1
ausschleifen,
V.;
zu
mhd.
sleifen
›gleiten machen‹
(
Lexer
2, 970
), Kausativum zu
1
ausschleifen
(V., unr. abl.).
1.
›etw. durch Schleifen schärfen‹ oder ›etw. ausschleifen, durch Schleifen beseitigen‹ (Monosemierung aus dem Beleg bei
Maaler nicht möglich
); dazu ütr.: ›jn. von etw. (z. B. der Sünde) reinigen‹.
Bedeutungsverwandte:
auswetzen
; vgl.
abdrehen
 1,
1
abmalen
 3,
abschleifen
 3.
Gegensätze:
einschleifen
.

Belegblock:

Reichert, Gesamtausl. Messe
19, 22
(
Nürnb.
um 1480
):
das ich von allen meinen suenden außgeschleifft werd und mit dem kleyde der albe eingeschleyfft.
Maaler
45v
(
Zürich
1561
):
Außschleyffen. Exacuere. Außwetzen.
2.
›jn. zur Richtstätte schleifen‹;
vgl.
ausschleipfen
.
Bedeutungsverwandte:
ausfüren
 1.

Belegblock:

Chron. Nürnb.
4, 348, 4
(
nobd.
,
15. Jh.
):
da slaift man hie einen paurnkneht auß, het seinen aigen geselln ermort.
Kohler u. a., Bamb. Halsger.
124, 5
(
Bamb.
1507
):
nach der verurteylung des armen zum tode sol man jn anderweyt beychten lassen, Auch zum wenigsten einen Priester oder zwen am aussfuͤren oder ausschleyffen bey jme sein.
Baumann, Bauernkr. Oberschw.
53, 4
(
schwäb.
,
v. 1542
):
ward er hie außgeschlayft und mit dem rad gericht.
Ebd.
227, 27
:
das in der nachrichter söllte auf ayn schlayf bunden und außschlayfen.
Chron. Nürnb.
4, 167, 8
;
Kohler u. a., Peinl. GO Karls V.
102, 4
;
Rwb
1, 1091
;
Schwäb. Wb.
1, 508
.