augenscheinlich,
Adj.
/ Adv.
1.
›mit Augen; durch Augenschein‹ mit Übergang zu ›persönlich‹ (so Rwb
); 1, 979
vgl.
augenschein
2.Syntagmen:
etw. a. besichtigen, jn. a. schauen
; a. besichtigung, a. zeuge.
Belegblock:
Chron. Magdeb.
2, 203, 36
(nrddt.
, 1524
): wie dan augenscheinlich byß anher zcubesichtigen gewest.
Sachs
20, 129, 2
(Nürnb.
1560
): Esope, kom rein zu der frawen | Und laß dich augenscheinlich schawen!
Schweiz. Id.
1, 808
.2.
›offensichtlich, klar, ersichtlich, evident, deutlich erkennbar‹, teils im sinnlich-visuellen Sinne, teils ütr. auf nicht sinnliche Erkenntnisarten; vgl.
augenschein
2; 4.Bedeutungsverwandte:
augensichtlich
deutlich
greiflich
klar
offenbar
offenlich
sichtbar
am tag
tag
vor augen
auge
ansichtig
augenscheinbar
augenscheinig
augensehenbarlich
augensichtig
ausbescheidenlich
ausbrüchig
Syntagmen:
etw. a. merken / sehen / spüren / vernemen, sich a. bessern, etw. sich a. befinden, a. am tag liegen, jm. etw. a. zu verstehen geben
; a. wachsender schade
; a. anzeigung / beweisung / darstellung / farlässigkeit / not / wirkung.
Belegblock:
Schöpper
31b
(Dortm.
1550
): clerlich greifflich augenscheinlich vor augen am tag.
Schmitz, Schiltb.
73, 4
(Frankf.
1597
): wegen deß verderblichen augenscheinlichen wachsenden schadẽs.
Sachs
19, 15, 13
(Nürnb.
1562
): Der werd auch zu schanden und spot, | Wie man das augenscheinlich sicht.
Kurz, Murner. Luth. Narr Vorr.
3
(Straßb.
1522
): So nun in allem spil ein münch sein muͦß [...], vnd ich augenscheinlich merck, das ich in disem spil der selbig münch sein muͦß.
Glatz, Chron. Bickenkl.
20, 16
(önalem.
, um 1640
): das man augenscheinlich an ir spüren kund, dass [...].
Barack, Zim. Chron.
1, 580, 36
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): über etliche jar hernach seiner söne ainer [...] ime sollichs seinem herkommen nach gemess, wie noch augenscheinlichen, machen hat lassen.
Eschenloher. Medicus
71, 13
(Augsb.
1678
): hat es sich mit ihro Fuͤrstl. Durchl. allgemach so vil Augenscheinlich gebessert.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
280, 43
(m/soobd.
, 1532
): die augenscheinlich nott der Turken halben.
Chron. Magdeb.
2, 166, 33
; Lauater. Gespaͤnste
34v, 25
; Maaler
38v
; Schwartzenbach
E iiijv
; Volkmar
638
; Dietz, Wb. Luther
1, 157
; Rwb
1, 979
; Schweiz. Id.
8, 808
.