bürgerin,
die
;
-Ø/-ne(n)
, auch
,
(mfrk., rhfrk.:)
bürgers(ch)e,
-Ø/-n
.
Zur Ableitung des Fem. von
bürger
mit dem
frz.
Suffix
-esse
s.
Grimm, Dt. Gram.
2, 328
Abs. 3 (vgl. auch
Henzen, Dt. Wortbildung.
1965, 155
).
›Bewohnerin einer Stadt, Stadtbürgerin; Frau eines Stadtbürgers‹;
zu
1
bürger
 2.
Syntagmen:
für eine b. aufnemen; bürger und bürgerinnen / bürgersen, bürgerinnen / bürgersen und handwerkfrauen; eine alte / edle / erbare / junge b
.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
7221
(
preuß.
,
um 1330
/
40
):
daz di burgerinne | in betrûbtim sinne | von dem Colmin ûz der stat | quâmen an di walstat.
Loesch, Kölner Zunfturk.
2, 371, 95
(
rib.
,
1449
):
sower van unsen burgeren of burgersen sardoich umb loin wilt doin wirken, die mach mit drijn gezauwen doin wirken ind niet me.
Chron. Köln
3, 911, 33
(
Köln
1499
):
ind quamen vil personen dairin, ind die burger und burgerschen waren in sere behulplich mit liflicher und geistlicher hulpe.
Rudolph, Qu. Trier
156, 37
(
mosfrk.
,
1593
/
4
):
Es solle auch ein jeder burger und burgersche in ihren häußern frei sein, fur gewalt beschützt und beschirmt werden.
Wyss, Limb. Chron.
36, 21
(
mfrk.
, zu
1351
):
Auch trugen di frauwen, di burgersen in den steden gar zemelich heuken.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
124, 17
(
rhfrk.
,
um 1435
):
Da begonden die ritterschaft alle weynen / vnd ouch die burger vnd burgerynne / vnd alle die da bij stünden.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
142, 12
(
thür.
,
1474
):
Ist eß eyn rechte vorwertte gewonheyt der stat Peßenig, die da die burgere unde inwoner unde burgerynn der stadt also under sich gehalden.
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
557, 31
(
nobd.
,
n. 1525
):
Steffan von Menzingens hawsfraw mit etlichen burgerin, die sie uffpracht.
Fischer, Eunuchus d. Terenz
6, 8
(
Ulm
1486
):
Und darnach zehand ain Edle Burgerin von Athenis erfunden.
Mollwo, Rotes Buch Ulm
215, 29
(
schwäb.
,
1439
):
das denne alle unser burger und burgerin [...] vor allen gesten und ussluten bezalt und ussgericht werden sullen.
Edlib. Chron.
1, 22
(
ohalem.
,
um 1500
):
da ward die optgemelt frow von togenburg burgerin zürich mit allen jrren land und lütten.
Bihlmeyer, Seuse
68, 7
(
alem.
,
14. Jh.
):
Ein erbarú burgerin der selben stat, do dú horte daz pinlich wunder alles, daz der armer man mit unschulden erleid.
Dirr, Münchner Stadtr.
97, 22
(
moobd.
,
1319
):
suͤln auch dehainem irem buͤrger noch buͤrgerin dehainen schaden noch gewalzt tůn ân recht.
Schmitt, Ordo rerum
112, 2
;
Maaler
83r
;
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1943, 213
;
Dietz, Wb. Luther
1, 363
;
Pfälz. Wb.
1, 1371
;
Bad. Wb.
1, 374
;
Schwäb. Wb.
1, 1536
;
Öst. Wb.
3, 1442
;
Rwb
2, 598
.