1
ausweichen,V., unr. abl.;
zu weichen
›Platz machen‹ (Dwb
).14, 1, 1, 485
1.
›(eine astronomische Bahn) verlassen; einen Ort verlassen, weggehen; fliehen; den Dienst verlassen (von Personen)‹.Bedeutungsverwandte:
austreten
Belegblock:
M. Cunitia. Ur. Prop.
186, 22
(Öls
1650
): da er
[ein Planet]
von der Sonne strasse außgewichen. Kohler u. a., Bamb. Halsger.
265, 3
(Bamb.
1507
): so ein vbeltetter aussweycht, so sol man alles sein hab vnd gute eygentlich beschreyben.
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
536, 35
(nobd.
, n. 1525
): den ausgewichen personen verrer nichtz zu antwurten, noch zu raichen.
Maaler
48r
(Zürich
1561
): Außweychen / Auß einẽ ort in das ander ziehen. Emigrare, Secedere.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
428, 39
(m/soobd.
, um 1565
/81
): das derselb ausgewichen recht geben und nemen well.
Kohler u. a., Peinl. GO Karls V.
206, 3
; Rwb
1, 1135
; Schwäb. Wb.
1, 536
.2.
›jm. durch Beiseitetreten Raum geben, Platz machen, ausweichen; durch eine geschickte Bewegung einem herannahenden Objekt ausweichen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. abschlagen
Wortbildungen:
ausweichung.
Belegblock:
Luther. Hl. Schrifft.
5. Mose 2, 27
(Wittenb.
1545
): wo die strasse gehet / wil ich gehen / Jch wil weder zur Rechten noch zur Lincken ausweichen.
Maaler
48r
(Zürich
1561
): Außweychen [...] platz geben. [...]. Denn streych Außweychen. Außweychung (die) weñ einer eim platz gibt. Decessio.
Rot
309
.3.
›etw. meiden, umgehen‹; Ütr. zu 3.Bedeutungsverwandte:
fliehen
meiden
umgehen
vermeiden
Belegblock:
Schwartzenbach
L iijv
(Frankf.
1564
): Meiden. Vermeiden. Fliehen. Vmbgehen. Außweichen. [...] Ein ding verhuͤten vnd wehren.
4.
›schwinden (z. B. von Verstandeseigenschaften)‹; Ütr. zu 1.Bedeutungsverwandte:
abfallen
abgehen
abkommen
abnemen
auszälen
Belegblock:
Schmitz, Schiltb.
147, 11
(Frankf.
1597
): wann der Wein eingeschlichen / vnd die Witz außgewichen ist.