aufenthalt,
der
;-(e)s/ –.
1.
›Stützvorrichtung, z. B. Pfeiler‹; zu
aufenthalten
1.Bedeutungsverwandte:
pfeiler
stand
unterstützung
Belegblock:
Voc. Teut.-Lat.
ee viijr
(Nürnb.
1482
): Standt oder auffenthalt als ein pfeyler. sustentamentum.
Maaler
458v
.2.
›Lebensunterhalt, Nahrung, Einkommen, Auskommen‹; vgl.
aufenthalten
5.Bedeutungsverwandte:
vgl. alimenta
aufhabung
Syntagmen:
den a. suchen, jm. a. schicken
; jm. den a. vor dem munde entziehen
; jm. an a. abgehen
; geringer a.
; a. eines kirchherren.
Belegblock:
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
11865
(rhfrk.
, um 1405
): lude | Die in der werlet huͤde | Nit me suchent dan yren uffenthalt alleine.
Kurz, Waldis. Esopus
4, 83, 12
(Frankf.
1557
): die, welch man Geistlich nannt, | [...] | Warten der Schrifft in rechter einfalt, | Hetten ein gringen auffenthalt.
Goedeke, Fischart. Landl.
242
(Straßb.
1579
): Halt nicht die natur und die erd | Unsern meier hierin ganz wert, | Das sie in nicht allein erquicket, | Sonder im aufenthalt auch schicket.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
369
; Schweiz. Id.
2, 1217/18
; Rwb
1, 859
.3.
›Zuflucht, Sicherheit, Unterkunft, Unterschlupf‹; metonymisch: ›Zufluchtsort, Schlupfwinkel‹; zu
aufenthalten
6.Bedeutungsverwandte:
vgl. aufbehalt
Vorw. nobd. belegt.
Belegblock:
Luther. Hl. Schrifft
1. Macc. 10, 14
(Wittenb.
1545
): dahin lieffen die Abtrünnigen / Denn daselbs hatten sie jren auffenthalt.
Mayer, Folz. Meisterl.
35, 90
(nobd.
, v. 1496
): Das man dem sun dan manigfalt | Zu eiget die weißheit, | Hie nymt die irrung auffenthalt.
Kurz, Murner. Luth. Narr
2940
(Straßb.
1522
): So hon wir vffenthalt gnuͦg | Zuͦsamen kumen guͦten fuͦg, | Da vnß al keiser vnd al fürsten | Nimerme angreiffen dürsten.
Welti, Stadtr. Bern
321, 7
(halem.
, n. 1437
): arme luͥt, vnser ingesessnen, so denn dez spitals notturfftig werdent, vffenthalt darinne vinden [...] moͤgent.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
1, 164, 15
(halem.
, 1508
/16
): dann sie sunst keinen ufenthalt im land hand, so muͤstend si úch vil witer und me fürchten.
Bachmann, Haimonsk.
131, 18
(halem.
, 1530
): Ich halten ŭch fŭr narren, daz ir üwern felssen verlănd, der ŭwers läbens ein uffenthalt ist.
Rwb
1, 859
.4.
›Erhaltung, Rettung von jm. / etw. (z. B. der Messe) in seiner spezifischen Existenz‹; zu
aufenthalten
7.Bedeutungsverwandte:
rettung
schirmung
auferbauung
Syntagmen:
a. des vaterlandes / leibes, der nation / stat.
Belegblock:
Müller, Alte Landsch. St. Gallen
171, 17
(halem.
, 1525
): das si von kriegslöfen [...] zuͦ ufenthalt, schirmung und rettung irs vaterlands und gmeinen nutz etwa stür [...] anlegen müssen.
Ebd.
231, 14
: diewil alle thier uf erdtrich und der visch im wasser von Gott dem allmechtigen zuͦ nutz und ufenthalt dem mentschen gmein geschaffen sig.
Bächtold, N. Manuel
221, 24
(1528
): Möchtend wir iro [Mess] ein ufenthalt geben, so wär unser suw feisst.
Chron. Augsb.
2, 300, 7
; Schade, Sat. u. Pasqu.
2, 87, 33
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
369
; Schweiz. Id.
