ausfilzen,
V.
›jn. ausschelten, ausschimpfen, schmähen, herunterputzen; jn. scharf anfahren; jn. verhöhnen‹.
Bedeutungsverwandte:
austragen
auswaschen
schmähen
anfaren
anhönen
ausbutzen
ausrichten
Belegblock:
Kurz, Waldis. Esopus
4, 98, 26
(Frankf.
1557
): Das er [Pfaffe] vns auff dem Maul mag trumpen, | Sein groll vnd mutwilln an vns vben, | Außfiltzen wie die Lotterbuben?
Lichtenstein, Lindener. Rastb.
52
(o. O. 1558
): die ain armen menschen, der solcher
[Almosen]
begert, dermassen außhüppen und außfültzen, das ime einer förcht. Bächtold, N. Manuel.
338, 1083
(1548
): Ich will im under d’nasen stan | Und in usfilzen, dass er wett, | Dass er’s vermiten glassen hett.
Jörg, Salat. Reformationschron.
97, 17
(halem.
, 1534
/5
): allso was Zwinglj ouch wider jnn / filtzett jnn us / und widertreib jnn gar mit diser leer.
Ebd.
650, 2
: jn welchem [buͤchlj] er [Luther] gar vil üppig / tratzlich anzüg tedt / mit usfiltzung der bischofen / und geystlichen.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern
547, 19
(halem.
, 1664
): also daß die unkönnenden
[hier: Kinder]
nit mit offentlichem außfiltzen zu schanden gemacht, sonder mit sanfftmuth zur verbeßerung deß mangels an ihnen gearbeitet werde. Barack, Zim. Chron.
3, 127, 17
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): Das mogt sie dann nit verguet haben, filzet im auss, was er sie dörft anweisen.
Jörg, a. a. O.
352, 26
; Dietz, Wb. Luther
1, 165
; Rwb
1, 1016
; Schwäb. Wb.
1, 466
; Franke, Luthers Wortlehre.
1914, 168
.