auffassen,
V.
1.
›etw. anfassen, zupacken‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. anfahen
Belegblock:
Froning, Alsf. Passionssp.
5378
(ohess.
, 1501ff.
): du salt dynen galgen selber treyn! | nu faß uff und trag fort!
2.
›etw. (Flüssigkeiten) auffangen; (einen Fluß) abfangen, ableiten‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. ableiten
Belegblock:
Chron. Magdeb.
2, 204, 7
(nrddt.
, 1524
): wolle her die Elbe vor dem Brugktor auffasßen unnd in eynen Rohrkasten mitten auff den Aldtstether margkt eynfallen lasßen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 327, 20
(Nürnb.
1631
): O bluͤtiger Heyland moͤcht ich dich vmbfangen, | An dem so viel tausend Blutstropffen hangen, | Aufffassen den Safft so von dir trifft.
Schwäb. Wb.
1, 376
.3.
›etw. hören, vernehmen‹.Bedeutungsverwandte:
erfaren
innenwerden
merken
vernemen
anhören
auffahen
Belegblock:
Maaler
32r
(Zürich
1561
): Ejm ein wort Auffassen oder aufzwacken vnnd das eijm anderen sagen gleych als waͤr es jm befolhen. [...] Eim sein red auflaͤsen od Auffassen. [...] Eim etwas auß seiner antwort Auffassen.
Schwartzenbach
F iijv
.4.
›(Gesetze) aufstellen, verfassen, ausformulieren‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. aufrichten
Belegblock:
Grimm, Weisth.
4, 90, 33
(A. 14. Jh.
): recht alse si uon alter dar bekommen sint vnd vf gefast, wie sich der her gegen den huͦbern halten sol.
Rwb
1, 865
.