auskünden
(sehr vereinzelt
auskunden
), V.
1.
allg.: ›etw. an die Öffentlichkeit bringen, verkünden, bekannt geben‹, auch mit negativer Konnotation: ›etw. herumerzählen, klatschen‹; ›herumprahlen‹.Bedeutungsverwandte:
anzeigen
ausbreiten
ausbriefen
ausbringen
aushinsagen
ausrufen
aussprechen
kundmachen
kund
offenbaren
publicieren
verkünden
abkündigen
ausbrechtigen
auskündigen
auslassen
ausspreiten
ausmären
klappern
schwätzen
1
ausreden
Syntagmen:
den dunst, die heimlichkeit / tücke a., der welt etw. a., etw. weit a.
.Wortbildungen
auskünder
ausspreiter
auskünderin
auskündung.
a) im Bereich des öffentlichen Lebens und des Rechts: ›etw. ausrufen, proklamieren‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. abkünden
abrufen
Syntagmen:
den hof / reichstag / frieden, die busse a., etw. an der kanzel, bei der glocke a.
; ausgekündeter (land)friede
(mehrmals) / ausgekündete (-)ordnung, ausgekündetes mandat
.b) im religiösen Bereich: ›etw. verkündigen, lobpreisen‹.
Bedeutungsverwandte:
geloben
Syntagmen:
den erenpreis / sieg, die glorie / wirdigkeit, das heiligtum a., etw. offenbar a.
; himmel
(Subj.) etw. a
.Belegblock:
Allg.:
Schwartzenbach
C iiijr
(Frankf.
1564
): Außkuͤnden. [...]. An tag bringen. Gemein machen. Vnter das gemein volck außbreiten.
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 709, 43
(Nürnb.
1631
): All duͤck vnd dunst, list vnd schwartz kunst, | Wird er [Richter] der Welt außkuͤnden.
Maaler
43r
(Zürich
1561
): Außkünden/allenthalben vnd gemeinlich sagen. [...] Die heimlichkeit Außkuͤndẽ oder außbrieffen.
Schmitt, Ordo rerum
120, 46
; Voc. Teut.-Lat.
c iijr
; 1 viijr
; Rot
308
; Maaler
43r
; 311v
; Rwb
1, 1046
.Zur negativen Konnotation:
Rennefahrt, Wirtsch. Bern
478, 3
(halem.
, 1604
): das nun hinfür keiner etwas uß dem pot oder handwerck [...] nit schwätzen, ußkünden, noch einicherley gstalt vermären.
Zu a):
Chron. Augsb.
7, 324, 2
(schwäb.
, zu 1558
): Dieweil dann oftgemelter probst [...] den ausgekündten religionfriden unverschampter weis [...] verclagen thut.
V. Anshelm. Berner Chron.
2, 254, 3
(halem.
, n. 1529
): Demnach ward der frid allenthalb usskuͤnt.
Schwäb. Wb.
1, 482
; Rwb
1, 1046
.Zu b):
Quint, Eckharts Pred.
2, 540, 37
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): herre, die himel habent nu auß gekundet dein glorie.
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 135, 7
(Köln
1582
): Daß ich deiñ gantzen ehrenpreis | Iñ thoren Sion rechter weis | Soll offenbar außkuͤnden.
Koller, Ref. Siegmunds
351, 3
; Warnock, Pred. Paulis
3, 40
; Schweiz. Id.
3, 357
.2.
›jn. verhören, von jm. etw. erkunden‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. abhören
auscultieren
Belegblock:
Winter, Nöst. Weist.
3, 641, 39
(moobd.
, wohl 1. Dr. 16. Jh.
): wo in der richter nit aus kunt oder möcht retten.