aufopfern,
V.
1.
›jm. etw. (auch: sich als Person) darbringen, hingeben, entgegenbringen, anbieten, anheimgeben‹; offen zu 2.
Obd.; gehäuft in Texten religiösen Inhaltes.
Bedeutungsverwandte:
aufgeben
 6; vgl.
anbieten
 6,
auftragen
 2.
Syntagmen:
sich got a., Christo die sünde a., got das gebet / herz, den willen a.
;
dem vater aufgeopfert werden
; auch subst.:
fröliches a.

Belegblock:

Goldammer, Paracelsus.
5, 251, 9
(
1530
):
daß er sein sund mit nichten entledigen mag oder kann als mit reu und leid, und in derselbigen Christo die sund aufgeopfert, das ist gelegt uf sein rucken.
Illing, Albert. Sup. miss.
113
(
els.
,
n. 1380
):
so wurt er [mensche] oͮch mit christo vfgeopfert dem himmelschen vatter vnd imme vereinget mit cristo.
Ebd.
243
:
wie er sich denne lúterliche gotte vfgeopfer in eime ganzen abeker von aller zitlicher minne.
Ebd.
402
:
wúrdikeit, die der mensche erholt [...] in der messe, so er sich rehte gotte vfopfert.
Strauch, Schürebrand
20, 18
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
so schöpfent usser dem burnen siner grundelosen erbermede [...] ein froͤliches ufopfern und ufgeben uwern lip.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
31, 37
(
tir.
,
1464
):
Was gerëchtikhait sol das sein: peschëczen die totten vnd rauben die lebentigen vnd auff oppfhern got dem herren von der arbait vnd nottürfftikhait der armen menschen.
Dies., Imitatio Haller
87, 20
(
tir.
,
1466
):
Die haben got dem herren auf geoppfhert ir gepet mit inprünstiger lieb vnd andacht vnd haben abgeprochen iren leichennamen.
Vetter, Pred. Taulers
87, 19
;
Illing, a. a. O.
333
;
354
;
Eschenloher. Medicus
86, 2
;
Turmair
5, 38, 26
;
Schwäb. Wb.
1, 403
.
2.
›jn./e. S. etw. (auch: sich) als Opfer darbringen, etw./jn. opfern, sich hingeben; etw. stiften‹.
Vorwiegend Texte religiösen Inhaltes.
Zur Sache: Goertz, Liturgie.
1977, 130
.
Syntagmen:
(
jm.
)
etw.
(
gut / blut, die hostie / liebe / schenkung, den leib
)
a., kinder / menschen a., etw. zu einem selgerät a.
Wortbildungen:
aufopferung.

Belegblock:

Weise. Jugend-Lust
120, 8
(
Leipzig
1684
):
ehe die Koͤnigl. Schiffe zusammen kommen / so werden wir der meineydigen Grausamkeit aufgeopffert seyn.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
80
(
Nürnb.
1517
):
wann er mag fasten, beten, almusen geben und sich selbst got zu einem opfer aufopfern.
Ebd.
240
:
geferlikeit? nein, dann die hostia ist aufgeopfert; verfolgung? nein, dann wir sein durch die ee mit Christo [...] vereinigt.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
103, 10
(
Nürnb.
1548
):
das wir den Herren Christum am Creutz alß ein opffer für vnsere suͤnden auffgeopffert sollen an sehen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 395, 65
(
Nürnb.
,
1631
):
Durch dein Auffopferung allhie, | Hilff vns auß aller Angst vnd muͤh.
Goldammer, Paracelsus.
5, 47, 2
(
1530
):
so ist das einmal bei den propheten beschlossen, daß diß opfer verleugne, die kinder aufopfern ec. nix sei als ein opfer der deuflen.
Illing, Albert. Sup. miss.
2706
(
els.
,
n. 1380
):
dich selber vfgeopfert hest deme himmelschen vatter in den bittern tot des crúzes fúr vns.
Turmair
4, 307, 23
(
moobd.
,
1522
/
33
):
verpot in, das si hinfüran [...] kain menschen mêr got zue êren abteten und aufopferten.
A. à S. Clara. Glori
53, 2
(
Wien
1680
):
weil dieser H. Kriegsmann ihm gern / freywillig / urbietig all sein Gut und Blut / Lieb und Leib hat aufgeopffert.
Kehrein, a. a. O.
1, 107, 31
;
168, 2
;
zu Dohna u. a., a. a. O.
239
;
240
;
Eschenloher. Medicus
78, 23
;
Maaler
35r
;
Schwartzenbach
O vir
;
Rwb
1, 921
;
Trübner, Dt. Wb.
1, 148
;
Schwäb. Wb.
1, 403
;
Winkler, Flugschr.
1975, 89
.