ausmergeln
(im Beleg
Dasypodius, s. u., ohne
-l-
:
ausmergen
), V.;
zur Etymologie vgl.
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1989, 98
und
Kluge/S.
1989, 50
.
›etw. stark beanspruchen, auszehren; jn. entkräften, ausmergeln, aushungern‹, mit offenem Übergang zu: ›jn. ausbeuten‹; auch reflexiv: ›sich verausgaben‹ (im Beleg von einer Spinne gesagt); resultativ: ›jn. zugrunde richten‹.
Bedeutungsverwandte:
aushungern
,
ausmatten
,
ausschmachten
,
ermägern
,
ersaugen
,
kränken
 1,
matten
 1,
schwächen
,
verderben
,
vergewaltigen
,
verherigen
,
vermüden
,
verzeren
,
zu grunde richten
; vgl.
abbrauchen
 1,
abmergeln
,
absiechen
,
aushelligen
,
auskestigen
,
auskräften
,
ausmagern
,
ausmärkeln
,
ausmatschen
,
ausmürgeln
,
ausnutzen
 1,
ausöden
 1; 2,
ausosen
 2,
ausseigern
 3.
Syntagmen
ein volk, den untertanen / leib / acker a., jn. mit bürden / zwangseilen a., jn. bis auf den hintersten grad a., sich um narung a., jn.
(auch:
sich
)
mit müe / not / arbeit a., etw. von angst / not / sorge a.
;
ausgemergeltes alter.

Belegblock:

Hilliger, Urb. St. Pantaleon
420, 38
(
rib.
,
1426
):
alle des hoeffs acker bynnen der vurg. jairszailen ganss uyssmirgelen.
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
173, 11
(
nobd.
,
n. 1525
):
[ir alle wist] mit welichen yetzt erzelten burden, zwangksailen mir biß uff den aller hindersten grad ersucht, ersogen und ausgemergelt worden sein.
Bobertag, Schwänke
215, 34
(o. O.
1575
):
hat mich der new Christus
[›Ruhr‹]
biß auff das hinderst mit meim arß auß gemergelt vnnd abgericht.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
2, 85, 16
(
Straßb.
1522
):
Aber du wartest den gantzen Tag, mergelst dich selber auß umb ungwiß Narung.
Dasypodius
379r
(
Straßb.
1536
):
vßge Mergeter krieger [...]. außge Mergeter ochß.
V. Anshelm. Berner Chron.
4, 326, 13
(
halem.
,
n. 1529
):
die frommen undertanen also verherget und ussgemerglet.
Maaler
44r
(
Zürich
1561
):
Außmaͤrglen / Das marg außhin ziehen. [...]. Mager machen. [...]. alle krafft vnd stercke nem̃en. [...]. Den leyb von angst vnd not oder sorg verzeeren vnd gantz Außmaͤrglen. [...]. Sich verderben vnnd Außmaͤrglen mit muͤy vnnd arbeit.
Warnock, Pred. Paulis
8, 192
(
önalem.
,
1490
/
4
):
Damit ist er aber usmerglen und gantz verderben und verlieren daz ewig leben.
Schöpper
41b
;
49a
;
52a
;
Maaler
41r
;
Ulner
37
;
Schwäb. Wb.
1, 491
;
6, 1562
;
Schweiz. Id.
4, 402
.