich / mit fleis / auf das höchste b
.Wortbildungen:
bearbeitung
Belegblock:
Ulner
61
(Frankf.
1577
): Befleissen. Bemuͤhen / bearbeiten / geschefftig machen […] nichts an jm mangeln / thawen oder fehlen lassen […] embsiglich vnnd on vnterlaß der sachen obseyn […] alle seine sorge vnd gedancken / sinn vnd gemuͤht / dahin richten.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
149, 26
(thür.
, 1474
): ir habt euch von raths wegen fur ewer burgere darunder so vill gemuhet unde bearbet.
Opel, Spittendorf
12, 40
(osächs.
, um 1480
): hetten sich meines herrn von Magdeburg gewaltigen so nicht darzwischen bearbeitet, so weren die innungen […] alle vor den pfenner hoff gangen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 642, 32
(Nürnb.
1631
): Drumb bearbeit sich jederman, | Mit ernst die Kron zurwerben.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew.
12, 27
(Straßb.
1650
): wie sich die Teuffel bearbeiten, […], daß die Mänschen möchten […] verdamt werden.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
59
(Genf
1636
): Ein jeder soll dahin (bearbeyten /) daß er ein rein Gewissen behalte.
Roder, Stadtr. Villingen
178, 40
(önalem.
, 1592
): soll ein ie wesender schultheiß sich mit höchstem fleiß dahin bearbeiten, das er […] die partheien […] in der güete vergleiche.
Chron. Augsb.
7, 130, 1
(schwäb.
, zu 1548
): sonder sich höcher bearbeiten muͤssen, auch ander land und leut mit schriftlicher anhetzung in gleiches bad zuͤ setzen.
Ebd.
231, 8
(zu 1550
): wiewol der bischoff […] sich vil bearbait bei dem papst, […], dardurch er verhofft, hinder das bistumb zuͤ Saltzburg zuͤ komen.
Opel, a. a. O.
15, 17
; 48, 35
; Chron. Nürnb.
1, 468, 12
; Kehrein, a. a. O.
1, 360, 28
; Ulner
61
; Henisch
225
; Dietz, Wb. Luther
1, 218
; Preuss. Wb. (Z)
1, 445
; Schwäb. Wb.
1, 736
; Schweiz. Id.
1, 426
.2.
›etw. (z. B. eine Stadt) militärisch angreifen, anfallen‹; vgl.
arbeiten
2.Bedeutungsverwandte:
bekriegen
Belegblock:
Moscouia
B 4r, 17
(Wien
1557
): Gibt also dem Volodimer den Rat / soll die Stat Kyow bearbaiten.
3.
›jn. anstellen, jn. zu anfallender Arbeit heranziehen‹; vgl.
arbeiten
6.Belegblock:
Loesch, Kölner Zunfturk.
2, 462, 21
(rib.
, 1493
): dat si […] vur iederre Franckforder missen […] zwene meisterknechte […] halden ind bearbeiden mogen.
4.
›etw. erreichen, bewirken; etw. zu erreichen versuchen‹.Syntagmen:
ichts gutes b
.Belegblock:
Toeppen, Ständetage Preußen 5,
29, 2
(preuß.
, 1459
): könte ehr ichts unserm herrn könige […] zue gutte […] thuen und bearbeiten in den sachen.
5.
›jn. bearbeiten, jn. zu beeinflussen versuchen‹.Syntagmen:
den könig b
.Belegblock:
Preuss. Wb. (Z)
1, 445
(a. 1599
).