bankettieren,
V.
– Seit 1. H. des 16. Jhs.
›ausgiebige, üppige Festmähler halten, schlemmen, prassen‹; oft im Orientierungsfeld mit Lustbarkeiten wie Tanzen, Turnieren, Spielen, Mummereien.
Bedeutungsverwandte:
demmen
essen
prassen
schlemmen
trinken
Wortbildungen
bankettierer
1
banker
schlemmer
Belegblock:
Schade, Sat. u. Pasqu.
1, 145, 11
(o. o. o. J.): Als wenn mein herrn Pangedirn | Schön fraun bei dem tanz herumb fuͤrn | Und leben frölich in vollm saus.
Luther, WA
30, 2, 134, 29
(1529
): Es stehen buchstaben dran, wer die lesen wird, dem sol der kutzel und das bancketieren wol vergehen.
Ebd.
36, 176, 9
(1532
): Herodes und sein hur, die pancketirn, dantzt dem heiligen man ein hur den kopff abe.
Sachs
16, 225, 35
(Nürnb.
1562
): Da man aller schön kürtzweyl pflag | Mit rennen, stechen und thurnieren, | Mit tantzen und mit panckathieren.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron.
70, 33
(schwäb.
, 1550
): der hatt sein anschlag am abentt mytt des Frantzossenn oberstenn gepankenndyrtt und solliche prakdik mitt innen gemacht.
Henisch
180
(Augsb.
1616
): Bancketieren / bancken / schlemmen vnd demmen [...]. Bancketierer / schlem̃er / bancker.
Turmair
4, 334, 27
(moobd.
, 1522
/33
): do man die hochzeit het, alles köstlich mit tanzen und andern spilen und mummerei und panketirn zuging.
Ebd.
1181, 16
: mit haltung grosser spil, mumerei, panketirn und fechten laufen rennen stechen und solchen dergleichen kurzweilen ist er gleich komen den alten Römern.
Qu. Brassó
4, 496, 28
(siebenb.
, 1523
; Hs. 1613
/7
): Hat der Türk, weil König Ludwig panketiert, Ungern sehr verderbet und bekümmert.
Sachs
3, 458, 24
; 4, 171, 18
; 14, 280, 1
; 15, 24, 17
; 110, 30
; Diehl, a. a. O.
71, 29
; Chron. Augsb.
8, 235, 15
; Barack, Zim. Chron.
2, 99, 21
; Maaler
228r
; Apherdianus
67
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
56
; 355
; Dietz, Wb. Luther
1, 769
; Schwäb. Wb.
1, 614
; Öst. Wb.
2, 231/2
; Schweiz. Id.
4, 1390
; Wolf, Mathesius.
1969, 76
; 122
; Rußland, Fremdw. b. Sachs.
1933, 31
.