aufschiessen,
V., unr. abl.
1.
›etw. (z. B. einen Graben) aufwerfen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. abdämmen
aufschütten
Belegblock:
Hertel, UB Magdeb.
3, 520, 43
(md.
, 1494
): mit einem graben tiffer, wenn ein mann mit einem spat aufgeschyesen mag.
2.
›etw. hoch aufschichten; hervorragen, herausragen (z. B. von Felsen)‹.Belegblock:
Helm, Maccabäer
6162
(omd.
/nrddt.
, Hs. A. 15. Jh.
): sazte er von steinen | umme die starke sule groz, | die er da beneben uf schoz.
Ziesemer, Proph. Cranc, Jes.
57, 5
(preuß.
, M. 14. Jh.
): di ir opphirt uwir kyndelin in den vlyzen, under den ufgeschossenen steynruschen.
3.
›schnell wachsen, gedeihen, emporschießen, hoch aufschießen‹; auch ütr.Bedeutungsverwandte:
vgl. aufschossen
aufnemen
Belegblock:
Hübner, Buch Daniel
6048
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): Der reboc hoch begunde | Wachsen creftlich und wart groz. | Nach deme als er ufschoz | An groze.
Luther. Hl. Schrifft. Jes.
53, 2
(Wittenb.
1545
): er
[Gottes Knecht]
scheusst auff fur Jm / wie ein Reiss / vnd wie eine Wurtzel aus durrem Erdreich. Mathesius, Passionale
52r
, 25 (Leipzig
1587
): die Christliche Kirche [...] mus durch viel truͤbsal auffschiessen / herfuͤr brechen vnd auffkommen.
Stackmann u. a., Frauenlob
1, 13, 13
(Hs. ˹alem.
, 14. Jh.
˺): ich [Maria] bin uf geschozzen als ein luftic cederboum.
Maaler
36r
(Zürich
1561
): Hoch Aufschiessen / Jn die hoͤche wachsen.
Rot
287
(Augsb.
1571
): Ein Juͤngling / ein Junger auffgeschoßner mensch / spruͤssel.
Turmair
1, 572, 20
(Nürnb.
1541
): crescere homines ‘wachsen, aufschiessen’.
Schweiz. Id.
8, 1384
.4.
›auftauchen, oben schwimmen (ütr.)‹.Belegblock:
Dietz, Wb. Luther
143
.5.
›etw. aufsprengen, aufbrechen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. 1
aufbrechen
Belegblock:
Jaksche, Gundacker
2420
(oobd.
, Hs. 1. H. 14. Jh.
): diu sloz si do entslûzen, | die tur si ouf schuzen, | in daz gewelb si drungen.
6.
›etw. (z. B. Schützenpreise) durch Schießen aufbrauchen‹.Belegblock:
Schweiz. Id.
8, 1384
(a. 1465
).