ausetzen,
V.
1.
›etw. (eine Fläche) abweiden‹; in mehrfacher Weise ütr.: ›etw. (z. B. eine Grasfläche) zerstören, ruinieren‹; ›(ein Land) ausplündern‹; ›sich etw. widerrechtlich aneignen‹.Bedeutungsverwandte:
abfretzen
abweiden
abätzen
aufetzen
Wortbildungen:
ausetzung.
Belegblock:
Löscher, Erzgeb. Bergr.
159, 6
(omd.
, 1554
): Die bergkschmide sollen weder in der knapschaft eißenkammer noch sonst kein eißen außeczen.
Dierauer, Chron. Zürich
245, 6
(halem.
, 15. Jh.
): ward das gras, das vor verschnit was, ganz usgeetzet.
Maaler
40r
(Zürich
1561
): Außetzen. Depascere. Abweyden vnd fretzen.
Rwb
1, 983
; Dief./Wü.
117
; Schweiz. Id.
1, 629
.2.
›etw. (z. B. Wucherungen) wegätzen‹; auch mit Verschiebung auf die Bezugsgröße, die von Wucherungen befallen ist, dann: ›etw. freiätzen, aufätzen‹; ütr. auf moralische Qualitäten: ›etw. (z. B. das Böse) tilgen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. abätzen
abbeissen
abfretzen
abschneiden
abseren
aufetzen
ausbeissen
ausessen
Belegblock:
Thiele, Minner. II,
31, 74
(Hs. ˹md.
/rhein.
, 1. V. 15. Jh.
˺): wo ich iet boses da in [hertze] vant, | das etzete ich us, das is verswant.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
136, 8
(Frankf.
1535
): Aes ustum etzet auß faul fleysch.
Fastnachtsp.
768, 18
(nobd.
, 15. Jh.
): Wenn im das arsloch wer zu gewachsen, | So scholt es [pulfer] imß als weit auß etzen, | Das man ainn hellhafen wol drein möcht setzen.
Belkin u. a., a. a. O.
190, 8
; Rohland, Schäden
555
.