auszälen,
V.;
in rund der Hälfte der diesbezüglich interpretierbaren Belege rückuml.1.
›etw. der Größe einer Sache entsprechend erzählen, darlegen‹.Bedeutungsverwandte:
erzälen
1
ausreden
aussagen
Syntagmen:
zunge etw. a.
; a., wie [...] / was [...].
Belegblock:
Gille u. a., M. Beheim
301, 113
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): die achtend [wunung] ist so kalt, | Das es kain zung auss zalt.
Maaler
48r
(Zürich
1561
): Außzellen / Erzellen. Pernumerare.
Dietz, Wb. Luther
1, 194
; Trübner, Dt. Wb.
1, 210
.2.
›etw. vollständig zählen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. absummen
1
achten
addieren
anschreiben
2
ausreiten
Belegblock:
Gille u. a., M. Beheim
159, 162
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Wann du nach deiner weishait ler | den griess ausczelest in dem mer.
3.
›etw. aufmessen und verantwortlich angeben, etw. aufführen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. anbeilen
anreihen
anschreiben
Belegblock:
Winter, Nöst. Weist.
3, 863, 35
(moobd.
, Hs. 1523
): was man mit der sichel abschneid, das ist man schuldig in den stadl zu fuern und darinnen auszuzeln.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
116, 15
(mslow. inseldt.
, 1614
): hattes Volgende geśtalt außZelt.
Rwb
1, 1143
.4.
›jn. (auch: Gruppen) als ausgezeichnet aussondern, auswählen; jn. hochschätzend (zu einer besonderen Gruppe) rechnen, zählen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. auserkiesen
auswälen
Belegblock:
Asmussen, Buch d. 7 Grade
2107
(nobd.
, Hs. A. 15. Jh.
): ob si zu den kinden | gehoren, di got hot außgezelt.
Gille u. a., M. Beheim
148, 54
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Darnach uns Numeri vermelt, | wie judisch gslecht wart ausgeczelt.
Mayer, Folz. Meisterl.
6, 143
(nobd.
, v. 1496
): Wan allß die ros in dornen sich enthellte, | Allso jugent mit sorg in freyden ellte; | Nymant ist auß gezelte | Der ye gewisen tempfen kund.
Päpke, Marienl. Wernher
1666
(halem.
, v. 1382
): Ze gůtten werken was er [Joseph] balt, | Und fúr die besten us gezalt.
Ebd.
14548
: iemer ist din [Maria] rich gewalt | Fúr alle fúrsten usgezalt.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
37, 5
(oobd.
, 3. Dr. 14. Jh.
): der hat uns christen ausgezalt, | das er uns ewiklich behalt | in seiner engel chören.
5.
›jn. von etw. ausschließen; jn. von etw. ausnehmen‹; als Part. Prät. (ausgezalt
) in konjunktionaler Verwendung (anzuschließen an die zweite Variante): ›ausgenommen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. ausschliessen
aussundern
ausgescheiden
Belegblock:
Wyss, Limb. Chron.
71, 1
(mfrk.
, Hs. 2. H. 16. Jh.
): Des dipans bin ich ußgezalt, man wiset mich armen vur di dure.
Gille u. a., M. Beheim
120, 34
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): gebrechen, die | man vint an allen menschen, | Auss geczalt die daigen sucht.
Ebd.
444, 237
: die [unkeüschikait] gab der teufel aller welte. | hat niemen auss gezelte.
6.
›nachlassen, schwinden (von Verstandeskräften)‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. abgehen
abkommen
abnemen
1
ausweichen
Belegblock:
Niewöhner, Teichner
296, 38
(Hs. ˹moobd.
, 1360
/70
˺): wann dw laut wernt alt, | so ist der sinn auch aus gezalt | und habent wider chindez muͤt.