auswaschen,
(wobd.)
auswäschen,
V., unr. abl.
1.
›etw. (Schmutz o. ä.) von einer Unterlage, aus einem Gewebe abwaschen, auswaschen‹; mit Verschiebung der Bezugsgröße: ›etw. (Verschmutztes) durch Waschen reinigen, auswaschen‹, auch ütr.: ›(den Hals, die Gurgel) spülen, gurgeln‹.
Bedeutungsverwandte:
1
abschleichen
,
abschwenken
 1,
abspülen
,
ausschwenken
 1,
auswischen
 1; vgl.
abfläuen
,
abluiren
,
abschwemmen
 2,
ausläutern
,
ausspülen
.
Wortbildungen:
auswaschung.

Belegblock:

Lexer, Tucher. Baumeisterb.
46, 26
(
nürnb.
,
1464
/
72
):
das er den kosten am schön prunnen alle wegen [...] außwasch.
Reichert, Gesamtausl. Messe
16, 17
(
Nürnb.
um 1480
):
das in Got der herre von inwendig außwaschen woel von allen suenden.
Goedeke, Fischart. Flöh Haz
814
(
Straßb.
1594
):
Die [kammer] war sehr herlich zugerüst, | Alls ausgewescht und ausgewischt, | Und glanzt von seidin.
Maaler
47v
(
Zürich
1561
):
Außwaͤschen / Außschwencken. Elauare, Eluere, Colluere, Polluere. Ein maasen Außwaͤschen / Ein maasen in den kleideren vertreyben.
Steer, K. v. Megenberg. Sel
164, 4
(Hs. ˹
moobd.
,
1411
˺):
Nitrum [...] man machet darauß artzneien / vnd den vnflat der coͤrper / kleyder wascht man damit auß.
Voc. Teut.-Lat. c IVv;
Maaler 6r/v;
Dasypodius
448r
;
Rot
315
.
2.
›(Holz) ans Ufer bringen und trocknen lassen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
abbähen
,
abtroknen
 1,
aufdörren
.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Konventsb.
241, 5
(
preuß.
,
1410
):
10 sc. 27 d. vor dy delen usczuwasschen.
Ebd.
236, 5
;
285, 15
;
Preuss. Wb. (Z) 1, 344.
3.
›etw. kritisierend ausplaudern, beschwatzen; jn. schmähen, ausschelten, herunterputzen‹.
Bedeutungsverwandte:
ausfilzen
,
ausrichten
 5,
austragen
 9,
schmähen
.
Gegensätze:
schmeicheln
.

Belegblock:

Sachs
6, 174, 2
(
Nürnb.
1549
):
Das ander wil ich stillschweigent schreibn, | Auff das es mög verschwigen bleiben | Bey mägd und knechten [...], | Die alle ding sonst waschen auß.
Ebd.
20, 508, 20
(
1563
):
Du bist ein nachfrager | Nach ander leut gebrechlichkeit, | Wen schaden, schand und unglück reit, | Das dus denn mügest wol außwaschen.
Kurz, Waldis. Esopus
4, 98, 34
(
Frankf.
1557
):
Herr, es ist nit gut, | Das jr vns also schmehen thut, | Mit solchen worten vngelaschen | Vns von der Cantzel auß zuwaschen.
Schottenloher, Flugschrr.
56, 5
(
Landshut
um 1523
):
wo sy [Pfaffen] vorhin nit genüg wern ausgewaschen, het er auch etwas von dennselben hierjnen moͤgen furbringen.
Preuss. Wb. (Z) 1, 344.