1
ausreiten,V., unr. abl.;
zu
mhd.
rîten
›reiten‹
(Lexer
).2, 463
1.
›außer Hauses reiten, wegreiten; ausreiten‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. 1
abreiten
Belegblock:
Luther. Hl. Schrifft.
Est. 8, 14
(Wittenb.
1545
): die reitende Boten auff den Meulern ritten aus schnell vnd eilend.
Thiele, Minner. II,
15, 9
(Hs. ˹wobd.
, 15. Jh.
˺): reit ich durch spatzieren uß | und kam so fer von minem huß.
Sappler, H. Kaufringer
4, 231
(schwäb.
, Hs. 1464
): Ains tages rait der burger aus | und empfalch dem weib das haus.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
1, 31, 19
(schwäb.
, 1525
): sollen die, die außreiten wöllent, dem flurhai sagen, wohin sie reiten wöllent.
Koller, Ref. Siegmunds
197, 24
(Hs. ˹Augsb.
, um 1440
˺): er sol im closter pey in wonen noch nyndert außreiten.
Brandstetter, Wigoleis
199, 39
(Augsb.
1493
): weßte er nit mannes muote vnd krafft an jm. er waere nach diser freyß nichtt außgeritten.
Siegel u. a., Salzb. Taid.
312, 37
(smoobd.
, Hs. 17. Jh.
): Wann ainer umb ander erbar sachen entrint oder ausrith, auf das guet soll kain richter greifen.
Gille u. a., M. Beheim
124b, 150
; Chron. Nürnb.
5, 522, 33
; Sappler, a. a. O.
13, 15
; A. à S. Clara. Glori
10, 10
; Dietz, Wb. Luther
1, 179
; Rwb
1, 1074
; Schwäb. Wb.
1, 498
.2.
›etw. (eine Fläche) umreiten‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. ausgehen
Wortbildungen:
ausrit.
Belegblock:
Mell u. a., Steir. Taid.
215, 8
(m/soobd.
, 1688
): wiert der selbe [purkfrit] von der purgerschaft wenigsten alle 8 oder 10 jar ausgeriten oder -gangen.
Rwb
1, 1080
; Schwäb. Wb.
1, 498
.3.
›etw. (Gift) durch anstrengendes Reiten aus sich herausarbeiten, heraustreiben‹.Belegblock:
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe
683, 16
(thür.
, 1421
): alsso her vornam, das om der trangk we ted, do machte her eyne jagit mit den seynen yn eynen walt unde meynete, her wolde ys [vorgift] uss reiten unde arbeiten.