aufwachsen,
V., unr. abl.
1.
›aufwachsen (von Menschen, Tieren, Pflanzen)‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. alten
aufkommen
Wortbildungen:
aufwachsung.
Belegblock:
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
134
(pfälz.
, 1436
): dar jnne grüntlich künste [...] ein anfang hat als der bauͤm ein uffwachsunge von seiner wortzeln.
Schmitz, Schiltb.
79, 9
(Frankf.
1597
): daß man das auffgewachsene Saltz / damit es nicht Abreisse / Abschneiden [...] solte.
Hübner, Buch Daniel
3945
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): Der zwıͤc an allen orten | Uf wuchs zu eime boume.
Luther. Hl. Schrifft.
1. Mose 2, 9
(Wittenb.
1545
): der HERR lies auffwachsen aus der Erden allerley Bewme.
Ebd.
1. Kön. 12, 8
: [Rehabeam] verlies der Eltesten rat [...] vnd hielt einen Rat mit den Jungen die mit jm auff gewachsen waren.
v. Birken. Erzh. Österreich
78b, 31
(Nürnb.
1668
): Er hat Leute bey sich / die mit ihme in dem Harnisch aufgewachsen / und gleichsam eisern worden.
Goldammer, Paracelsus.
5, 9, 15
(1530
): alle boum der erden schon und hupsch aufwachsen und allen voglen ein libliche behausung.
Rieder, St. Georg. Pred.
15, 6
(Hs. ˹önalem.
, 1387
˺): der sol tuͦn als man ainem bôm tuͦt den man wil daz er uf wachse.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
106, 31
(tir.
, 1464
): Des selbigen ritter sun der wuechs auf an alle guete tugent.
Winter, Nöst. Weist.
3, 151, 23
(moobd.
, E. 16. Jh.
): Es soll auch ein ieder an den fürhäpern seines weingartens kein zausse nit aufwachsen lassen.
Helm, H. v. Hesler. Apok.
16926
; Hübner, a. a. O.
1694
; 2349
; zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
170
; Heydn. maister
24v, 12
; Maaler
37v
; Mylius
E 6r
; Dietz, Wb. Luther
1, 150
; Schweiz. Id.
15, 296/7
.2.
›von jm. abstammen, sich von jm. herleiten‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. absteigen
Belegblock:
Gille u. a., M. Beheim
22, 35
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): also sein dy von Praunswich auff gewachsen, | von herczog Praun.
3.
›erwachsen, entstehen, verursacht werden (von Bräuchen, Haltungen, Möglichkeiten, Lasten)‹.Bedeutungsverwandte:
aufstehen
antragen
aufkommen
Syntagmen:
begier / geiz / gelüste / beschwerde / geschäfte / macht / müe / simonei / vernunft a.
Belegblock:
Koller, Ref. Siegmunds
60, 8
(Hs. um 1474
): Wye nu symoney und geytz auff gewachsen sein.
Ebd.
290, 5
: den gebresten der lebern, von der alle begir in den menschen und gelust auffwachsen.
Vetter, Pred. Taulers
66, 30
(els.
, 14. Jh.
): Nu kumment dise hohen vernunfte die in irre eigen natúrlichen vernunften ufgewachssen sint, die wellent úber alle ding kummen sin.
Rennefahrt, Zivilr. Bern
458, 3
(halem.
, 1594
): einem herren schultheißen dahar vill muͤy uffgewachsen.
Vetter, a. a. O.
69, 24
; Goldammer, Paracelsus.
7, 66, 5
; Schwäb. Wb.
1, 430
; Schweiz. Id.
15, 297
.4.
›auflaufen, zusammenkommen (z. B. von Schulden)‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. anlaufen
auflaufen
Syntagmen:
kosten / strafe a.
; aufgewachsene schuld / ausgaben.
Belegblock:
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
2, 147, 9
(hess.
, 1532
): sal man keinen castenmeister ablassen, er habe den alle bei ihme aufgewachsene schult bezahlt.
Schweiz. Id.
15, 297
.