ausheischen,
V.
1.
›(Tiere) aussondern‹.Bedeutungsverwandte:
ausleiten
ausheben
Belegblock:
Vetter, Pred. Taulers
111, 24
(els.
, 14. Jh.
): Diser torwerter heischet us die eigenen schaf.
2.
›etw. öffentlich (z. B. von der Kanzel) bekannt machen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. abrufen
abkündigen
Wortbildungen:
ausheischung
Belegblock:
Koeniger, Sendgerichte
214, 13
(mosfrk.
, 1640
): Frag. Wan zwey beysammen komen und sich aus der parr bestaden, was gebuhret alsdan dem pastor? – Antworth: für ausheischung und loosbriff 18 albus.
Dief./Wü.
124
; Rwb
1, 1038
.3.
›jn. vor ein Gericht außerhalb des Wohnortes laden‹; zu
heischen
(V.) 6.Bedeutungsverwandte:
vgl. abfordern
2
abladen
anbieten
Wortbildungen:
ausheischung
Belegblock:
Chron. Köln
2, 114, 7
(rib.
, 1. H. 15. Jh.
): doi antworden de burger van Kollen, si weren da, umb de Juden zu verantworden in alsulcher maesse, daz man si nicht ausheischen noch laden solt.
Schmitt, Urkundenspr.
1936, 162
; Rwb
1, 1038
.4.
›in einem Gerichtsverfahren vor dem Ortsgericht den Oberhof um Hilfe anrufen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. anrufen
Belegblock:
Rwb
1, 1038
(a. 1499
); Gudian, Ingelh. Recht.
1968, 23
(mit detaillierten Sachangaben); Hrg
1, 264
.5.
›für einen Straftäter eine bestimmte Strafe fordern‹.Syntagmen:
einen dieb zu sechs wochen a.
Belegblock:
Rwb
1, 1038
(a. 1444
).6.
›jn. zu einem Streit provozieren, zu einem Kampf herausfordern‹; zu
heischen
(V.) 3.Bedeutungsverwandte:
ausfordern
ausheissen
ausherladen
Syntagmen:
jn. mit frevelem mut / mit bösen worten / auf die faust a.
; freches ausheischen
(subst.).Wortbildungen:
ausheischer
ausheischung
Belegblock:
Apherdianus
118
; Preuss. Wb. (Z)
1, 303
(a. 1577
); Rwb
1, 1037/38
(seit 1370
).