banholz,
das
;–/-er
+ Uml., vereinzelt auch ohne Umlautkennzeichnung.›Waldgebiet bzw. bestimmtes Waldstück (vereinzelt auch ein einzelner Baum), in dem der Allgemeinheit einzelne oder alle Nutzungsrechte der Herrschaft, die die Banngewalt hat, vorenthalten sind‹;
vgl.
2
ban
1; 4.Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl. banwald
Syntagmen:
b. melden / heien
(›hegen‹) / öffnen / hacken / verhauen / in dem eigen haben
; b.
(Subj.) verboten / frei sein, b. in ban gelegen sein, b. in js. güter gehören, b. in einem schlag stehen, b. seinen wandel haben, etw. b. sein
; feuer in b. werfen, mähder / äcker an js. b. stossen, im b. holz hauen / nemen, im b. hacken / bauholz ausgeben / reuten / schwenden, abholz im b. nemen, jn. im b. begreifen
(›festnehmen‹), im b. verwüstung zufügen, mit dem b. zu schaffen haben, etw. in b. und schirm legen
; b. des gotteshauses / dorfes, b. zu nottdurft eines marktes
; viehtrieb in b., bach im b., ansprache um b.
Belegblock:
Kollnig, Weist. Schriesh.
32, 31
(rhfrk.
, 1426
): hant sie furbracht und geruget, das yres dorfes banholzer verhauwen werden.
Schnelbögl, Salb. Karls IV.
131, 22
(nobd.
, 1366
/8
): Si sullen auch hawen pirken, espein, erlein, heslein, hagenpuchein, masholtrein; daz ander ist panholz.
Kläui, Schweiz. Urbare
2, 235, 5
(halem.
, 1345
): ob dem Banholtz den fuͥnften teil, dem man spricht ein hoͧwete.
Rennefahrt, Zivilr. Bern
586, 20
(halem.
, 1561
): mag ouch ein schultheis [...] im Gornigel, Gibeleck, Schlegweg und andern banhöltzern, da man gewondt hat, buwhöltzer ußzegeben, nach gstalt der sach und sinem gůtbeduncken holtz zů erlouben.
Ders., Gebiet Bern
347, 22
(halem.
, 1577
): verwuͤstung, so [...] in ir gnaden bannhöltzern [...] täglich zůgefuͤgt wirt,
ist für nötig angesehen, diese Hölzer
nochmaln in bann und schirm ze legen. Roder, Stadtr. Villingen
111, 11
(önalem.
, 1508
): wölcher dem andern in sinen banhöltzern oder dem raut in sinen banhöltzern tags oder nachtz geriegt wird, der verfalt dem raut bi nacht 3 ℔ und tags ain ℔.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
1, 505, 26
(schwäb.
, 1577
): Waß [...] den vichtrib in der Gmündischen underthanen [...] bannhöltzer anlangen thuet, [...] daß [...] allein die inhaber solcher ihrer aignen besitzlichen und in ihre güeter gehörigen banhöltzer zu treiben und zu hüeten macht gehabt.
Bischoff, Steir. Landr.
193
(m/soobd.
, Hs. v. 1425
): All haywisen, panholcz vnd nachtecz sind verpoten pey funf phûnten, als weit daz lant ist.
Siegel u. a., Salzb. Taid.
277, 14
(smoobd.
, 1561
/72
): wir öffen und melden auch zwai panhölzer zu notturft des markts Zell, [...] darinnen soll niemand nichts abschlahen [...] noch schwenten, bei der straff leibs und guets.
Rennefahrt, Statut. Saanen
48, 5
; Ders., Zivilr. Bern
765, 6
; 768, 25
; Welti, Stadtr. Bern
489, 15
; Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen
281, 10
; Geier, Stadtr. Überl.
325, 17
; Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 165, 14
; 725, 23
; 791, 51
; Winter, Nöst. Weist.
3, 573, 38
; Siegel u. a., Salzb. Taid.
286, 30
; Bischoff, Steir. Landr.
169
; Winter, Nöst. Weist.
1, 11, 20
; Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
122, 24
; 217, 13
; 446, 12
; Wmu
1, 140
; Rwb
1, 1215
; Schwäb. Wb.
1, 619
; Schweiz. Id.
2, 1256
; Vorarlb. Wb.
1, 233
.