2, 1217/18
.5.
›Schutz, Stütze, Trost, Halt, Zuflucht, die dem Menschen, menschlichen Kräften, sozialen Gruppierungen in sehr divergenten Lebenslagen, darunter in militärischer Bedrängung, sozialer, krankheitsbedingter, religiöser Not, oft in Liebeskummer, gewährt werden‹; als Spender von Schutz, Trost usw. kommen entsprechend unterschiedliche Bezugsgrößen in Betracht, in metonymischem Gebrauch erscheinen Gott, einzelne Menschen, oft die geliebte Frau als der ersehnte Trost, die Zuflucht; vgl.
aufenthalten
8.Bedeutungsverwandte:
behelf
behulfenheit
heil
das
) 3, hilfe
schirm
schuz
stärke
trost
zuflucht
auferbauung
Syntagmen:
a. gewinnen, von jm. haben, jm. a. bringen
; dem leben ein a. sein, freund / got / gehilfe / marschalk / gutes gewissen ein a. sein
; tröstlicher
(mehrmals) / gnadenreicher a.
; a. des geistes / herzen / reiches / volkes / states, der aufrichtigheit / treue.
Belegblock:
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 187, 6
(Köln
1582
): Er ist mein heil, mein stercke gut, | Mein auffenthalt in boͤsen zeiten.
Goedeke u. a., Liederb.
72, 17
(Frankf.
1582
): ker wider bald, mein aufenthalt, | lös mich von schweren träumen.
Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl.
25, 27
(Hs. M. 16. Jh.
): schau [...] | meins herzen aufenthalt, | dein trey nit spalt.
Sachs
2, 304, 16
(Nürnb.
1531
): Ein trewer freund der hab recht hold | Und sey ein auffenthalt dem leben.
Strauch, Schürebrand
43, 11
(els.
, E. 14. Jh.
): wenne fride ist ein troͤstlicher gnodenricher ufenthalt geistes.
Bihlmeyer, Seuse
64, 19
(alem.
, 14. Jh.
): In dem selben lidenden zite was sin groͤster ufenthalt von innen der himelschen engel emzigú behulfenheit.
Koller, Ref. Siegmunds
55, 5
(Hs. ˹Basel
, um 1440
˺): der heiligen kirchen zuͦ trost, dem rich zuͦ schirm, aller gerehtikeit zuͦ einem uffenhalt und der gemeinen welt zuͦ trost.
V. Anshelm. Berner Chron.
2, 354, 28
(halem.
, n. 1529
): das was einig der Eidgnossen unruͤewiger und sorglicher schirm und ufenthalt.
Maaler
31v
(Zürich
1561
): Mein guͦte gewüßne ist mein Aufenthalt / Ich troͤst mich meiner guͦten gewüßne.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin
2, 37, 1
(schwäb.
, 1471
): Fraw, meines wesens vffenthalt, | Hab hin, als her mein gantz gewalt.
Kopp, a. a. O.
20, 20
; Göz. Leichabd.
290, 6
; Mayer, Folz. Meisterl.
76, 87
; Sachs
17, 116, 5
; 552, 15
; Bihlmeyer, Seuse
169, 29
; 484, 6
; Strauch, Schürebrand
53, 25
; Merzdorf, Historienb., S.
592
; Enders, Eberlin
2, 25, 16
; Tobler, Schilling. Bern. Chron.
1, 31, 16
; V. Anshelm. a. a. O.
1, 233, 10
; 4, 73, 28
; Kottinger, Ruffs Adam
3827
; Koller, a. a. O.
334, 10
; Haltaus, a. a. O.
2, 36, 1
; Klein, Oswald
6, 29
; 7, 53
; Turmair
4, 1144, 9
; Voc. Teut.-Lat.
c jr
.6.
›Aufhaltung von jm.; Aufschub, Verzug, Einhalt von etw.‹; vgl. am ehesten
aufenthalten
3.Bedeutungsverwandte:
verlängerung
Syntagmen:
a. tun, jm. einen a. machen
; a. der wiederpartei / kriegsübung.
Belegblock:
Schweiz. Id.
2, 1217/18
; Rwb
1, 859
; Dief./Wü.
100
.