aussenden,
V.,
rückuml.
1.
›jn. mit einem bestimmten Auftrag, zu einem bestimmten Zweck hinaussenden‹; seltener: ›etw. schicken, senden‹.
Bedeutungsverwandte:
abfertigen
 1,
ausschicken
 1,
schicken
.
Syntagmen:
den boten / diener / knecht / jünger / helden / kundschafter / legaten / man, werkleute, die botschaft, den brief, das bier a.
, (
jn.
)
a., zu [...]
;
das a. des szepters.
Wortbildungen:
aussender
,
aussenderin
,
aussendung
1.

Belegblock:

Quint, Eckharts Trakt.
48, 13
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Ich hân gesehen einen herren, der etwanne, sô er hâte einen ze gesinde enpfangen, daz er den sante ûz bî naht und reit in danne selber ane.
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 74, 5
(
Köln
1583
):
Dein grundtfest vnd Eckstein ist Christ, | Dan er drum außgesant ist, | Auff das er selbst beyde wende | Zusamen füg vnd binde.
Ralegh. America
16, 5
(
Frankf.
1599
):
Moͤnch / der außgesandt war Guiana zu bekundtschafften.
Froning, Alsf. Passionssp.
1395
(
ohess.
,
1501 ff.
):
Ich hon uch zu mehen ußgesant.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
20, 10
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Wer ausgesendet wirt, der ist pflichtig wider zu komen.
Luther. Hl. Schrifft.
4. Mose 13, 3
(
Wittenb.
1545
):
Sende Menner aus / die das land Canaan erkunden.
Ebd.
Est. 1, 22
:
Da wurden Brieue ausgesand in alle Lender.
Gille u. a., M. Beheim
328, 450
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
der pabst aus sant sein poten | [...] in aller kristen lant.
Mayer, Folz. Meisterl.
30, 31
(
nobd.
,
v. 1496
):
Du [Maria] widerschein gotlichs gesichts, | Außsenderin der himelischen poten.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
10, 70, 10
(
Straßb.
1466
):
Dorumb gibt er aussender vber das erb geth.
Koppitz, Trojanerkr.
3091
(Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Ich sich daz du bist ain held | Und dich din manhaitt usserweltt | Uff auffentür hautt ussgesanntt.
Brandstetter, Wigoleis
195, 17
(
Augsb.
1493
):
diser sagt jm in kürcz er waer außgesandt von dem teüristen künig Artus.
Höver, Bonaventura. Itin. B,
525
(
moobd.
,
1450
/
60
):
pist dich verwundern, wie gemainsamleichait sey vnd ist mit aigenschafft [...], staͤtbeleibleichait mit aussendung, wann der sun ist gesandt vom vater.
Quint, Eckharts Trakt.
537, 4
;
ders., Eckharts Pred.
347, 8
;
Kehrein, a. a. O.
1, 91, 4
;
Ralegh. a. a. O.
10, 8
;
Feudel, Evangelistar
42, 4
;
105, 16
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 139
;
Hübner, Buch Daniel
2148
;
Bell, G. Hager
165, 1, 12
;
Päpke, Marienl. Wernher
4761
;
Kummer, Erlauer Sp.
2, 229
;
West, Dasypodius.
1989, 269
;
Dietz, Wb. Luther
1, 186
;
Rwb
1, 1101
;
Schweiz. Id.
7, 1120
;
Winkler, Flugschr.
1975, 93
.
2.
›jn. aus dem Rechtsbezirk verweisen, ausweisen; jn. hinausschicken‹.
Bedeutungsverwandte:
ausstossen
 6; vgl.
ausschicken
 2.
Wortbildungen
aussendung
2 (dazu bdv.:
ausstossung
 1).

Belegblock:

Feudel, Evangelistar
134, 12
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
Wer in mir nicht blibit, der wirt uz gesant unde wirt durre.
Schmitt, Ordo rerum
278, 16
(
omd.
,
1466
):
aussenden [...] ausentung ausstassung [...] Exterminare ausstassen ausenten extra terminum proprium ponitur (?).
Chron. Augsb.
6, 20, 2
(
schwäb.
, zu
1513
):
im jar 1513 ward die stat verboten und ausgesandt aine, gnant Anna Laymanitlin.
Buijssen, Dur. Rat.
24, 10
(
moobd.
,
1384
):
Die mess genant ist von aussenten, wenn wann der priester anhebt czu gesegen gotes leichnam so werdent die ungetauften, [...], auzgesant fůr die chirchen.
3.
›etw. (radial) ausstrahlen; etw. in mehrere Richtungen ausstrecken; etw. (z. B. eine Botschaft) verbreiten‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
auslassen
 4.
Wortbildungen
aussendung
3 (dazu bdv.:
auslassung
 4).

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
110, 71
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
dise dreu swert auss gesant | tun uns daz römisch reich pekant.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
8, 143, 22
Var. (
Straßb.
1466
; Var.:
Nürnb.
1483
/
Augsb.
1518
):
Die auslassungen
[K-Oa:
außsendung
]
der plitzen gend gericht.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
35, 2
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
heiliger geist, | send aus den himmelischen schein | deines liechtes klar.
Höver, Bonaventura. Itin. B,
471
(
moobd.
,
1450
/
60
):
sy habend auch ordenung nicht des nachvolgens sunder des vrsprunges, außsendung nicht staͤtleicher verwandlunge sunder begnadender eingaistung.
Dietz, Wb. Luther
1, 186
;
Schweiz. Id.
7, 1120
.