auffliegen,
V., unr. abl.
1.
›auffliegen, in die Höhe fliegen‹; dazu die bildl. Verwendung:
die hennen a. lassen
›spät ins Bett gehen‹; ütr.: ›sich erheben, sich emporschwingen‹.
Beleghäufung in religiösen und didaktischen Texten.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
aufgehen
 1 (Spezialisierung d),
aufgogeln
.
Wortbildungen:
auffliegung
,
aufflug
,
aufgefliegen.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred.
1, 398, 3
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
daz man mit der veder des verstantnisses ûfvliege und erhebe die vernunft gegen gote.
Wyss, Limb. Chron.
53, 6
(
mfrk.
,
2. H. 14. Jh.
):
Di [hauweschrecken] filen in di frucht unde daden großen vurderplichen schaiden unde flugen dan wider uf.
Pyritz, Minneburg
5284
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Ja flugt sin [ar] glantzheit uff so ho, | Daz er uff kroen ahtet niht.
Gille u. a., M. Beheim
141, 83
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
[sy] wolten gern von der susshait | dez lebens an leiden und lait | auff fliegen sunder mailig | Czu der ewigen süssikait.
Chron. Nürnb.
3, 130, 10
(
nobd.
,
1488
):
Guntherus von Swartzenberg wolt auffliegen und het nit federn.
Goldammer, Paracelsus.
4, 338, 11
(
1530
):
erjungert er [Christus] uns, daß wir in der ander geburt auffliegen, gleich dem adler der hoche zu.
Ebd.
6, 87, 30
(
1530
):
so David lebt, er must von den buben auffligen
[dazu folgende Anm.: Bild des vom Fallstrick befreiten Vogels weiter wie in Ps. 123 (124), 7].
Vetter, Pred. Taulers
263, 20
(
els.
,
1359
):
das nie enkein are also uf engefloͮg engegen der liplichen sunnen.
Ebd.
378, 8
:
Diser are das ist der mensche der mit allen sinen kreften innewendig uf flúget in die hoͤhi.
Rieder, St. Georg. Pred.
288, 10
(Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
dú dritte [uffart] haisset ain uf fliegung; dú ist ains ieglichen saͤlgen mentschen, won daz muͦz ze hýmelrich fliegen mit den vetchen der tugend.
Guth, Gr. Alex.
5608
(Hs. ˹
oobd.
,
E. 14. Jh.
˺):
[die greiffen] flugent auf vil leiß | In dem luft vil verr.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
171, 21
(
oobd.
,
1349
/
50
):
si [diu lerch] singet wunnencleichen in irm aufflug, wanne si fleugt sänfticleichen auf.
Rieder, a. a. O.
269, 14
;
Maaler
32r
;
Schweiz. Id.
1, 1179
.
2.
›auffliegen, ein jähes Ende nehmen, zugrunde gehen‹; möglich ist auch die Lemmatisierung der Belegform als
auffliehen
; dann würde der Beleg zu
auffliehen
1 gehören, zu dem er semantisch paßt.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
abgehen
 16.

Belegblock:

Luther, WA
41, 230, 7
(
1535
):
es sind grossere konige auffgeflogen als Babilonii.